FO 32 - neue SF 2
die auf Latrinen etc., lassen sich wahrscheinlich nur schwer ändern.«
»Was ist mit den Sozialversicherungsnummern?« fragte Miß Bunne und probierte ihren Filzstift aus. »Und die Autokinos?«
»Die Nummern haben wir durch unseren Bankcoup erhalten. Um die Autokinos kümmern wir uns auf dem Rückweg zum Helioport, glaube ich. Lefty, mach das Radio an.«
Kravon drehte den altmodischen Knopf, und die Stereosprecher sprachen:
»… der Vatikan meldete heute den erfolgreichen Test-Abschluß einer neuen Mittelstreckenrakete, der Ave Maria. Zusammen mit der weiterreichenden Misericordias Dei ist das …«
»T-t-t«, sagte Miß Bunne. »All diese Gewalttätigkeit auf der Welt! Wo soll das noch enden?« Sie tätschelte den Lauf des automatischen Gewehrs, das in einer Halterung an der Tür hing.
»Nun Nachrichten aus dem hiesigen Bereich. In Freemont wurde heute die Staatsbank von drei Männern und einer Frau überfallen, die die Masken toter Filmstars trugen. Sie ließen über eine halbe Million Dollar Lohngelder liegen und entkamen mit wertlosen Durchschlägen von Bankunterlagen, einschließlich einer Liste Sozialversicherungsnummern …«
»Jetzt hör auf, Ray. Die Spritzgußmaschine, die ich bediene, ist gefährlich, und ich kann es nicht zulassen, daß du hier deine Späße treibst. Hör auf, sage ich. Du müßtest längst wieder bei der Inspektion sein.
Ray! Das ist geradezu unzüchtig! Ja, ich weiß, du kannst ja nicht den Arm um mich legen. Ich weiß, daß das nur eine unschuldige kleine Geste ist, aber was sollen die anderen Mädchen denken?
Jetzt ist aber Schluß! Ich habe dir schon gesagt, daß ich heute abend nicht mit dir ausgehen kann – ich habe schon eine Verabredung. Und es kann dir egal sein, mit wem, das geht dich nichts an. Na, wenn du’s schon wissen mußt, ich gehe mit dem neuen Aufseher – Eric Bland.
Was hast du gesagt? Die Maschine macht solchen Lärm, daß ich dich gar nicht … Ray! Nimm dich mit deinem Fuß vor dem geschmolzenen Plastik in acht! Achtung, die Ramme – RAY!«
Max stellte eine Liste von Utopias auf, aus der Mr. Murd hoffentlich eine Auswahl treffen konnte, wobei er seine zweite Wahl mit angeben mußte:
Utopia, in der Hand eines bösen Gottes
Utopia in Stiefeln
Utopia als Diktatur des Proletariats
Utopia durch Vollkorn-Haferflocken-Gesundheit
Utopia: der siebenfache Weg
Utopia als Gesetz und Ordnung
Das Computer-Utopia
Das Tausendjährige Utopia
Das Rassen-Utopia
Das Utopia des edlen Wilden
Utopia als Geborgenheit
Teilung des Reichtums
Leben durch Angst
Ein Leben in einem Haus am Straßenrand (als Freund des Menschen)
Das Supermann-Utopia
Utopia durch Meditation, Vibration, Reinkarnation und Offenbarung
Das weltumfassende Dorf
Die strahlende Stadt
Die Gottesstadt
Die verlorene Stadt
Das genetische Utopia
Nirwana
Himmel
Das Paradies auf Erden
Das Utopia freien Unternehmertums
Die Konklave der Unsterblichen
»Weniger ist mehr«
»Ich kann und ich werde«
Die letzte Abschreckung
Das letzte Waschmittel, schmutzabschreckend
Das Utopia (von intelligenten, empfindsamen Außerirdischen), auf fliegenden Untertassen serviert
Das Utopia einer Gartengemeinschaft von nicht mehr als 400 weißen Industriellen, sämtlich gutaussehend, von überragender Weisheit und in direktem Kontakt mit der Gottheit durch ihren Bürgermeister George Washington.
»Ich heiße Sie in der Graphischen Abteilung willkommen, Ray, und möchte Ihnen nun Ihre Pflichten erklären: Sie nehmen die Briefe aus diesem Korb – wir schneiden hier ein Stück fort, damit Sie das Kinn hineinschieben können – und tragen sie zu den verschiedenen Leuten in der Abteilung – das ist alles. Und ich hoffe, Sie haben einen weichen Mund – wir wollen doch keine Zahndel len in der Korrespondenz, wenn wir es vermeiden können. Stellen Sie sich nur vor, Sie wären ein Jagdhund, und diese Briefe wären empfindliche Enten, okay?«
»Ja, vielen Dank, Mr. Wang, ich weiß es wirklich zu schätzen …«
»Hier gibt es keine ›Mister‹, Ray. Ich bin Phil, und Sie sind Ray. Schmerzt Ihr Bein? Nein? Gut.
Ihre anderen Aufgaben sind noch einfacher – Sie bedienen die Portomaschine und den großen elektrischen Papierwolf da drüben in der Ecke. Ab und zu müssen wir Photos kleinmachen – ganz einfach. Wenn Sie damit Probleme haben, kann sich Anne darum kümmern. Sie kann Ihnen auch zur Hand gehen – entschuldigen Sie, Ray – beim Porto, wenn Sie Hilfe brauchen. Anne ist eine
Weitere Kostenlose Bücher