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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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»Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    Schon klar. Es war besser, ich ging. Verletzt angelte ich nach meiner Jeans, doch als ich aufstand, hielt Lasse mich zurück.
    »Heh, warte! Es tut mir leid.« Er seufzte. »Es ist nicht so einfach. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst, ich meine, okay, es war nicht sehr schlau, dir das Bett anzubieten.«
    »Nein, es war nett.«
    Er sah auf, lächelte kurz und seine Stimme hatte wieder den vertrauten Klang.
    »Na ja, das sehen dein Lover und Krista bestimmt anders. Und wenn ich an deinen Vater denke ...«
    »Karl ist nicht mein Lover. Und Krista ist nur sauer wegen ihrer Freundin.«
    »Freundin?«
    »Und mein Vater ...«, sagte ich, aber mir fiel nicht ein, wie ich auch dieses Argument entkräften konnte.
    Draußen auf dem Gang näherten sich Schritte. Wir hielten den Atem an, hörten die Schritte näher kommen, bis es klopfte.
    »Lasse?!«, rief eine helle Stimme von draußen. David.
    Ich kroch schnell unter die Bettdecke. Lasse stand vorsichtig auf und ging im Dunkeln zur Tür. Er öffnete und ein heller Lichtstreifen fiel ins Zimmer.
    »David? Was gibt´s?«
    »Sorry, dass ich dich noch störe. Es geht nur um deine Abreise. Hast du dich entschieden?«
    »Ja, ich nehme den Zug. Holt mir das Taxi um ...« Lasse zögerte »Nicht vor zehn, okay?«
    »Ich sag Bescheid, sorry für die Störung.«
    »Kein Thema.«
    Lasse wollte die Tür schließen, aber David drückte sie leicht wieder auf.
    »Lasse? Noch was. Weißt du, wo Moon ist? Silvia will wissen, ob sie mit Karl zurückfährt.«
    Ich erstarrte.
    Lasse zögerte kurz. »Nein, weiß ich nicht«, sagte er dann. Seine Stimme klang gelassen und sicher.
    »Oh, alles klar. Dann gute Nacht.«
    Lasse schloss die Tür, atmete aus und ließ sich mit dem Rücken dagegen fallen.
    »Tja«, flüsterte er, »jetzt fang ich schon an zu lügen.«
    »Das war nur gutes Schauspiel.«
    »Das ist manchmal wohl das Gleiche.«
    Er kam zurück und legte sich langsam auf sein Bett, als wäre es gefährlich, sich schneller zu bewegen.
    »Am besten, wir schlafen jetzt.«
    »Okay«, sagte ich und starrte hellwach an die Zimmerdecke, bis ich schließlich einschlief.
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stand Lasse schon angezogen am Waschbecken und putzte sich die Zähne. Er nickte mir zu. Ich hatte gut und tief geschlafen und war auf eine ruhige Art glücklich. Ich legte die Bettdecke zusammen und versuchte das Bett wieder in seinen unberührten Zustand zurückzuversetzen, was unmöglich und eigentlich auch völlig überflüssig war. Lasse machte das Waschbecken frei.
    »Gut geschlafen?«
    »Sehr gut. Und du?«
    »Kein Auge zugetan.«
    Er lächelte und ich war mir nicht sicher, ob er es ernst meinte. Vor dem Waschbecken fiel mir ein, dass ich weder Zahnbürste, noch Handtuch, noch sonst etwas hier hatte, mit dem ich mich am Waschbecken aufhalten konnte und erfrischte mich nur kurz. Lasse fing an, seine Sachen zusammenzupacken.
    »Mein Taxi«, sagte er entschuldigend.
    Erst in diesem Moment begriff ich, dass wir uns gleich trennen würden. Er würde nach Hamburg fahren und ich zurück nach Berlin.
    In meinem Zimmer lagen Krista und Marco aneinander geschmiegt in Kristas Bett. Sein Arm ruhte auf ihrer Schulter und beide schliefen fest. Ich schlich leise hinein und angelte mir ein paar frische Sachen aus meiner Taschen und holte mein Handtuch.
    In den Duschen war ich allein. Ich duschte erst heiß, dann kalt, aber ich blieb in einem seltsamen Zustand, glücklich und traurig zugleich.
    Nach dem Duschen legte ich meine alten Sachen und das Handtuch vor die Tür meines Zimmers, um Krista und Marco nicht zu wecken und ging hinunter.
    Karl saß in einer Ecke und trank einen Kaffee. Ich winkte ihm zu und ging zum Buffet, wo David bei Benno stand.
    »Hier, Moon!« David reichte mir einen Becher Tee. »Wohin bist du denn gestern eigentlich so schnell verschwunden?«
    Benno sah diskret zu Boden, ich hatte den Eindruck, er wusste als Einziger, was zwischen mir und Lasse vorging.
    Dann kam Lasse in den Raum geschlendert. Er begrüßte David und Benno mit einem High Five und lachte dann mich an.
    »Wann fährst du?«, fragte er neutral, als sähen wir uns an diesem Morgen zum ersten Mal.
    »Nachher. Ich glaube, Peer fährt mich.«
    »Er ist schon bereit«, sagte David und winkte ihn zu uns herüber.
    »Moon? Ich würde gerne gegen elf Uhr mit dir und Karl nach Berlin fahren. Ist das okay?«, fragte Peer. Ich nickte.
    »Geht ja bald weiter«, sagte David.

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