Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
zeigten nun den Status der Abschußvorrichtung Mk 41 und der Fla-Raketen SM-2, die Hart für die erste Welle vorgesehen hatte. In der linken unteren Ecke seiner Konsole, wo der TAO und sein Assistent sie leicht erreichen konnten, blinkte die Leuchttaste Feuerpause. Auch Feinemann hatte eine Taste dieser Art, die er jederzeit benutzen konnte.
    Das Aegis-System wählte zehn Fla-Raketen SM-2 aus und begann automatisch seinen zehn Sekunden langen Aufwärmzyklus, in dem die Lenkwaffen zugleich die Zieldaten erhielten. »Raketen-Countdown lauft, zehn Raketen im grünen Bereich. Rakete eins vorn in fünf … vier … drei …
    zwo … eins … Start! Rakete gestartet!«
    Auf dem Vorderdeck der Bunker Hill sprang eine der weißen Klappen der Abschußvorrichtung VLS Mk 41 auf, und eine weiße Rauchwolke hüllte das gesamte Vorschiff des Kreuzers ein. Alle zwei Sekunden startete eine Lenkwaffe SM-2 von der Bunker Hill, stieg in wenigen Sekunden auf zehntausend Fuß und kippte vornüber, um auf Abfangkurs zu gehen. Sobald das Aegis-Radar SPY-1 entdeckte, daß die Fla-Raketen sich den Zielen näherten, aktivierte es das als Illuminator bezeichnete Radargerät SPG-62, das die chinesischen Marschflugkörper markierte, damit die SM-2 die von ihnen abgestrahlte Radarenergie ansteuern konnten.
    »Vorn sechs Raketen gestartet«, meldete Harts Assistent.
    »Vorn alles klar. Nachladen normal, Feuerbereitschaft normal.
    Countdown achtern läuft … erster Start in drei … zwo … eins … jetzt!«
    Auf dem Achterdeck sprang die Klappe eines Raketenbehälters auf, und die erste SM-2 wurde abgeschossen …
    Aber dann passierte etwas.
    Anstatt senkrecht in den Nachthimmel davonzurasen, stieg diese SM-2 keine zehn Meter hoch; dann setzte ihr Feststofftriebwerk aus, und die Rakete fiel zurück, krachte aufs Achterdeck und explodierte.
    Die Erschütterung warf die halbe Schiffsbesatzung zu Boden. Unten im CID war nur Feinemann zu einer Reaktion imstande: Er drückte sofort die Taste Feuerpause, um zu verhindern, daß die Abschußvorrichtung auf dem Achterdeck weitere Raketen zu starten versuchte. »Statusmeldung!« rief er laut. »Sofort eine Statusmeldung!«
    Überall an Bord des Kreuzers schrillten Alarmsignale, und im CIC herrschte sekundenlang Panik, als die Lichter ausgingen. Dann schaltete sich endlich die Notbeleuchtung ein, und aus den Lüftungsöffnungen an der Decke kamen purpurrote Rauchschleier. »Statusmeldung, verdammt noch mal!«
    Hart war benommen – von der Detonation, dem Durcheinander oder dem Schock über das Schwanken des normalerweise so stabilen Decks –, aber er schaffte es, sich aufzusetzen und auch seinen Assistenten hochzuziehen.
    Mehrere Monitore waren ausgefallen, und Feinemanns Großbildschirme waren dunkel. »Fehler im System Mark 7 …
    beide Abschußvorrichtungen stillgelegt … SPY-1 funktioniert noch«, berichtete er. Ins Mikrofon der Bordsprechanlage rief er: »Brücke, CIC, Mark 7 ausgefallen, sofort Feuerleitung abgeben!«
    »CIC, Brücke, verstanden, Übergabe an Sterett.« Solange das SPY-1 funktionierte, konnte der Kreuzer Sterett die Rolle eines Aegis-Kreuzers übernehmen, wenn er im Datenverbund der koordinierten Luftverteidigung der Kampfgruppe Aegis-Daten erhielt.
    Aber die Übergabe erfolgte viel zu spät.
    Drei Marschflugkörper C601 – eine aus der riesigen Lenkwaffe Seidenraupe entwickelte Abwurflenkwaffe – überstanden den ersten Gegenangriff mit Fla-Raketen SM-2 der Bunker Hill und Sea Sparrow der Sterett. Ein Marschflugkörper wurde Sekunden vor dem Einschlag auf der Bunker Hill durch Sea Sparrow der Sterett und das Feuer der Maschinenkanonen ihres Phalanx-Systems vernichtet. Ein weiterer wurde nur wenige hundert Meter von der Ranger entfernt durch einen letzten Feuerstoß aus ihrer Phalanx-MK an Backbord vernichtet …
    Der letzte Marschflugkörper traf das Vorschiff der Ranger an Backbord kurz hinter dem Bug.
    Die Titanspitze der Lenkwaffe durchschlug die Bordwand des Trägers, bevor der fünfhundert Kilo schwere Gefechtskopf detonierte, so daß sichergestellt war, daß der größte Teil seiner Sprengkraft das Schiffsinnere verwüstete.
An Bord von Bullet Six
    »Bullet Six Flight, Vorrat melden«, verlangte ihr Controller an Bord der AWACS-Maschine E-3C über Funk.
    »Bullet Six hat noch zehn Minuten«, sagte Kapitänleutnant Jason »Razor« Penrose.
    »Dito bei Bullet Seven.«
    »Verstanden. Bullet Flight, der Code lautet ›glitschig‹, wiederhole, ›glitschig‹.«
    Razor Penrose

Weitere Kostenlose Bücher