FO 32 - neue SF 2
Dollars?« fragte die Kassiererin. »Alles in Kleingeld?«
»… ja … bitte …« Der Mann sprach mit leiser, ble cherner Stimme. Als er endlich sein Wechselgeld hatte, zog er den Hut, beugte sich in den Hüften vor und strich die Münzen mit einer Handbewegung ein.
Als sich der Mann von der Kassiererin abwandte, bemerkte Eric wieder, wie symmetrisch seine Züge waren: zwei vollkommene Hälften mit einer dünnen Narbe oder Naht in der Mitte. Ohne zu zögern glitt er zu der Abteilung, über der KUCHEN stand. Eric – und einige andere – verdrehten den Hals, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Der Mann steckte eine Münze neben das Schild zitronen-schnitten und drehte den Knopf. Das Fenster sprang auf. Doch anstatt das Kuchenstück herauszunehmen, ballte er die Faust und ließ sie vorschnellen, zerschmierte den Kuchen damit überall in dem kleinen Fach. Er wiederholte diese Handlung am daruntergelegenen Fenster und dann am nächsten.
Nachdem er die Fächer mit Zitronenschnitten erledigt hatte, machte er einen Schritt nach links und begann mit APFEL. Andere Kunden blieben nun stehen, starrten von den verschmierten Fächern auf die linke Hand des Mannes, die ständig in Bewegung war, die sich nacheinander mit Apfel, Pfirsich, Kirsch und Bee ren, Eierkrem, Schlagsahne und Kürbiskernen bedeck te.
»He!«
»He, was soll das! Die Kuchen sind ja ganz vermatscht!«
»Der da macht das! He, Sie Großverdiener! Wir anderen wollen auch essen!«
Der Geschäftsführer eilte herbei. »Was geht hier vor? Lassen Sie das!«
Der Fremde schwieg, und auch der Geschäftsführer war wie erstarrt, hypnotisiert durch den Gegensatz von Gewalttätigkeit und gelassenem, fast gleichgültigem Gesichtsausdruck.
»Was ist denn los?« fragte er noch einmal, verwirrt und furchtsam. »Mögen Sie keinen Kuchen, oder was?«
Nachdem er mit kuchen durch war, nahm der seltsame Mann eine Handvoll Papierservietten und begann sich die Finger abzuwischen, einen nach dem anderen. »… doch …«, sagte er, »… mag … Kuchen … wirklich … sehr …« Dann marschierte er auf die Abteilung Getränke los. Gleich darauf begannen die Hähne kaffee, kaffee mit sahne, kaffee, mit doppelt sahne, tee und heisser kakao zu strömen, ergossen ihre Ladung in leere Fächer, ließen Flüssigkeit über den Tresen laufen, von wo sie zum Boden hinabtröpfelte. Der Fremde steckte immer neue Münzen in die Schlitze und drückte auf Knöpfe und stand in einem immer größer werdenden See der verschiedensten Getränke.
Eric sah sich um, ob das sommersprossige Mädchen an seinem Erlebnis teilhatte. Sie war verschwunden, und ein Kellner in Weiß war dabei, alle Spuren ihrer Existenz zu beseitigen.
Nun, um es zusammenzufassen: Ich öffnete die Augen etc. etc., und dann wollte der letzte Arzt das Zimmer verlassen. Aus Mitleid schuf ich ein »Draußen«, reduzierte die Stärke der Wände von unendlich auf nur »dick« und machte einen Teil einer Wand beweglich. Ich schuf eine Art »Loch«, das geöffnet und geschlossen werden konnte. Auf der »anderen« Seite brachte ich folgende Buchstaben an:
DRUM INC.
SPERRGEBIET
BESUCHE VERBOTEN
Dann »öffnete« er es und ging »hinaus«.
Ein Bulle im Sturzhelm und zwei andere Uniformen kamen ins Automatenrestaurant. Jemand deutete auf den seltsamen Mann, und der Bulle ging hinüber, um ihm mal Benehmen beizubringen. Die Menschen redeten über dem Klappern von Geschirr und dem metronomischen Schlag des Gummiknüppels durcheinander.
»Zuviel Autorität, wenn Sie mich fragen. Zuviel Autorität.«
Hinterher setzte sich der Bulle auf eine Tasse Kaffee und ein Hörnchen hin. Als er fertig war, machte ihn jemand auf Eric aufmerksam. Also kam der Bulle zu Eric herüber und brachte ihm auch Benehmen bei.
Marilyn stellte fest, daß sie auf den Fluß zuhielt. Menschen, Zeitungsfetzen flogen an ihr vorbei:
GOTT NIMMT BESTECHUNGSGE…
»… Anzug paßt ihm hoffentlich …«
»Er richtete sich auf …«
U.S.A. WOLLEN »SONNENBOMBE« TESTEN
Sie kannte ihren Freund seit dem achtzehnten Lebensjahr. Beide waren jetzt zwanzig. Ihre Beziehung war immer sehr stürmisch gewesen – eben noch sehr glücklich, dann plötzlich voller Streit und Leid. Manchmal sagte er, sie würden jetzt bald heiraten, und dann wieder, daß er ehrgeizig wäre, so daß eine Heirat in den nächsten fünf Jahren nicht in Frage käme. Sie hatte vorgeschlagen, daß sie sich trennen sollten, aber das wollte er nicht. Jetzt war ihr
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