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Flugrausch

Flugrausch

Titel: Flugrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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denn?«
    Sie redet über Football, ging Scobie auf. Er verachtete Football, hatte keine Ahnung von dem Spiel, war erleichtert, als er eine Tochter, keinen Sohn bekam. Und nun das.
    »Wenn Jessie für die Bombers ist«, sagte er, »dann kannst du das auch ruhig sein.«
    Roslyn dachte darüber nach. Die Antwort stellte sie nicht zufrieden, so als wollte sie seine führende Hand, nicht die von Jessie Pearce. »Kann Jessie zum Spielen kommen?«
    Scobie dachte an das merkwürdige, stille Kind des Frettchenkerls und sagte: »Tut mir Leid, Liebling, heute nicht.«
     
    Ostermontag, und John Tankard musste Streife fahren. Über Ostern hatten sie nicht genügend Leute, also klapperte er, steif und wund, wie er sich fühlte, allein die Straßen von Waterloo ab und warf den Ortsluden vom Fahrersitz des Polizeivans aus böse Blicke zu.
    Er machte kurze Ausflüge in die Siedlungen und das Industriegebiet und die High Street entlang – wo er Sergeant Destry sah; also, die hatte ein paar richtig hübsche Titten –, aber die meiste Zeit hielt er sich in der Nähe des Fiddler’s Creek Pub auf, (a) weil er mit dem Schnapsladenbesitzer eine Vereinbarung über eine bestimmte Menge Bier die Woche getroffen hatte und (b) weil er Bradley Pikes Wagen auf dem Parkplatz hatte stehen sehen.
    Er versuchte, sich die Szene bildhaft vorzustellen, aber das konnte er nicht. Alle hassten Pike: Wer würde sich schon mit ihm hinsetzen und einen trinken wollen? Alle wussten, dass er das Kind seiner Freundin abgemurkst und die Leiche verbuddelt hatte. Wahrscheinlich hatte er das arme kleine Balg auch noch vergewaltigt.
    Tankard hatte vor, Pike zu verfolgen, wenn er aus dem Pub kam; er wollte sich den ganzen Tag über hart an dessen Fersen heften und den Mistkerl derart verunsichern, dass er einen Fehler machte, gegen das Gesetz verstieß und eingebuchtet werden konnte.
    Doch als er das nächste Mal am Pub vorbeikam, war Pikes Wagen verschwunden. Und im Schnapsladen arbeitete ein anderer Typ. Verdammte Scheiße. Tankard hämmerte vor Enttäuschung mit der Faust aufs Armaturenbrett. In solchen Augenblicken wusste er, warum Männer mit einer Waffe in der Hand ausrasteten.
    Als er eine ausgefahrene Straße hinter dem Industriegelände nahm, entdeckte er einen Landrover mit offenen Türen und getönten Scheiben, unterm Armaturenbrett baumelten lose Kabel.
     
    Pam Murphy hatte den Ostermontag für sich allein. Sie hätte zum Point Leo gehen und surfen können, aber die Busse fuhren wegen des Feiertages nur unregelmäßig, und am Strand würde es nur so von Irren wimmeln; da blieb sie lieber in Penzance Beach. Außerdem gefiel ihr der Himmel nicht. Böiger Wind, dunkle Wolken, auf dem Wasser würde es ziemlich kabbelig sein.
    Mit ein wenig Glück würde morgen der Scheck der Lister Financial Services eingelöst werden, und sie würde über dreißigtausend Dollar verfügen. Einer der Detectives in Waterloo verkaufte einen Subaru Forester mit Dachständer, Klimaanlage, Servolenkung, reale fünfzigtausend Kilometer auf der Uhr. Nie mehr mit dem Bus zu den Surferstränden.
    Mit Geld hatte sie allerdings ein Problem. Ein Problem damit, es zusammenzuhalten. Die Gewerkschaftsbank der Polizei hatte ihren Kreditantrag abgelehnt, eine ganze Reihe anderer Banken ebenfalls, also war sie zu Lister Financial Services gegangen und hatte sich dreißig Riesen geliehen. Fünfzehn Prozent Zinsen statt der üblichen zehn Prozent, die eine Bank für einen Privatkredit berechnet hätte, also gar nicht mal so übel, hätte schlimmer sein können. Das Problem war nur, dass sie sich auf wöchentliche Ratenzahlungen eingelassen hatte, und obwohl der Kreditscheck noch nicht eingelöst war, war die erste Rate bald fällig, denn die Formulare hatte sie letzten Dienstag unterschrieben.
    Höchste Zeit, sich zusammenzureißen. Sie könnte zum Beispiel kürzer treten und nicht jedes Mal, wenn sie zu Ikea oder Freedom ging, etwas mitnehmen, im Urlaub mal nicht nach Bali oder so fliegen, eine Weile mal keine CDs und Bücher kaufen.
    Mostyn Pearce, der Einmischer, ging an Ian Munros Zaun entlang, um nachzuschauen, ob die Not leidenden Schafe immer noch da waren. Ja. Er hoffte, die RSPCA würde bald mal antraben. Nur weil Ostern war, sollte sie das ja nicht von ihren Nachforschungen abhalten.
    Er wollte weitergehen, doch zwei Dinge hielten ihn davon ab. Erstens knallte die elektronische Vogelscheuchkanone alle zwei Minuten in dem Obstgarten am Fuße von Ian Munros Besitz, und das ging ihm auf

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