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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Einige wenige würden an verschiedenen Punkten zurückbleiben mit Funkgeräten, aber bis zum Tagesanbruch konnte kaum mehr getan werden.
    Lyndie konnte sehen, dass es Griffin nicht gefiel, als er die meisten Männer davonziehen sah. Er war betroffen gewesen von der schlechten Ausrüstung, traurig und besorgt wegen der Männer hier draußen, ohne ausreichendes Training und Werkzeug, und gestresst von dem Bemühen, diesen Kampf zu leiten.
    »Wieso ist es so schlimm?«, murmelte er und nahm sich einen Moment Zeit, wobei er sich auf die Schaufel stützte. »Es ist einfach nicht gerecht. Wir bringen uns halb um, um die Stadt und die Ranches zu retten, aber weil wir so wenige sind, wird das nördliche Ende des Feuers sich in die Berge ausbreiten.«
    Lyndie hatte ihn den ganzen Tag lang arbeiten sehen, hatte gesehen, wie sich sein schlanker, sehniger Körper kraftvoll
und mühelos zugleich bewegte, während er die Brandschneisen anlegte, dem Feuer die Nahrung nahm und nie aufgab. Wieder und wieder hatte er sich um die Sicherheit jedes Einzelnen in seiner Umgebung gesorgt und darauf geachtet, dass keiner verletzt wurde.
    Was hatte er getan und gesehen in seiner Vergangenheit als Firefighter, das ihn zu dem Mann gemacht hatte, der er war? Zweifellos hatte ihn jede einzelne Erfahrung geformt, so wie es ihr mit dem Fliegen gegangen war, und sie wollte gern mehr wissen. Dieser Wunsch machte sie äußerst misstrauisch. Sie war immer stolz auf ihre Unabhängigkeit gewesen, auf ihr ungebundenes Leben. Sie lebte so, wie und wo sie wollte, und musste auf niemanden Rücksicht nehmen. Wenn sie einen Mann brauchte, nahm sie sich einen.
    Und dann ging sie zufrieden ihrer Wege.
    Mehr als einmal hatte man sie den Vorwurf gehört, dass sie viel zu sehr wie ein Mann sei. Sie hatte das nie als Beleidigung aufgefasst. Warum auch? Sicher, ein Teil von ihr hätte nichts dagegen gehabt, mit Griffin eine nette, kleine Affäre anzufangen. Er war hier für zwei Tage. Heißer, befriedigender Sex wäre für sie beide perfekt gewesen zum Abbau der Angst, Gefahr und Spannung.
    Wogegen zwei Dinge sprachen.
    Erstens, dass außer Luft zu holen und das Feuer zu bekämpfen ihnen schlicht keine Zeit blieb. Und zweitens, dass er einfach genau das Stückchen anders war, das Stückchen zu komplex, um die Dinge zu komplizieren.
    Sie hasste Komplikationen, wenn es um Sex ging.
    Und dennoch konnte sie nicht verleugnen, dass gewisse Dinge ihr immer noch durch den Kopf gingen, Dinge, über die sie nie zuvor nachgedacht hatte. Zum Beispiel seine Hände. Sie waren groß und rau und warm. Sie wusste das,
weil er sie bei ihrem Aufstieg ständig angefasst hatte, ihr geholfen hatte, sie geführt hatte... so dass alles nur seine Schuld war. Wenn er sie einfach bei sich behalten hätte, würde sie auch nicht über sie nachdenken.
    Und dann war da auch noch das Küssen. Sie konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken.
    Auch seine Schuld.
    Aber dass er ihretwegen ein Risiko eingegangen war, zurückgegangen war, um ihren Inhalator zu holen... »Was zu essen und Schlaf«, beschloss sie laut. Das wäre alles, was sie bräuchte.
    »Ich habe ein Zelt und einige Rationen bei mir«, sagte er. »Ich muss nur...«
    »Du kannst nicht zwei Tage und Nächte durcharbeiten. Komm schon«, versuchte sie ihn zu überreden. »Ich lass dich sogar ans Steuer.«
    Damit hatte sie ihn. Er hatte gern alles im Griff. Der Jeep war während des Tages aus Sicherheitsgründen zweimal verlegt worden. Sie kletterten hinein, als die völlige Dunkelheit bereits eingesetzt hatte und das Scheinwerferlicht vom dichten Rauch verschluckt wurde.
    Im Dunkeln kam ihr die Fahrt noch holpriger vor als am Tag. Ohne einen Mond oder Sterne war von der Landschaft so gut wie nichts zu sehen, das Einzige, was man sehen konnte, waren das beängstigende Glühen der brennenden Erde und dessen Reflexion in dem alles überlagernden Rauch. Es war wie ein Albtraum, und Lyndie kniff wieder und wieder die Augen zusammen, um bessere Sicht zu bekommen. »Ich möchte nicht, dass sie alles verlieren«, flüsterte sie.
    »Werden sie auch nicht.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu, sein Profil war nur
von den Instrumenten des Jeeps beleuchtet. »Das ist ein ziemlich großes Versprechen.«
    »Nur Entschlossenheit.«
    Die Scheinwerfer schwankten hin und her, gedämpft von dem aufgewirbelten Staub und den Rauch. Er fuhr genauso wild wie sie, hielt das Lenkrad und die Schaltung fest im Griff. »Du warst... unglaublich heute da

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