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Flugrausch

Flugrausch

Titel: Flugrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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die Nerven. Zweitens parkte ein kleines Auto am Straßenrand, und ein Mann und eine Frau gingen mit gesenkten Köpfen unter den Kiefern links und rechts der Straße entlang. Sie waren Zugewanderte. Irgendwo aus Europa, nach Gesichtszügen und Schädelform zu urteilen. Plötzlich beugte sich die Frau vor, zog ein Messer und erhob sich mit einem Edelreizker in der Hand, den sie in den Korb fallen ließ. Das sagte alles.
    Also machte Munro kehrt und ging zurück zur Five Furlong Road, kam an der Siedlung vorbei, in der er wohnte, und ging zu einer Kreuzung, wo die Five Furlong Road auf vier weitere Straßen stieß. Eine schlängelte sich hügelab nach Penzance Beach, eine zweite führte nach Waterloo, eine nach Mornington, und die letzte war eine Lehmpiste, die das Farmland umkurvte und einen rückwärtigen Zugang nach Upper Penzance bot.
    Die Kreuzung war schlimm. Dort musste ein Kreisverkehr hin. Pearce stand dort ab und zu ganz gern und schaute zu, wie die Idioten sich durch rücksichtsloses Fahren oder das Übersehen der »Vorfahrt beachten« -Schilder in Gefahr brachten.
    Er wartete fünf Minuten, als ein Wagen, der die Straße von Upper Penzance herunterkam, ins Schleudern geriet und ohne zu bremsen das Vorfahrtsschild traf, es am Boden umknickte und direkt darüber hinwegrollte, wobei das Schild gegen den Unterboden des Wagens schlug und daran entlangkratzte.
    Dann bremste der Wagen heftig, und ein Mann, den Pearce von einem der großen Häuser in Upper Penzance wiedererkannte, stolperte hinaus und strich sich aufgeregt die Kleidung glatt. Der Einmischer stand nah genug, um die Spinne davonfliegen und im Gras landen zu sehen. Eine ziemlich große Spinne. Hatte wahrscheinlich hinter der Sonnenblende gehockt und war dem Fahrer auf den Schoß gepurzelt.
    Dann fuhr der Mann wieder davon, und Pearce zog seinen Notizblock aus der Tasche, notierte Uhrzeit, Datum, Autokennzeichen und andere Einzelheiten. Er würde zu dem großen Haus gehen und den Namen des Kerls am Briefkasten ablesen oder gleich auf der Post selbst. Dann würde er der Kommune einen Brief schreiben – die doch sicherlich Tausende Dollar an Steuergeldern jedes Jahr dafür ausgeben musste, dachte er, Schilder zu ersetzen, weil man ja nie herausbekam, wer für den Schaden zur Rechenschaft gezogen werden konnte.
    Pearce war wieder auf dem Heimweg, doch immer noch ging ihm das Gesicht des Fahrers im Kopf herum. Er war sicher, es vor kurzem schon einmal in einem anderen Zusammenhang gesehen zu haben. Das Gesicht hatte ein wenig anders ausgesehen, und es hatte mit etwas Dunklem, Unangenehmem in Verbindung gestanden.
    Dann fiel es ihm wieder ein. In der Sendung, die er aus dem Pay-TV aufgezeichnet hatte: »International Most Wanted«.
     
    Ein Ostermontagnachmittag im Herbst. Frühherbst.
    Challis schaute zu, wie sich ein rotes Persimonenblatt ins Gras fallen ließ wie ein tollpatschiger Schmetterling. Am Baum leuchteten sie wie gemalt, aber am Boden oder an seinen Gummistiefeln klebend, sahen sie einfach nur tot aus.
    Er blickte sich in seinem Hof um. Weiches Sonnenlicht, träge, stille Luft, aber es braute sich ein Herbstgewitter zusammen, und als er am Morgen zum Briefkasten gegangen war, um die Zeitung zu holen, hatte er überall auf der Straße Rindenstücke liegen sehen.
    Er stellte den Rechen beiseite. Dann fuhr er zum Flugplatz nach Waterloo und fragte sich, welche Motivation ihn dazu trieb.
    Kitty war nicht da.
    Als er an der Instrumententafel der Dragon arbeitete, kamen ein Mann und ein Teenager herein und fragten, wo sie denn »die Dame, die Vergnügungsflüge macht«, finden könnten.
    »Wir waren verabredet«, sagte der Mann, der ein glänzend hartes, stures Gesicht hatte. »Meine Tochter wird heute sechzehn.«
    »Tut mir Leid«, sagte Challis, »aber sie hat gestern einen ziemlichen Schrecken überstanden, und das Flugzeug ist beschädigt. Heute kommt sie wahrscheinlich nicht mehr.«
    Kein erschrockenes Luftholen. Kein »Ist alles in Ordnung mit ihr?«. Nur Verärgerung.
    »Aber ich habe eine Anzahlung geleistet. Ich will mein Geld zurück.«
    »Rufen Sie doch nächste Woche mal an.«
    »Wir sind extra aus Dandenong hergekommen«, sagte der Mann.
    Challis zuckte mit den Schultern und wischte sich die Hände an einem Lumpen ab. »Tut mir Leid.«
    Der Mann machte ein wütendes Gesicht. Nach einer Weile zog er seine Brieftasche hervor und sagte: »Hier ist meine Karte. Könnten Sie ihr die bitte geben und sagen, sie soll mich anrufen?«
    Challis

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