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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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Emilia, ich … so viel Geld habe ich nicht.“
    „Du treibst es auf“, sagte sie. „Ich rufe dich morgen früh an. Du hast eine Nacht.“
    „Das schaffe ich nicht, ich brauche mehr Zeit“, sagte Herr Garbach.
    „Eine Nacht“, sagte Emilia und legte auf. Sie öffnete das Handy und entfernte den Akku.
    „Emilia“, sagte Alex vom Bett aus. „Das kannst du nicht tun. So viel Geld haben wir nicht. Was du hier machst, das funktioniert nicht. Gib auf. Lass mich jetzt frei und ich werde dich nicht anzeigen. Das ist mein Angebot.“
    Daniela hyperventilierte ein wenig.
    Das ist mein Angebot. Ich werde dich nicht anzeigen. Lass mich frei.
    Emilia lächelte. „Ich lehne dein Angebot ab, Alexander. Was dein lieber Vater nicht weiß, ist, dass es mir gar nicht ums Geld geht.“ Sie beugte sich zu ihm herab und küsste ihn sanft auf die Stirn.
    Daniela biss sich auf die Lippen. Sie konnte es kaum noch aushalten. Was würde Emilia mit ihm tun? Sie hatte Angst um ihn.
    Nur eine Serie, dachte sie.
    Es machte sie furchtbar nervös, diese Anteile aus ihrem Zusammensein mit Alex
    Kiran
    zu sehen. War das eine Botschaft, warum tat er das?
    Sie sah Herrn Garbach in seinem Büro sitzen, der verzweifelt zum Telefon griff und seinen Bankberater anrief. Natürlich bekam er das Geld nicht und drehte durch vor Sorge.
    Daniela hielt es nicht mehr aus. Sie klickte den Film weiter nach vorn. An den Zwischenbildern sah sie, was ungefähr passierte. Polizei, Telefonate …. wenige Minuten vor Ende der Folge ließ sie das Video wieder laufen. Herr Garbach stand mit einem Geldkoffer, der niemals zehn Millionen enthalten konnte, vor einer Waldhütte. Daniela schluckte, weil ihre Kehle so trocken war. Aber jetzt konnte sie nichts trinken. Alexanders Vater betrat zögernd das Häuschen und rief Emilias Namen.
    „Hier sind wir Stephan. Wir sind hier.“
    Stephan Garbach fuhr herum und ging in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
    „Oh mein Gott … Alexander“, hauchte er und Daniela schrie leise auf. Emilia saß neben dem hilflosen Alex auf dem Bett und hielt ihm eine Injektionsspritze an den Hals. Daniela fühlte einen Schmerz in der Brust und presste die Hand darauf. Das würden sie nicht tun. Nein, sie würden nicht.
    „Bitte, Emilia, lass ihn. Ich werde alles tun, was du willst. Hier ist dein Geld. Lass ihn am Leben“, sagte Herr Garbach.
    „Ein bisschen spät, findest du nicht? Und jetzt denkst du, alles, was ihr mir angetan habt, lässt sich mit Geld reparieren. Das denkst du doch, Stephan, oder nicht?“ Emilia sah ihn provozierend an.
    „Aber du … du hast das Geld doch verlangt. Ich habe getan, was du wolltest.“
    „Du hast nie getan, was ich wollte. Du wolltest mich immer nur loswerden. Ich habe dich geliebt, Stephan. Das hast du nie gemerkt. Du warst nur an deinem Geld interessiert“, sagte Emilia und drückte die Spritze gegen Alexanders Hals.
    „Du liebst doch niemanden, Emilia. Nur dich selbst“, sagte Herr Garbach rau.
    „Bitte, Emilia, du kannst Liebe nicht erpressen. Wenn es so war, dann tut uns das leid. Bitte, hör auf“, flüsterte Alex.
    … du kannst Liebe nicht erpressen …
    „Hör auf“, stöhnte Daniela.
    „Für das, was du mir angetan hast, wirst du den Rest deines Lebens leiden, Stephan. Manche Sachen kann man nicht mit Geld bezahlen“, sagte Emilia. Dann stieß sie die Spritze in Alex Hals und drückte den Kolben herunter. Alex schrie und Daniela sprang auf. Ihr Stuhl fiel um und sie presste beide Hände vor den Mund um ihren eigenen Angstschrei zu dämpfen. Stephan Garbach ließ den Koffer fallen, während Emilia von dem Bett zurückwich. Er stürzte zu seinem Sohn, der sich kaum noch bewegte. Emilia schnappte sich den Geldkoffer und rannte aus der Hütte. Herr Garbach schrie Alex Namen, wieder und wieder. Daniela fühlte, wie sich ihr Magen umdrehte. Sie taumelte ins Bad und übergab sich heftig. Alexanders glasige Augen verfolgten sie.
    Alex ist tot! Er ist tot!
    Sie übergab sich wieder. Erschöpft und zitternd blieb sie auf dem Boden neben der Toilette sitzen. Was sie gesehen hatte, konnte – durfte nicht sein. War er wirklich tot? Daniela fühlte, wie ihr Magen wieder rebellierte. Sie würgte und schluchzte und glaubte, dass der Schmerz ihr die Lunge zuschnürte. Sie brauchte lange, bis sie es schaffte, aufzustehen. Daniela wusch sich schluchzend das Gesicht. Das Atmen fiel ihr schwer. Und wenn er doch noch lebte? Wenn es ein Trick war, damit die Fans denken sollten, dass Alex

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