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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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nicht. Die Zeit war fast vorüber, und sie wussten es.
    Einige Stunden später sah Griffin die Landebahn von San Diego vor ihnen größer werden. Er warf einen Blick auf den stillen und ungewöhnlich zurückhaltenden Brody. »Was ist los?«, fragte er ihn, als sie langsam zu ihrem Terminal fuhren.
    Brody zuckte nur die Achseln. Der Code für Ich-willnicht-darüber-reden. »Also, das ist ja allerhand«, beschwerte Griffin sich.
    »Was ist allerhand?«
    »Du willst über das, was dich umtreibt, nicht reden, und ich soll dich einfach in Ruhe lassen.«
    »Richtig.«
    » Mich hast du nicht in Ruhe gelassen«, sagte Griffin. »Du hast meinen armen Kadaver sogar aus dem Land gezerrt.«
    »Du brauchtest das auch.«
    »Und was brauchst du?«, erkundigte Griffin sich.
    »Nichts.« Brody sah ziemlich kläglich aus. »Vielleicht einen Ort, an dem man was Anständiges zu trinken bekommt
und wo was los ist.« Er schnappte sich seinen Rucksack und stieg aus dem Flugzeug.
    Griffin schüttelte den Kopf und zog seine beiden Rucksäcke und den von Lyndie vom Rücksitz. Als er hochblickte, stand sie da und sah ihn an. »Danke«, sagte sie und griff danach. »Gehen wir zum Zoll.«
    Und dennoch bewegte sich keiner von beiden. Griffin hatte das dringende Bedürfnis, sie an sich zu ziehen, aber ihm war bewusst, dass er nicht länger in das Gesicht der Frau blickte, die er vergangene Nacht und auch am Morgen geliebt hatte. Diese weiche, warme, liebevolle, lachende Frau hatte ihn bereits verlassen.
    »Danke für deine Hilfe beim Feuer«, sagte sie höflich.
    »Danke für meine Hilfe.« Er wiederholte die Wörter, nickte sogar zustimmend, obgleich er alles andere als Zustimmung fühlte. » Danke für meine Hilfe?«
    » Sam schätzt, was du getan hast, und ich...«
    »Ich habe es nicht für Sam getan. Herrgott, Lyndie, müssen wir uns das wirklich antun? Einfach alles ignorieren …«
    »Ich muss einchecken.«
    Und so unglaublich es war, sie drängte sich an ihm vorbei und verließ das Flugzeug. Er blieb eine ganze Weile stehen und konnte einfach nicht glauben, dass sie sich so trennen würden, aber sie kam nicht zurück.
    Schließlich ergriff Brody die Initiative. Er steckte seinen Kopf durch die Tür und fragte: »Kommst du oder was?«
    »Ja. Ich komme.« Er schulterte seine Rucksäcke, sah sich ein letztes Mal um, schüttelte den Kopf und verließ ebenfalls das Flugzeug.
    Lyndie stand draußen und überprüfte ihr Clipboard. Griffin runzelte die Stirn. »Wir treffen uns drinnen«, sagte er zu Brody und ging auf sie zu.

    Zerstreut blickte sie hoch. »Was ist?«
    Er konnte sie nur anstarren. »Du erwartest wirklich von mir, dass ich einfach so verschwinde?«
    »Ja.«
    Sonderbar unsicher betrachtete er das geordnete Chaos des Flughafens, während Lyndie ihr Clipboard studierte. Kopfschüttelnd tat er, was sie wollte, wirbelte aber nach wenigen Metern herum. »Verdammt, ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll. Wegen dir.«
    »Gar nichts.«
    »Einfach die Gefühle ignorieren, die Emotionen?«
    Ihre Augen weiteten sich ein wenig, und es lag mehr Unsicherheit in ihnen, als er je zuvor bei ihr gesehen hatte. »Vielleicht... vielleicht habe ich gar keine.«
    »Ist es das, was du dir einredest?«, fragte er. »Auf die Art schaffst du es also, so isoliert und allein zu leben? Du ignorierst alles, auch die Gefühle hier und jetzt?«
    Sie schluckte schwer, reckte ihr Kinn vor und begegnete seinem Blick. »Also, ehrlich gesagt, Gefühle oder Emotionen hier und jetzt habe ich nicht.«
    Er spürte, wie ihm die Kinnlade herunterfiel, und ohne ein weiteres Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und ging auf den Mann vom Bodenpersonal zu, der schon auf sie wartete.
    Schockiert blieb er stehen und sah ihr hinterher.
     
    Zielstrebig ging Lyndie auf den Mann vom Bodenpersonal zu und hatte das dumme Gefühl, dass sie soeben das Beste, was ihr je widerfahren war, verlassen hatte.
    »Brauchen Sie Benzin?«, fragte der junge Mann sie.
    Sie blinzelte mehrmals schnell hintereinander, um durch die Tränen sehen zu können. »Äh …«

    »Weil ich sie für Sie auftanken kann.«
    »Ja. Sicher.«
    »Wie sieht’s mit’ner Wäsche aus?«
    Den jungen Mann anzufahren wäre ungefähr so, als würde sie einen jungen Hund treten, also atmete sie tief durch. »Warum nicht, zum Teufel.«
    »Brauchen Sie...«
    »Machen Sie … einfach das ganze Programm, in Ordnung? Stellen Sie es Sam in Rechnung«, sagte sie mit grimmiger Befriedigung.
    Sie hatte nicht erwartet, dass

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