Flug ins Feuer
ich.«
Nur er. Herrgott, nur er. »Na gut, dann überfahr mich noch einmal, geht das?«
Sein leises Lachen ertönte in ihrem Ohr. Danach verlor sie irgendwie den Anschluss, weil er sie küsste, ein tiefer, berauschender Kuss, der irgendwie tiefer und köstlicher war als alles, was er vorher mit ihr angestellt hatte. Als ginge es um ihr Leben, küsste sie ihn wieder, ließ sich einfach fallen in die unerbittliche Hitze und Leidenschaft in einer Weise, der sie nicht so recht traute.
»Griffin …«
»Keine Sorge, ich weiß immer noch, was ich tun muss...« Er brach stöhnend ab, als ihre Hand nach unten glitt und ihn umfasste.
»Da bin ich aber froh«, flüsterte sie und hielt das Kondom hoch, das sie sich in ihrem Zimmer noch geschnappt hatte.
Er zog es über, dann versank er bis zum Anschlag in ihrem feuchten, willigen Körper, und ihrer beider Stöhnen umgab sie.
»Oh ja«, flüsterte er an ihrem Mund, als er damit begann, sich zu bewegen und sie beide an den Ort zu bringen, den sie so verzweifelt herbeisehnten. »Ich weiß definitiv noch, was zu tun ist.«
In der Morgendämmerung saß Nina barfuß am Bachufer und planschte mit den Zehen im Wasser. Normalerweise war sie um diese Uhrzeit noch nicht auf. Genau genommen wäre sie auch jetzt noch nicht auf, nur dass ihr Körper immer noch vibrierte und ganz erfüllt war von all den Dingen, die Brody mit ihrem angestellt hatte.
Ihr Herz war zum Bersten voll.
Aber ihr Bauch … in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge im Rhythmus mit dem rauschenden Bauch.
»Hey, Prinzessin.«
Mit dem selbstbewussten Lächeln, das in der Vergangenheit schon reichlich Männer bezaubert hatte, drehte sie sich um zu einem wunderbar zerzausten Brody.
Er mochte zwar nur ein weiterer Mann sein... aber er war auch der Erste, bei dem sie gern bleiben würde.
Er ging neben ihr in die Hocke. Es war jetzt schon heiß, er trug dunkelblaue Surfershorts, die ihm bis zu den Knien gingen, und ein buntes Hawaiihemd für den Rückflug, und allein bei seinem Anblick hätte sie weinen mögen.
»He.« Er streichelte ihre Wange, als ihr Lächeln wie weggeblasen war. »Du siehst so … traurig aus.«
Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm sagen sollte, dass das, was ursprünglich ein Spaß sein sollte, sich zu etwas völlig anderem entwickelt hatte.
»Habe ich dir weh getan heute Nacht?«, flüsterte er.
»Nein.« Dios Mio. » Es ist nur, dass...« Sie hatte nichts zu verlieren, wenn sie es ihm sagte. »Dass du gehst.«
Er seufzte und setzte sich neben sie. »Ja. Es tut mir Leid, Prinzessin.«
»Wenn ich wirklich eine Prinzessin wäre, könnte ich kommen und gehen, wie es mir gefiele. Wie du.«
Das Rauschen des Wassers war einige Zeit das einzige Geräusch. »Und wohin würdest du gern gehen?«
»In die Staaten.«
»Um was zu tun?«
»Irgendwas. Alles.« Sie warf die Arme hoch. »Ich will nur weg von hier.« Sie schloss die Augen. »Warte. Das ist nicht ganz richtig. Ich weiß , was ich will. Ich möchte dort unterrichten. Das ist mein Traum, das ist meine Berufung. Aber mein Vater möchte, dass ich hier bleibe.« Sie lächelte ihn an, aber das Lächeln erreichte nicht ihre Augen. »Ich liebe ihn, aber ich kann nicht mein ganzes Leben für ihn da sein, Brody.«
»Natürlich nicht.«
»Dann... verstehst du mich? Du glaubst, ich sollte das tun, was ich möchte?«
Brody sah in ihre ehrlichen Augen und wusste nicht, was er sagen sollte. Er würde sie jeden Augenblick verlassen. Typischerweise war das etwas, was er unglaublich gut konnte, und dennoch, dieses Mal …
Wollte er es nicht.
»Ich möchte Kindern Spanisch beibringen in einem Land, das so viel für den größten Teil seiner Bevölkerung tut, andere aber vergisst. Ich möchte stolz darauf sein, dass ich Amerikanerin bin. Oder zur Hälfte Amerikanerin, egal. Ich möchte etwas verändern.«
»Kannst du das denn hier nicht auch?«
»In einer Cantina?« Sie lachte unfroh. »Ich möchte so viel mehr als dies hier. Ich kann dort als Lehrerin etwas verändern, Kindern von Immigranten wirklich helfen.« Sie kniete sich vor ihn, legte ihm die Arme um den Hals. »Du hast mir geholfen, das für ein paar Tage zu vergessen, und dafür bin ich dir dankbar, aber jetzt ist dieser Wunsch wieder da.« Sie sah ihm tief in die Augen. »Und da ist noch mehr.«
»Mehr?« Er wusste zwar nicht warum, aber sein Herz schlug plötzlich schneller.
»Ich möchte bei dir sein.«
»Um … Lesen zu üben?«
Sie biss sich in die Unterlippe. Betrachtete
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