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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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nicht wahr?«
    Sie starrte in diese hellblauen Katzenaugen und drehte sich dann um, um in ein anderes blaues Augenpaar zu starren, aus dem komplizierte menschliche Gefühle sprachen, mit denen sie nicht umzugehen wusste. »Aber wie kann ich es einfach mitnehmen?«
    »Das weiß ich nicht.« Griffin kraulte das junge Tier unterm Kinn. »Aber es wird interessant sein zu beobachten, wie du dich entscheidest.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen, dass du, Lyndie Anderson, ein kleines Bindungsproblem hast.«
    »Sei nicht albern.«
    Er sah amüsiert aus. »Willst du mir etwa erzählen, dass du nicht extrem reserviert bist? Dass du nicht gern so tust, als gäbe es niemanden in deinem Leben, während du tatsächlich
einigen mir bekannten Menschen nahe stehst und sie dich lieben?«
    Lyndie verdrehte die Augen und schob sich an Griffin vorbei ins Flugzeug. Sie setzte das Kätzchen auf einem Sitz ab und wurde für ihre Bemühungen mit einem Fauchen belohnt. »Okay, hör zu«, belehrte sie das Tier. »Hier bin ich der Boss. Untersteh dich, diese Sitze mit deinen Klauen zu zerfetzen, sonst bist du des Todes.«
    »Nein, wie süß«, sagte Griffin. »Ihr schließt bereits Freundschaft.«
    »Halt die Klappe.«
    Grinsend strich er ihr über den Rücken, als er näher kam. Ganz kurz ruhte seine große Pranke auf ihrer Schulter, war sein Mund an ihrem Ohr. »Ich liebe es, wenn du Schmeicheleien verteilst.«
    Sie erbebte unter seiner Berührung, starrte aber weiterhin das Tier an. »Es ist halb verhungert.«
    »Ja.«
    »Es bettelt geradezu darum, von irgendeinem neugierigen Coyoten gefressen zu werden, sobald ich hier abhebe.«
    »Wenn du es hier lässt, ja.« » Fein.« Sie warf die Hände hoch. »Es kann mitkommen. Aber sag es ja nicht Nina, dann ist sie noch wütender, dass ich diesem Flohball gewähre, was ich ihr abgeschlagen habe.«
    »Ah. Zu viele Menschen, die dir am Herzen liegen.« Er nickte. »Das macht dir zu schaffen. Du könntest gezwungen sein zu reden, zu lachen, Spaß zu haben, sogar... dich zu öffnen.«
    »Ich lache viel, auch wenn dich das überhaupt nichts angeht. Und ich weiß nicht, was es hier zu mosern gibt, schließlich nehme ich dich mit, nicht wahr?«

    »Du wirst dafür bezahlt, mich mitzunehmen.«
    Sie starrte ihn an. »Bei dir klingt es so... so missionarisch.«
    »Nein, du machst das von dir aus.«
    Seine Augen waren unergründlich, gaben nichts preis, und allein die Tatsache, dass er das konnte, machte sie wütend, erweckte in ihr das Bedürfnis, an ihn heranzukommen, zu erfahren, was er dachte. »Ja, dies ist mein Job. Einige Menschen können sich einfach den Luxus, ein ganzes Jahr nicht zu arbeiten, nicht leisten«, sagte sie.
    Er wandte sich ab und hob das Kätzchen, das sie auf den Sitz gesetzt hatte, hoch. »Wir sollten uns lieber auf den Weg machen.«
    Richtig. Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber er hielt das dumme, kleine Kätzchen auf dem Arm und streichelte es, bis das Tierchen vor Entzücken die Augen schloss, und sie konnte einfach ihren Blick nicht abwenden von ihm.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich hab kein Wort gesagt.«
    »Aber du denkst doch etwas.«
    Ja, sie dachte etwas. Sie dachte an viele Dinge, angefangen damit, dass er etwas mit ihrem Inneren anstellte.
    Genau genommen brachte er sie total durcheinander.
    Das, fand sie, war echt schlimm, und sie ließ sich auf den Sitz plumpsen, stülpte sich die Kopfhörer über und warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ich dachte gerade, dass das der Moment ist, wo ich sage, ›Ich wünsche Ihnen einen guten Flug‹.«
    »Es wird doch ein guter Flug, oder?«
    Die leichte Unsicherheit in seiner Stimme ließ sie grimmig lächeln. »Nervös?«
    »Wenn du so lächelst, ja, dann ja, verdammt. Wer hat dir das Fliegen beigebracht?«

    »Mein Großvater. Er war Berufssoldat in der Air Force. Er hat mir alles beigebracht, was ich weiß.«
    »Bist du deshalb so ein Softie?«
    Sie grinste ihn breit an. »Weißt du was? Ich bin das lebende Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Mädchen von einem strengen Offizier aufgezogen wird.«
    Er lächelte nicht zurück. »Was ist mit dem Rest deiner Familie passiert, Lyndie?«
    Sie zuckte die Achseln. »Meine Eltern sind gestorben, als ich vier war. Mein Großvater hat mich aufgenommen. Und das Fliegen hat uns verbunden. Schnall dich jetzt an. Es wird ein unruhiger Flug.«
    »Lyndie …«
    »Ich muss die Instrumente checken.«
    »Du versuchst, einem ernsthaften Gespräch auszuweichen.«
    »Jawohl.«
    »In

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