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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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draußen.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ich habe nur meinen Job gemacht. Aber du...«
    »Was?«
    » Du warst unglaublich.«
    Sie krachten in eine Furche. Sie klammerte sich am Armaturenbrett fest und versuchte, sich nicht über sein Lob zu freuen. »Du hast Recht. Es ist viel schöner zu fahren.«
    »Ja.« Er legte ihr die Hand aufs Bein und drückte es leicht. »Geht es dir wirklich gut?«
    »Warum sollte es mir nicht gut gehen?«
    »Nun reg dich nicht gleich wieder auf, ich meinte...« Er durchfuhr eine Haarnadelkurve, und die beiden Scheinwerferlichter hüpften auf und ab. »Ich meinte nur dein Asthma.«
    »Mit geht’s prima.« Wenn sie möglichst flach atmete.
    Er schüttelte den Kopf. »Wieso frage ich überhaupt? Du würdest es mir sowieso nicht sagen.«
    »Du musst nach rechts.«
    »Ich kenne den Weg zurück. Bist du immer so dominant und herrisch?«
    Seitdem ihr Großvater gekommen und sie nach dem Unfall ihrer Eltern geholt und Befehle gebellt hatte, um seine Trauer zu überspielen, und ihr im Gegenzug beigebracht hatte, das Gleiche zu tun. »Jawoll.«
    »Ist deine ganze Familie so?«

    »Wieder nach rechts.«
    »Ich nehme das als Ja.« Er bog rechts ab. Die Lichter von San Puebla tauchten in der Nacht vor ihnen auf. Über ihnen, dort, von wo sie gerade gekommen waren, glühte das Feuer.
    Nicht annähernd weit genug entfernt für ihren Geschmack.
    »Wohin?«, fragte er.
    »Zu deinem Wochenendquartier.« Durchgerüttelt von dem Kopfsteinpflaster, erinnerten die hübschen, malerischen kleinen Häuser sie daran, warum sie heute beinahe umgekommen wären. »Und ich sollte dir vorher sagen«, warnte sie vor dem Ort, der vor fünf Jahren unerwarteterweise ihr Herz erobert hatte, »dass das Rio Vista Inn nicht gerade ein Fünfsternehotel ist.«
    »Und ich habe mich schon auf eine Gesichtsmassage und Pediküre gefreut, zusammen mit Kaviar und einem tollen Sex on the Beach.«
    Sie blinzelte.
    Er sah sie unschuldig an. »Den Drink meinte ich.«
    »Oh. Richtig.« Sex on the Beach war ein Drink, irgendein kompliziertes Mixgetränk. Aber er sollte wirklich das Wort »Sex« nicht so aussprechen – weil es in ihrem Inneren die merkwürdigsten Dinge auslöste. »Das war mir klar.«
    Er lachte nicht, aber er lächelte, und jetzt machten sich ihre Hormone erst recht bemerkbar und vollführten einen Stepptanz.
    »Wie weit noch?«
    Sie zeigte es ihm. »Bis zum Ende der Straße.«
    »Man kann sie wirklich kaum als Straße bezeichnen. Wie hast du es beim ersten Mal gefunden?«
    »Lange Geschichte.«

    »Wir haben viel Zeit.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hatte vor einigen Jahren Probleme mit dem Flugzeug.«
    »Probleme? Ich traue mich kaum zu fragen, aber was heißt bei dir eigentlich ›Probleme mit dem Flugzeug‹?«
    »Ich hatte eine ziemlich interessante Landung hier drau ßen mitten im Nirgendwo, wie ich dachte. Wie sich herausstellte, hatte ich Recht. Wie sich herausstellte, gefiel es mir hier mitten im Nirgendwo. Pass auf das Schwein auf dort mitten auf der Straße.«
    »Lyndie Anderson, du bist eine faszinierende Frau.« Er fuhr tatsächlich langsamer und vorsichtig um das Schwein herum, das ihnen nicht auswich und sie anstarrte mit Augen, die beim Vorbeifahren im Scheinwerferlicht glühten. »Eine ›interessante‹ Landung? Was heißt das genau? Musstest du eine Bruchlandung machen? Deine Passagiere einzeln retten? Tagelang barfuß durch die Wälder streifen? Dein Flugzeug mit Teilen, die du selbst hergestellt hast, reparieren?«
    »Was glaubst du, wer ich bin? MacGyver?« Aber sie lächelte, verdammt noch mal. Gott, sie hätte es so gern getan, Geschichten ausgetauscht, sich persönlich mit jemandem ausgetauscht. Es würde die Dinge verschlimmern, wenn sie ihn in zwei Tagen wieder nach San Diego flog und jeder von ihnen wieder seiner Wege ging. »Ich rede nicht gern über mich selbst.«
    »Na ja, das geht mir auch so. Ich habe mich nur gefragt, was dich aus der Fassung bringt. Ich weiß bereits, dass es nicht halsbrecherische Fahrten mit dem Jeep sind oder Stürze von einer Klippe oder die Flucht vor einer Feuerwand.«
    Was sie aus der Fassung brachte? Große, starke, hoch gewachsene Männer mit ausdrucksvollen gequälten Augen
und herzzerreißendem Lächeln und ungewöhnlichem Mut und einer Weltretterseele, während irgendein geheimnisvoller Albtraum sie verfolgte. Das brachte sie aus der Fassung. »Nichts«, sagte sie schließlich, und er gab wieder dieses ihr durchs Mark gehende, leise Lachen von sich.
    Einen

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