FO 32 - neue SF 2
großen Eisentopf koche. Wie scheußlich – gekochter Missionar mit haarigen Beinen! Für viele bin ich nur eine Figur aus einem Zeichentrickfilm, mit einem Knochen durch die Nase. Immer wenn ich so einen Film sehe, weise ich darauf hin und stelle eine einfache Frage: »Wer hat denn die großen Eisentöpfe geliefert? «
(Aus Drum Call)
Also, Leute, wir müssen Euch leider berichten, daß die Unfallquote wieder gestiegen ist. Die Abteilung mit der höchsten U.Qu, ist jetzt Kabelabrechnung, die die Sicherheitsnadel an das Schreibbüro 3:0 verloren hat. Prima, Mädchen, weiter so! Und natürlich hoffen wir, daß sich die »Kabels« im nächsten Monat ganz besonders anstrengen und ihren Titel vielleicht zurückgewinnen!
Von dem schlimmsten Unfall in der Kabelabrechnung war Ray Galt betroffen, und das ist verdammt schade. Falls ihr’s nicht wißt, Ray ist der junge einarmige Hausmeister mit dem netten Lächeln. Jedem scheint sein freundliches »Hallo!« am Morgen zu fehlen, und wir hoffen wirklich, daß er bald wieder bei der Truppe ist!
Das Unglück geschah, wie so oft, zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Denn im Büro der Kabelabrechnung haben die Hochzeitsglocken geläutet, besonders in bezug auf Ray und Dot Hanson, das Mädchen mit den berühmten Grübchen. Es heißt, immer wenn Ray ein Fenster in der Abteilung zu putzen hatte, malte ihm Dot mit Seife eine kleine Botschaft auf die Scheibe – sehr originelle Liebesbriefe, nicht wahr?
Vielleicht las Ray eine dieser Botschaften, oder er dachte an ein kleines rebenbewachsenes Häuschen für zwei – während er gestern den Flur aufwischte, verfing sich Rays gesunder Arm zwischen den Fahrstuhltüren. Was für ein Pech! Aus dem Krankenhaus ist zu hören, daß er den Arm vielleicht verlieren wird, aber wir wissen, daß er seine gute Laune dadurch bestimmt nicht verliert.
Unser neuester Mitarbeiter in der Kabelabrechnung, Eric Bland, kümmert sich um die Obst- und Blumenkasse. Im Namen der Mitarbeiter und der Geschäftsleitung wünschen wir Ray nun eine schnelle Genesung und hoffen, daß er bald wieder auf den Beinen ist.
(Radio-TV-Werbung)
Jeder hat gern Spaß,
Doch niemand läßt den Spaß an sich vorbeigehen;
Wenn jeder Spaß hat,
Dürfen Sie nicht beiseite stehen.
Und Sie werden mehr Spaß haben, wenn Sie sich Spaß besorgen,
Und Sie bekommen mehr Spaß – heute!
(Magazinwerbung)
(Schlagzeile)
Es tut uns wirklich leid, aber wir sind nur Menschen.
(Text)
Sie sind natürlich auch nur ein Mensch. Wie wir. Jeder ist das.
Und wir Menschen haben vieles gemeinsam, nicht wahr?
Gewiß, manche gehen gern kegeln, während sich ande re lieber mit einem kalten Bier hinsetzen.
Aber wir sind uns trotzdem sehr ähnlich,
wir Menschen.
Oder vielleicht nicht? Vielleicht unterscheiden wir uns auch sehr. Wir glauben nicht, daß wir hierauf die Antwort wissen.
Wir sind nicht allwissend.
Noch nicht.
Mr. Kravon las Drum Call. »Ich würde den Schweinehund am liebsten umbringen«, sagte er. »Nun dachte ich schon, wir hätten die Nadel in der Tasche, könnten sogar die jährliche Sicherheitsmedaille erringen. Also, damit ist’s jetzt aus. Schmeißt ihn aus der Gesellschaft. Oder steckt ihn irgendwo in eine Fabrik, wo man sich sowieso nicht um Unfälle kümmert.«
Um den unangenehmen Zwischenfall zu vergessen, blätterte er langsam und genußvoll durch eine neue Broschüre mit wasserdichten Särgen und Grabkammern.
REGELN ZUM VERFASSEN VON LIEBESBRIEFEN
1. Schreib sauber.
2. Schreib den richtigen Namen – das ist wichtig!
3. Wenn du kritisieren mußt, beginne mit einem Lob.
4. Setze die Worte zu deinem Vorteil ein:
Gebrauche Vergleiche.
Gebrauche kurze Worte.
5. Denk an die »Wir/du/ich«-Formel.
6. Mach den Briefempfänger neugierig.
7. Faß dich kurz.
Händchenhaltend beobachteten Eric und Dot den Ersatzhausmeister, der das Flurfenster putzte und dabei Dots letzten Brief an Ray entfernte:
Ray Lieblin … nicht lei … ären … wo du doch so … ett gewe … t, aber habe jemand ande … ühle habe und so mußt du versteh … erz einem anderen gehö … Eri … bin so gläckli … neu in der Abte … in der Näh … nur daran ge da … dir zumute sein würde … in sicher, du findest eine an … Eric schlägt eine alte Freundi … Marilyn Hartso … ks im Schreibsaa … Wir kümme … um die … werde dich nicht verge …
Es war unterschrieben mit: ».«
Warum sind alle hinter mir her? fragte sich Max. Jane
Weitere Kostenlose Bücher