Flug ins Feuer
auf.«
Sie entspannte sich auf dem Sitz und genoss die Vorfreude auf eine heiße Dusche und ein weiches Bett – und schoss hoch und klammerte sich fest, als sie in eine tiefe Furche krachten. Aber sie hätte nicht aus dem Jeep fallen können, sie war von dem Sicherheitsgurt beschützt und von Griffins Arm, der sie vor jedem Schlagloch festhielt.
»Entspann dich«, sagte er. »Ich habe dich.«
Ich habe dich.
Sie schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, wie sie an diesem Abend entsprechend ihrer Planung nach Hause flog. Morgen früh konnte sie sein, wo immer sie wollte, tun, was immer sie wollte, wann sie es wollte. Was bedeutete, dass sie allein wäre.
Ich habe dich.
Seltsam, aber wie sehr sie sich auch bemühte, sie kam einfach nicht über diese drei kleinen Wörter und deren Bedeutung hinweg. Was war das nur an diesem Mann, dass sie bei ihm ihre übliche Deckung preisgab? Jedenfalls passierte es ihr zum ersten Mal, dass sie nicht permanent einen Schutzwall um sich herum aufbaute …
Sie schreckte hoch aus dem Schlaf, als jemand ihre Hüfte berührte. Sie setzte sich aufrecht hin und stieß mit dem Kopf an... Griffins.
»Autsch«, sagte er und befreite sie aus ihrem Sicherheitsgurt, bevor er sich den Kopf rieb.
Sie konnte ihn jetzt im Dunkeln erkennen – sie waren angekommen. Die Lichter des Gasthauses glitzerten im Hintergrund, und die Düfte von Rosas köstlichem Essen drangen zu ihnen. Lyndies innere Uhr war zwar völlig durcheinander, aber sie wusste, dass sie nur ein paar Minuten geschlafen haben konnte.
Sie rieb sich den Kopf an der Stelle, wo sie mit Griffin zusammengestoßen war, dann sah sie ihn an. »Ich fasse es nicht, dass ich so fest eingeschlafen bin.«
»Ein Fünfzehnstundentag, wie wir ihn gerade hinter uns haben, würde jeden umhauen.« Er nahm ihre Hand und zog sie aus dem Jeep, legte den Arm um sie.
»So müde bin ich nun auch wieder nicht«, sagte sie, schlug aber seine Hände nicht weg, wie sie es bei jedem anderen getan hätte. Stattdessen schmiegte sie sich an ihn und überraschte sie beide, als sie ihren Kopf an seine Schulter legte.
Nur einen Augenblick, sagte sie sich, und stieß einen kleinen Seufzer der Befriedigung aus, als er sie näher an sich zog. Nur für einen Augenblick …
»He.« Er rüttelte sie sanft. »Lass uns etwas essen.«
»Richtig.« Sie blinzelte und war verblüfft, als sie sich vor der Eingangstür immer noch in seinen Armen wiederfand. Und es waren sehr freundliche, starke Arme.
Drinnen bellte Tallulah bei ihrem Anblick so aufgeregt, dass sie das Gefühl hatten, die Ohren fielen ihnen gleich ab, bis Rosa ihren Hund ausschimpfte, still zu sein. Rosa hörte gar nicht wieder auf, ihre »Helden« zu herzen und zu küssen und sie zu bemuttern, ihnen Essen einzutrichtern, bis Lyndie sich nicht mehr rühren konnte. Sie warf einen Blick auf Griffin, der lächelte und plauderte, aber die Spannung war ihm immer noch anzusehen an Mund und Augen, und sie wusste, er wäre gern zu Hause. Sie stieß den Stuhl zurück und lächelte. »Okay, gehen wir.«
»Nein, nein, ihr solltet bis morgen bleiben«, protestierte Rosa. »Euch ausruhen.«
»Ich habe ein Nickerchen gemacht auf der Rückfahrt. Mehr brauche ich nicht.«
Rosa verdrehte die Augen. »Wie du das schaffst, mit so wenig Schlaf auszukommen, werde ich nie verstehen. Fein, geht. Geh, wohin auch immer der Wind dich trägt, schließlich kommst du ja zurück.«
»Ich glaube, ich bin für einen Flug nächste Woche eingeteilt.«
»Wir nehmen, was wir kriegen können, bis du einsiehst, dass du hier zu Hause bist.«
»Mein Zuhause ist der Himmel. Das habe ich dir doch gesagt.«
»Und ich habe dir gesagt«, sagte Rosa ruhig und räumte die Teller ab, »dass dein Herz mehr als ein Zuhause verkraften kann.«
»Mein Herz braucht kein Zuhause.«
»Natürlich braucht dein Herz ein Zuhause.« Rosa schnaubte ärgerlich. »Jedes Herz braucht ein Zuhause.«
Lyndie begann sich unwohl zu fühlen und sah Griffin an. Er saß da mit undurchdringlicher Miene und beobachtete sie.
Was er wohl dachte? Und warum kümmerte sie das überhaupt? Sie warf die Arme hoch und erhob sich. »Also, Supermann, ich verschwinde hier. Wenn du mitwillst, dann jetzt oder nie.«
Sie schlenderte durch den Flur auf die Eingangstür zu und rannte direkt in Nina.
Die junge Frau verschränkte die Arme und blieb stehen. »Ich nehme an, dass du dich hier ohne mich fortschleichen wolltest.«
»Das haben wir bereits diskutiert«, sagte
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