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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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mach das Beste daraus. Mach das Beste aus jeder einzelnen Sekunde.« Er lächelte. »Aber was du gelernt hast, muss ich wahrscheinlich gar nicht weiter erwähnen.«
    »Ach, wirklich? Und was genau glaubst du habe ich gelernt?« Aus ihrem Augenwinkel sah sie Griffin auf den Hof
kommen. Sofort suchte sein Blick nach ihr, und als er sie gefunden hatte, fing ihr Herz kurz an zu stottern.
    Tom tippte sie auf die Nase und grinste breit. »Du hast zum ersten Mal heute Abend richtig gelächelt, weißt du das?«
    Erschreckt blickte sie ihn an. »Hab ich nicht.«
    »Doch. Und weißt du noch was? Es steht dir. Weißt du schon, was du hier gelernt hast, Lyndie?«
    »Wieso glauben eigentlich heute Abend alle, mir etwas über das Leben beibringen zu müssen und dass ich das hören möchte? Ich brauche keine Ratschläge, ich brauche keine Belehrungen über das, was hier unten passiert ist. Unterm Strich brauchtet ihr Hilfe, und euch diese zu besorgen ist mein Job. Ende der Geschichte.« Und wenn sie sich nebenbei ein bisschen amüsiert hatte, na gut, das ging nur sie etwas an. »Aber wenn du unbedingt möchtest, dass ich es ausspreche … ich habe gelernt, was für ein neugieriger Haufen ihr alle seid. Und jetzt geh mir aus dem Weg, ich muss hier raus. Unbedingt.«
    Tom lachte. »Du kannst wegrennen, aber du kannst dich nicht verstecken.«
    »Er spinnt«, sagte sie zu Rosa, die mit einem Tablett Bierflaschen vorbeikam.
    Ob Rosa ihr beipflichtete, bekam Lyndie nicht mehr mit, weil sie nach draußen ging, tief Luft holte und ganz langsam wieder ausatmete.
    Sie sollte jetzt in der Luft sein und von hier wegfliegen, ohne sich groß Gedanken zu machen.
    Sie sollte nicht hier am Bach stehen und sich fragen, ob sie heute Abend mit Griffin einen weiteren umwerfenden Orgasmus haben würde. Sie sollte nicht darüber nachdenken, ob er über sie nachdachte.

    Und erst recht sollte sie nicht darüber nachdenken, ob er sie vermissen würde, ein kleines bisschen vermissen würde. Sie atmete noch einmal tief durch und rief sich ins Gedächtnis, dass sie hier immer Ruhe und Frieden finden würde, wenn sie es brauchte, hier an diesem Ort, den sie so lieben gelernt hatte.
    Es musste reichen.
    »Du musstest also auch an die frische Luft.«
    Sie wandte den Blick ab vom Himmel und sah den Mann an, der sie so beschäftigte, der dastand, die Hände in den Hosentaschen, die Schultern leicht gekrümmt und in die Nacht blickte.
    »Ja.« Sie stieß sich von der Wand ab und ging auf ihn zu. »Jeder da drinnen hatte nichts Besseres zu tun, als mir zu erzählen, wie ich mein Leben zu führen habe, so dass ich dort abgehauen bin.«
    »Schon komisch, was Menschen so alles tun im Namen der Liebe.« Griffin hob eine Augenbraue, als sie abrupt stehen blieb. »Oh, stimmt. Du magst dieses L-Wort nicht. Es muss wirklich überwältigend sein für dich, hierherzukommen, wo Tom und Nina und Rosa so verrückt nach dir sind, dass sie alles für dich tun würden. Einschließlich der Tatsache, dass jeder Einzelne mir Prügel angedroht hat, wenn ich dir weh tue.«
    »Was?«, stotterte sie und wehrte es dann knurrend ab, aber Griffin legte den Kopf schief und musterte sie so aufmerksam, dass sie sich nicht sicher war, ob es ihr gefiel. »Hör zu«, sagte sie. »Niemand tut mir weh. Das lasse ich nicht zu.«
    »Richtig.« Er nickte freundlich und umkreiste sie.
    Sie machte seine Bewegung mit und behielt ihn im Blick. »Was soll das heißen?«

    »Ich weiß genau, wie taff du bist. Ich weiß, dass du Menschen gar nicht erst so nahe an dich herankommen lässt, dass sie dich verletzen können.« Er streichelte ihre Wange. »Und als ich dich kennen gelernt habe, als ich das erste Mal das erotische Knistern zwischen uns gespürt habe, habe ich mir deswegen Sorgen gemacht – dass ich dich zu etwas drängen, dich irgendwie verletzen könnte.«
    »Wegen dem, was bei dem Feuer in Idaho passiert ist.«
    »Weil ich wusste, dass ich einer Frau nicht guttat, jedenfalls nicht in dem Zustand, in dem ich war. Aber du warst so undurchschaubar, dass ich beschloss, dass es keine Rolle spielte.«
    Das saß.
    »Aber dann habe ich dich durchschaut.«
    »Hast du nicht«, widersprach sie. »Es ist schließlich erst eine Woche her.«
    »Ich habe dich durchschaut«, wiederholte er sanft. »Und weißt du was?«
    Sie sah seinen heißen, liebevollen Blick, als er zu ihr trat und ihre Hüften umfasste, und sie schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht wissen, sie …
    Er küsste sie, nur einmal, weich und

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