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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Hammerschlägen auf den Wagen ein. Meterhohe Wasserfontänen spritzten ringsum hoch und in der Windschutzscheibe entstand ein Spinnennetz milchiger Sprünge.
    Rachel schrie entsetzt auf, während der Fahrer – ebenso verzweifelt wie vergeblich – am Lenkrad kurbelte, um den Wagen irgendwie unter Kontrolle zu halten. Alles ging unvorstellbar schnell: Von dem Augenblick an, in dem sich der himmlische Laserstrahl aus den Wolken herabgesenkt hatte, bis jetzt waren weniger als zwei Sekunden vergangen und trotzdem hatte sich der aufgegebene Schrottplatz um sie herum in eine Hölle verwandelt. Rachel war nicht mehr die Einzige, die schrie. Die Sicht reichte kaum noch weiter als fünf Meter und der Wagen schlingerte so wild hin und her, dass es fast schon ein Wunder schien, dass er noch nicht umgestürzt war.
    Und das war erst der Anfang.
    Hitze. Unvorstellbare, grauenhafte Hitze, die das Wageninnere schlagartig in einen Backofen verwandelte und Glas und Metall zum Schmelzen brachte, tödlich und zu schnell, um auch nur noch einen flüchtigen Schmerz zuzulassen, ein weißes, mildes Licht am Ende eines wabernden Tunnels, der in die Unendlichkeit und hindurchführte, und –
    »Links!«, schrie Rachel.
    Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Stimme über dem Höllenlärm untergehen musste, der den Wagen erfüllte, aber das Wunder geschah: Der Fahrer hörte ihren Schrei und reagierte ganz instinktiv, indem er das Lenkrad herumriss und brutal aufs Gas trat. Für einen unendlich kurzen, aber schrecklichen Moment drehten die Räder im Schlamm durch und der Wagen neigte sich bedrohlich zur Seite. Dann griffen die schweren Geländereifen. Der Landrover machte einen regelrechten Satz und zwei Meter hinter ihm, präzise dort, wo er gewesen wäre, hätte der Fahrer nicht auf Rachels Schrei reagiert, schlug ein zweiter Blitz in den Stapel aus Autowracks und explodierte unter solcher Hitzeentwicklung, dass geschmolzenes Metall in alle Richtungen spritzte. Die Heckscheibe des Wagens färbte sich schwarz und implodierte eine halbe Sekunde später. Tausende winziger, weiß glühender Glassplitter überschütteten das Wageninnere, zerfetzten die Polster und fielen wie zahllose rasiermesserscharfe Klingen über die Insassen her. Der Dunkelhaarige neben Rachel schrie auf und schlug die Hände vor sein plötzlich zerschnittenes Gesicht, und der ohnehin verwundete Mann auf dem gegenüberliegenden Sitz kippte lautlos zur Seite und rutschte von der Bank. An Dutzenden von Stellen brachen winzige Feuer aus und der Wagen geriet ins Schlingern, neigte sich bedrohlich nach rechts und kippte mit einem gewaltigen Schlag in die Waagerechte zurück, raste aber zugleich immer noch schneller werdend weiter.
    Und es war noch immer nicht vorbei. Sie hörte das Bersten von Metall und spürte einen dumpfen Schlag, ein Laut wie der Hammerschlag eines zornigen Riesen, der den Wagen traf und zermalmte. Sie schrie noch einmal und lauter auf, aber diesmal reagierte der Fahrer nicht. Er konnte es nicht. Falls er noch lebte, war er ohne Bewusstsein. Er lag nach vorne gesunken über dem Lenkrad und blockierte es, und sein Fuß drückte das Gaspedal bis zum Boden durch. Hinterkopf, Nacken und Schultern waren blutüberströmt und mit Dutzenden winziger Glassplitter gespickt. Sie spürte den Aufprall, ein dumpfer Schlag, gefolgt von einem grässlichen Splittern und Bersten, die Welt stellte sich auf den Kopf und wurde dunkel, und dann war da mit einem Mal ein grauenhafter, immer unerträglicher werdender Druck, der nicht nur den Atem, sondern auch das Leben aus ihr herauszupressen begann und immer noch weiter zunahm. Sie warf sich zur Seite und nach vorne, streckte verzweifelt die Hände nach dem Griff aus und riss die Tür auf. Trotz seiner schweren Verletzung versuchte der Mann neben ihr, sie am Arm zu ergreifen und festzuhalten. Rachel riss sich los und stieß mit aller Gewalt den Ellbogen nach hinten. Sie traf. Ein schmerzerfülltes Keuchen erklang und die Hand verschwand von ihrem Arm. Gleichzeitig flog die Tür des Landrover weit auf; der Wagen schlingerte, kippte erneut merklich auf die Seite und Rachel wurde regelrecht ins Freie katapultiert und landete mit dem Gesicht voran im Schlamm.
    Trotz des weichen Untergrundes war der Aufprall so hart, dass sie fast das Bewusstsein verloren hätte. Hinter ihr (gefährlich nahe hinter ihr), erscholl ein dumpfer Knall, dann das unheimliche Geräusch, das sie gerade in ihrer Vision gehört hatte, nur lauter, bedrohlicher

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