Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
haben Sie ein fast unschlagbares Zweierteam.«
    Im Strategie Warfare Center wurde seit Wochen von der EB-52 gesprochen, aber niemand hatte damit gerechnet, daß sie tatsächlich aufkreuzen würde. Nun hatte sie in die Übung eingegriffen und sich glänzend bewährt. Auf der Rumpfoberseite trug sie das Radom der NC-135 Big Crow, mit dem sie sämtliche Frequenzen der beiden F-23 gestört hatte. Außerdem konnte die Maschine zweiundzwanzig Jagdraketen AIM-120 tragen – zwölf unter den Flügeln, bis zu zehn in einem Revolvermagazin innenbords. Zu ihrer Bewaffnung gehörten auch Abwurflenkkörper HARM, Antiradarraketen TACIT RAINBOW, nach hinten zielende Stinger, kameragesteuerte Lenkwaffen SLAM und Maverick, Gleitbomben Hammer und Striker, Durandal-Bomben zur Zerstörung von Startbahnen …
    General Brad Elliott verfügte über sechs dieser Maschinen.
    Eine befand sich in Reparatur, und zwei weitere waren schon genehmigt.
    Sie würden das Strategie Warfare Center und das Strategie Air Command umkrempeln.
Flugplatz Puerto Princesa, Palawan, Philippinen
zur selben Zeit
    Der erste Pilot, der unmittelbar nach Oberst Renaldo Tamalko den Flugplatz erreichte, war der dreiundzwanzigjährige Leutnant José Borillo, ein junger Fluglehrer, der erst vor einem halben Jahr nach Puerta Princesa versetzt worden war. Daß ein junger Heißsporn wie er sofort losfuhr, wenn Staffelalarm gegeben wurde, war nicht weiter verwunderlich. Die älteren Piloten meldeten sich zwar gleich am Telefon – Sergeant Komos kannte nicht nur ihre Privatnummer, sondern auch die ihrer Freundinnen –, aber sie ließen sich auf der Fahrt zum Flugplatz Zeit. Als Waffensystemoffizier (WSO) teilte Oberst Tamalko ihm Hauptmann Fuentes, einen erfahrenen und kompetenten, aber wenig motivierten Offizier zu, während er den jungen Oberleutnant Pilas als WSO mitnahm.
    Auch Hauptmann Libona, der sichtlich aufgeregte Chef der Betriebsstaffel, war da und begleitete Tamalko, als er aufs Vorfeld hinausging, um seine Maschine zu inspizieren und Borillo einzuweisen.
    Unterwegs fragte Tamalko den Hauptmann: »Haben wir schon eine Bestätigung dafür, daß dies kein Übungsalarm ist?«
    »Nein, Oberst. Sergeant Komos, der Sie angerufen hat, ist es bisher nicht gelungen, eine Bestätigung zu bekommen.
    Trotzdem gehen wir davon aus, daß dies keine Übung ist.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Und was ist mit diesem Kapitän Banio, der uns alarmiert hat? Steht wenigstens seine Identität fest?«
    Libona schüttelte den Kopf. »Leider gibt’s auch dafür keine Bestätigung, Oberst.«
    Tamalko fluchte laut. Dies war ein ungewöhnlich realistischer Übungsalarm … oder eben keine Übung. Zum Teufel mit dieser Ungewißheit! Auch wenn das Ganze nur ein Übungsalarm war, mußte er so tun, als sei tatsächlich der Ernstfall eingetreten …
    Der Oberst wandte sich an Borillo. »Nach dem Start lassen Sie Ihren verdammten Daumen vom Feuerknopf, Leutnant, sonst hol’ ich Sie selbst vom Himmel. Sie bleiben neben mir, halten die Klappe und passen gut auf. Sollte die Marine Ihretwegen einen negativen Bericht schreiben, können Sie sich fünf Minuten nach Ihrer Landung als Müllkutscher in Mindanao verdingen. Und jetzt los, damit wir endlich sehen, was dort draußen passiert!«
    Fünf Minuten später befanden sich die beiden Jäger F-4E in der Luft und flogen über die Honda-Bucht nach Norden in Richtung Ulugan-Bucht.
    »Bär Zwo, eins-drei-sieben-komma-eins-fünf«, sagte Tamalko über Funk, um Borillo anzuweisen, auf die Marine-Wachfrequenz zu gehen.
    Danach entstand eine Pause, bis der Leutnant sagte: »Bär Eins, wiederholen Sie.«
    Jesus! dachte Tamalko und fauchte: »Eins-drei-sieben-komma-eins-fünf.« Borillo hatte seinen WSO nach der neuen Frequenz fragen sollen, wenn er sie nicht verstanden hatte. Im Einsatz den Rottenführer aufzufordern, eine neue Frequenz zu wiederholen, galt fast als Todsünde.
    »Zwo«, bestätigte Borillo endlich.
    Tamalko ging selbst auf die neue Frequenz und wollte sich vergewissern, daß Borillo den Wechsel mitgemacht hatte, aber auf der Marine-Wachfrequenz herrschte ein geradezu babylonisches Sprachgewirr.
    Und dann …
    »Mayday, Mayday … wir sind getroffen, wir sind getroffen … brauchen dringend Hilfe … Lenkwaffenstart! Werden mit Lenkwaffen beschossen … ! Ruder hart Backbord … Wahr-schau … !«
    »Bär Zwo, melden!« rief Tamalko. Er hörte ein sehr leises»Zwo« und hoffte, daß das Borillo gewesen war.
    »Cowboy, Cowboy, hier

Weitere Kostenlose Bücher