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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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blieb, bis alle sich beruhigt hatten. So war es am besten.
    Es klopfte. War es schon so spät? Ich ging zur Tür und öffnete. Lasse hatte seine Sonnenbrille ins Haar geschoben und lächelte. Er sah gut aus und machte im Gegensatz zu mir einen absolut ausgeschlafenen Eindruck.
    »Komm rein, ich bin gleich fertig.«
    Ich deutete auf einen der Sessel im Zimmer und sah mich nach meinem Drehbuch um.
    »Haben wir heute viel Text?«
    »Nein, heute ist doch nur diese Klau-Szene auf dem Bauernhof und dann das Trampen«, sagte Lasse und ließ sich entspannt in den Sessel fallen.
    Von unserem Gespräch war Lion aufgewacht. Er richtete sich verschlafen auf, seine blonden Haare waren zerzaust. Lasses Augen weiteten sich.
    »Ich wusste nicht ...«, sagte er und sprang auf.
    Lion warf mir einen fragenden Blick zu. Lasse ging zur Tür, aber ich hielt ihn auf.
    »Lasse, das ist mein Bruder Lion. Lion – Lasse!«
    Lasse drehte sich überrascht um und mein Bruder grinste charmant.
    Lion wollte weiter schlafen, also gingen Lasse und ich ohne ihn zum Frühstück. Wir setzten uns in eine ruhige Ecke des Frühstücksraums.
    »Er ist gestern einfach spontan her getrampt, ohne Geld, ohne Gepäck.«
    »Warum?«
    »Er hat Probleme mit meiner Mutter.«
    »Braucht er Klamotten, was zum Anziehen? Ich kann ihm was leihen.«
    »Das wäre toll.«
    Nach dem Frühstück gingen wir wieder nach oben und Lasse suchte ein paar Sachen für Lion heraus. Ich brachte sie ihm und sagte, dass ich unter Umständen spät zurückkommen würde, gab ihm mein Handy und den Zimmerschlüssel und ging.
    Lasse und ich drehten an diesem Tag auf einem großen Bauerngehöft. Das Set war am Rand eines Dorfes, es war klein und heruntergekommen und wir brauchten vom Hotel fast eine Stunde bis dorthin. Das Gehöft stand mitten in einer Häuserzeile und auf dem Gehweg davor parkten die LKWs der Technik, der Cateringwagen von Benno und die Masken- und Kostümwagen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße hatte sich eine kleine Gruppe von Schaulustigen gesammelt. Gero begrüßte uns.
    »Lasse, die Presse kommt heute ans Set. Sie wollen ein paar Fotos vom Dreh machen und in einer Drehpause vielleicht mal ein Interview mit dir machen. Deine Agentin hat vorhin schon angerufen, kannst du sie zurückrufen?«
    Lasse zog sein iPhone heraus, schaltete es ein und stellte sich abseits zum Telefonieren. Ich folgte Ingrid in den Kostümbus. Sie hatte mir eine Jeans und ein Kapuzen-Shirt herausgelegt. Schöne Sachen, die ich auch privat getragen hätte.
    Als ich aus der Maske kam, stand Lasse schon umgezogen vor dem Kostümbus. Er trug eine Jeans und ein blaues T-Shirt und sah aus wie jemand, den man unbedingt zum Freund haben wollte.
    Grit begleitete mich hinter das Haus zu den Hühnerställen, die ziemlich verwahrlost aussahen. Ein paar magere und zerzauste Hühner gackerten über den Hof und die Vorstellung, dass ihre Eier als Freilandeier verkauft wurden, war nicht sehr schön.
    Uli zeigte mir, an welcher Stelle ich mich in den Stall schleichen musste und wo die Eier lagen, dann hatte ich eine kurze Pause und unterhielt mich mit dem Bauern, ein Schauspieler um fünfzig, der rauchend bei Benno am Cateringwagen stand. Er deutete auf die Presseleute, die gerade angekommen waren und sich mit Uli unterhielten.
    »Was für ein Rummel! Gleich kommen sie zu dir.«
    Da war ich mir nicht so sicher, denn sie suchten vor allem nach einem: Lasse.
    Wir drehten mehrere Einstellungen vor und im Hühnerstall, dann gab es Mittag. Benno hatte Tische und Bänke an die Rückwand des Hauses gestellt. Ein angeketteter Hund bellte, als ich vor dem Essen an seinem Zwinger vorbei zu den Toiletten im Haus ging. Auf dem Rückweg machte ich ängstlich einen großen Bogen um den Zwinger und lief Lasse direkt in die Arme. Er nahm mich spontan in den Arm. Das hatte er noch nie getan, schon gar nicht am Set.
    »Was ist?«
    Er lächelte. »Nichts, ich freue mich einfach, dass du hier bist.«
    Wir gingen zusammen zum Catering und setzten uns an einen Tisch. Nach dem Essen standen die meisten auf, aber Lasse holte Kaffee für uns beide, und da noch Zeit war, setzten wir uns etwas abseits in zwei Regiestühle.
    »Was machst du heute nach dem Dreh?«, fragte er.
    »Mein Bruder ist doch da.«
    »Okay, sollen wir ihm die Stadt zeigen?«
    Nach der Mittagspause wechselten wir das Set und fuhren zum nächsten Drehort. Wir drehten an einer einsamen Landstraße. Als wir an das Set kamen, war schon alles aufgebaut. Lasse

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