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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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im Arm, wenn er Alpträume hatte und er schämte sich jedes Mal für seine Ängste. Patricia reagierte geduldig und konstant freundlich, was ihm half, sich zu beruhigen. Die Liebe zu ihm war in den letzten Wochen noch gewachsen, was sie nicht für möglich gehalten hätte. Kiran zerstreute ihre heimlichen Bedenken, ohne es zu wissen. Er wurde weder arrogant, noch kamen Verhaltensweisen durch, mit denen sie nicht zurecht kam. Manchmal konnte sie ihr Glück nicht fassen. Ein wenig Angst hatte sie trotzdem. Wenn die Dreharbeiten richtig losgingen, kam die Bewährungsprobe. Sie hatte seine neue Spielpartnerin bereits kennen- und hassengelernt. Kiran wusste davon nichts, aber Patricia fühlte deutlich ihre Konkurrenz. Und diese Frau machte keinen Hehl daraus, dass ihr Kiran gefiel. Patricia riss sich am Riemen. Sie wollte nicht klammern. Das konnten Männer nicht ausstehen. Aber die Angst, ihn zu verlieren, blieb. Oft schalt sie sich selbst deswegen. Sie war keine Daniela, aber noch nie hatte sie einem Mann so starke Gefühle anvertraut.
    Sie ging in die Küche, um Teewasser aufzustellen.
    Zwei Arme legten sich um ihren Oberkörper und Patricia schloss die Augen, als Kiran sie an sich zog.
    Er duftete nach ihrem Lieblingsduschgel und trug den dunkelblauen Bademantel, den sie an ihm so mochte. Er strich ihre Haare beiseite und küsste ihren Hals.
    „Hab dich den ganzen Tag vermisst“, murmelte er.
    „Ich dich sowieso“, flüsterte sie zurück. Kiran zog sie fester an sich und sie genoss seine Umarmung. Er konnte gut umarmen. Er übte genau den richtigen Druck aus und hielt sie so, wie sie es mochte. Sie fühlte sich begehrt, wenn er sie im Arm hielt.
    „Was denkst du?“, fragte er.
    „Dass es schön mit dir ist.“
    „Und weiter? Manchmal bist du so komisch. Hast du Sorgen?“
    Er spürte es. Patricia überlegte, ob sie ihm die Wahrheit sagen konnte.
    „Du magst Raffaela nicht“, sagte Kiran unvermittelt. Patricia konnte ein Seufzen nicht unterdrücken.
    „Das wusste ich. Du hast das Drehbuch gelesen.“ Er drehte sie zu sich herum.
    „Hör mir zu, Curly. Du musst mir vertrauen. Sonst funktioniert das nicht, okay? Es ist ein Job, mehr nicht. Du kannst dich auf mich verlassen. Ich komme mit diesen Situationen zurecht. Wenn ich damit nicht diszipliniert umgehen würde, wäre ich nicht so weit gekommen. Wusstest du, dass ich noch nie was mit einer Schauspielerin hatte?“
    Sie sah zu ihm hoch und schüttelte den Kopf.
    „Noch nie. Weil ich das im Griff habe. Setromanzen bringen nur Ärger. Habe meinen Vorsatz bisher nur einmal gebrochen“, sagte er. Er küsste ihre Stirn. „Das war so eine Süße aus der Maske, mit der hatte ich mal was.“ Er griff nach unten und hob Patricia in seine Arme. Sie lachte und schlang die Arme um seinen Hals.
    Kiran trug sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett. Dann war er neben ihr und küsste sie. Patricia zog ihn an sich und Kiran legte sein Gesicht an ihren Hals. Das tat er, wenn er nachdenklich war und Patricia wusste das.
    „Du hast daran gedacht“, sagte sie. Er antwortete nicht und sie zog ihn fester in ihren Arm und strich ihm übers Haar. „Willst du es ansehen? Wir könnten es im Internet anschauen.“
    „Nein. Ich glaube nicht“, sagte er.
    „Was glaubst du, wird sie tun? Sie hat es bestimmt jetzt schon gesehen.“
    „Ich weiß nicht. Aber seit heute gibt es keinen Alex mehr. Wenn eine Figur stirbt, kann sie nicht mehr zurückkommen, also braucht sie auch nicht darauf zu warten, dass Alex wieder auftaucht. Sie kann die Serie gucken, aber sie sieht mich nicht und kann sich in ihren Wahn nicht mehr reinsteigern. Und sie sieht, was sie angerichtet hat“, sagte er.
    „Das wird ein Schock für sie, wenn die Szene mit der Spritze kommt. Ich glaube, bei sich selbst hat sie das so nicht wahrgenommen“, sagte Patricia.
    „Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Es gilt höchstens meinem Nachfolger bei BIH“, meinte Kiran und kuschelte sich wieder an ihren Hals. Patricia küsste ihn auf die Schläfe.
    „So hab ich das nicht gemeint.“
    „Ich weiß. Ich bin so froh, dass du auch außerhalb ihrer Reichweite bist. Aktuell weiß niemand von denen, wo wir sind, auch die Presse nicht“, sagte Kiran und schob seine Hand unter ihr T-Shirt. Patricia seufzte wohlig. Wenn Kiran mit seinen Zärtlichkeiten anfing, widerstand sie ihm keine zwei Minuten, aber das sagte sie nicht. Sie wollte nicht zu mädchenhaft rüberkommen. Er stützte sich neben ihr ab und sah auf sie

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