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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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seinen Lippen, verlor sich in dem Gefühl von ihm, wie er in sie eindrang, verlor sich in der herzzerreißenden Art und Weise, wie er ihren Blick festhielt, als sie beide sich auflösten.
     
    Wie üblich wachte Lyndie mit dem Gesicht nach unten quer über dem Bett liegend auf, nackt und hungrig. Und allein.
    Definitiv ein kluger Zug von Griffin, dass er gegangen war, dachte sie. Aufzuwachen in den Armen des anderen
wäre … wäre … Na gut. Sie würde es nie erfahren. Und vielleicht hätte er ohnehin auf dem langsamen zweiten Mal bestanden, das sie ihm versprochen hatte.
    Es war gut, dass er sich dagegen entschieden hatte. Das zweite Mal wurde immer überschätzt.
    Aber in seinen Armen aufzuwachen?
    Sie musste zugeben, dass das vielleicht einfach wunderbar gewesen wäre. Sie schloss die Augen.
    So wunderbar.
    Sie hob den Kopf, blickte auf den Wecker und erblickte stattdessen Lucifers fragende Augen.
    »Miau«, sagte er und kam anmutig über die wild verstreuten Kleidungsstücke auf sie zu, um ihr leicht mit der Pfote an die Nase zu tippen.
    Sie war also doch nicht allein.
    Sie stieß den unausstehlichen kleinen Kater weg, aber er kam gleich wieder zurück. Platzierte sich auf ihrem Po. Sie stieß ihn wieder weg und rollte sich herum.
    Das hartnäckige Tier ließ sich nicht verscheuchen und setzte sich dieses Mal auf ihre Brust. Er war ziemlich schwer für so einen kleinen Kerl, so dass sie plötzlich das merkwürdige Gefühl zu haben schien, gerade von einer Last befreit worden zu sein. Sie starrte in die Katzenaugen, und das merkwürdige Gefühl in ihrer Brust nahm zu, erblühte geradezu und breitete sich aus.
    »Was ist das nur mit dir?«, flüsterte sie, und als er nicht antwortete, nicht antworten konnte, seufzte sie. Sie hatte das dumme Gefühl, dass es Zuneigung war.
    Gut, dass es bereits dämmerte und sie zu einem Feuer musste. Niemals Wunschdenken sich hingebend, schob sie Lucifer weg und griff nach ihrer Kleidung.

    Als sie zu dem Feuer kamen, stieg Griffin aus dem Jeep und stürzte sich gleich ins Geschehen. Er überwachte das Auffüllen der Tanks am Fluss, das Auslegen der Schläuche, das Graben und Roden der Schneisen, einfach alles, und er tat es so mechanisch, dass er sich im Kopf mit anderen Dingen beschäftigen konnte.
    Zum Beispiel mit der letzten Nacht und dem Gefühl von Lyndie unter seinen Händen, in seinem Mund, an seinem Körper.
    Solange er davon besessen war, konnte er sich nicht schlecht fühlen beim Kampf gegen dieses Feuer, konnte die vielen entsetzlichen Erinnerungen nicht erneut hochkommen lassen. Er arbeitete einfach, sonst nichts.
    Aber genau wie am Vortag fühlte er sich schuldig dafür, dass er über das Idaho-Feuer hinwegkam, dass das Leben für ihn nicht nur weiterging, sondern er sich dabei sogar gut fühlte, was für zwölf andere nicht galt. Also rief er sich die Schreie, die Hitze, den tückischen Wind, die falschen Anweisungen und ungenauen Wetterberichte von der rund fünfundvierzig Kilometer entfernten Basis wieder ins Gedächtnis – und erst als sein Herz wieder schmerzte, nickte er grimmig.
    Jetzt konnte er diesem Feuer gegenübertreten.
    »Wie weit sind wir?«
    Griffin drehte sich um und sah in Lyndies grüne Augen. Ihr Lächeln erstarb bei seinem Anblick. »He.« Sie legte die Hand auf seinen Arm. »Alles okay?«
    »Ist dir klar, dass du mich immer nur dann anfasst, wenn ich deiner Meinung nach kurz vor dem Zusammenbruch stehe?«
    »Du bist viel zu dickköpfig, um zusammenzubrechen«, sagte sie, nahm aber ihre Hand weg. »Und wie ordnest du
letzte Nacht ein? Da bist du auch nicht zusammengebrochen, und ich habe dich reichlich angefasst.«
    Er seufzte. Rieb sich das Gesicht. »Wir haben das Feuer zwischen dem Fluss, der Felswand und den neu geschlagenen Schneisen eingeschlossen. Die Stadt ist jetzt ziemlich sicher. Aber das da oben...« Er wies auf das Kliff über ihnen. »Ich glaube nicht, dass es da schon stabil ist. Wir müssen hinaufklettern und die Vegetation zwischen der Felswand und den Flammen abbrennen. Dann haben wir es geschafft.«
    Wenn das Wetter mitspielte.
    Wenn die Mannschaft nicht zu erschöpft war von der bisherigen Plackerei, ganz zu schweigen von der gestrigen Fiesta.
    Wenn sie nicht an etwas anderes dachten, wie zum Beispiel an ihre Familien oder daran, was es zum Mittag gäbe.
    Wenn, wenn, wenn …
    So viele Unbekannte, und bei einem Job wie diesem konnte schon eine Kleinigkeit sie entweder unterstützen oder vernichten.
    Wie er nur zu gut

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