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Flugrausch

Flugrausch

Titel: Flugrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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anbauen.«
    »Genau.«
    Challis drehte sich zurück. Er spürte, wie sein Interesse wuchs. »Der Einmischer hat irgendwie Wind davon bekommen, hat sie vielleicht erpresst oder wurde dabei ertappt, wie er herumschnüffelte, also hat Lister ihn und seine Frau erschossen.«
    »Das Ganze war eher ein Lister-Mord als ein Munro-Mord, falls Sie verstehen, was ich meine«, sagte Ellen. »Sauber durchgeführt und so weiter und so fort.«
    »Sie können ihn nicht leiden, stimmts?«
    »Noch nie. Von Anfang an nicht. Ich glaube, er hat seinen Sohn in den Verkauf und die Verteilung der Drogen eingespannt, an der Universität und wahrscheinlich auch in der örtlichen Rave-Szene, Partys und so weiter. Ich glaube, er wollte wissen, was wir wissen, um uns immer einen Schritt voraus zu sein oder um die Konkurrenz ausschalten zu können. Ich fand ihn immer sehr berechnend. Munro war eher hitzköpfig. Munro neigte stets dazu, zu explodieren.«
    »Hat Pam Murphy Lister nützliche Informationen geliefert?«
    »Sie sagt nein – nichts Wichtiges zumindest. Sie habe ihm ein paar der bekannten Junkies genannt, mehr nicht. Aber sie sagt auch, dass Lister unangenehm wurde und angefangen habe, Druck auf sie auszuüben.«
    »Und dann kam sie zu Ihnen?«
    Ellen nickte.
    »Und Sie glauben, Lister hat auch Kitty umgebracht?«
    »Das ergäbe doch einen Sinn, oder nicht?«
    »Ja, wenn sie wegen der Fotografie ermordet wurde.«
    »Und was, wenn es nicht nur das Foto war?«
    »Hören Sie, Ellen, Kitty ist tot, ich fühle mich mies deswegen, aber es ist nicht so, als wäre jemals was zwischen uns gewesen, ganz gleich, was Sie denken. Also bitte, wenn Sie glauben, sie hat da mitgemischt, dann sagen Sie es auch.«
    »Ich habe nie gedacht, dass Sie was mit ihr gehabt haben könnten. Wirklich nicht. Aber man konnte erkennen, dass Sie sie mochten.«
    »Okay, ich mochte sie. Aber ich wusste nicht viel über sie, deshalb weiß ich auch nicht, warum sie ermordet wurde. Also legen Sie schon Ihre Theorien auf den Tisch, um Himmels willen.«
    Ellen verzog kurz das Gesicht und sagte dann: »Nun, wir sind das schon mal durchgegangen, mehr oder weniger. Kitty gerät unschuldig hinein. Sie verkauft Munro das Foto, ohne zu wissen, was darauf zu sehen ist. Munro sagt es Lister, die Sache schwelt eine Weile vor sich hin, und am Ende beschließt er, sie zu beseitigen.«
    »Schon komisch, dass er dann erst versucht, ihr Flugzeug zu rammen.«
    »In mancherlei Hinsicht schon, aber dabei taucht dieselbe Masche auf, die Polizei in die Irre führen zu wollen, wie bei dem Mord-Selbstmord des Einmischers und seiner Frau. Vielleicht hoffte er, wir würden glauben, es handle sich um betrunkene Kids, die sich mit einem gestohlenen Wagen amüsieren, und eine Menge Zeit mit Untersuchungen in dieser Richtung vergeuden.«
    Challis nickte. »Ich verstehe. Aber dann wurde sie doch nur einfach erschossen. Daran ist nichts Kompliziertes oder Zweideutiges.«
    »Nachahmer«, sagte Ellen.
    Challis spürte, wie es in ihm rumorte. Er stützte sich mit den Unterarmen auf den Schreibtisch. Eine Wolke schob sich vor die Sonne und verdunkelte sein Fenster, bevor es wieder mit Herbstlicht übergossen wurde. »Also, Lister sieht das folgendermaßen: Munro ist ausgeflippt. Er tobt mit einer Schrotflinte durch die Gegend und hat sie bereits auf Menschen abgefeuert, die er hasst. Da könnte man Munro doch noch einen Mord anhängen. Die Polizei wird ihn sowieso umlegen, und wenn nicht, glaubt eh jeder, dass er Kitty erschossen hat.«
    Ellen nickte.
    »Aber warum?«, fragte Challis. »Das ist doch die Frage.«
    »Das Foto.«
    »Da brauche ich aber mehr. Kitty hat Munro das Foto schon vor Monaten gezeigt. Warum sollte Lister jetzt Angst davor haben?«
    »Das hatten wir auch schon. Kitty weiß, was darauf abgebildet ist, und erpresst Munro, der es Lister sagt, oder sie beklaut sie oder kauft sich bei ihrem kleinen Geschäft ein.«
    Nicht die Kitty, die ich kenne, wollte Challis sagen. Sie schwiegen. Dann fuhr Ellen fort: »Haben wir genug in der Hand, um einen Durchsuchungsbefehl für Listers Grundstück zu kriegen?«
    »Bei weitem nicht.«
    »Können wir denn wenigstens mal hinfahren und mit ihm reden?«
    Challis griff nach seiner Jacke. »Wüsste nicht, was dagegen spricht.«
    Unterwegs in seinem Triumph, sagte Challis: »Was studiert denn der Sohn?«
    »Chemieingenieurwesen.«
    »Chemie?«, fragte Challis gedehnt. Er spürte die Stille in Ellen und fuhr fort: »Der Vater hat Verbrennungen im Gesicht und

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