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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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nicht mehr wegstoßen, und ihr Vertrauen fördern. Er wollte ihre Hände nicht auf seinem Körper haben, aber er war es gewöhnt, von fremden Menschen angefasst zu werden. Auch von Frauen, die eine Szene am Set zum Anlass nahmen, sich näher an ihn zu drängen, als es das Drehbuch wirklich verlangte. Selbst die Kostümbildnerinnen grapschten gelegentlich unnötig an ihm herum. Patricia war da die rühmliche Ausnahme. Aber vielleicht lag es auch daran, dass ihm ihre Berührungen angenehm waren. Der Gedanke an sie verursachte Wehmut. Die gesunde Freundlichkeit, mit der Patricia ihn behandelte stand im krassen Gegensatz zu Danielas krankhafter, falscher Liebe.
    Er spürte Danielas Hand auf seinem Oberarm und riss sich zusammen, um ihr den Arm nicht zu entziehen. Sie streichelte ihn und quälte ihn dabei, ohne es zu wissen.
     
     
    Patricia parkte und stieg aus. Sie überquerte die Straße, stieg die zwei Stufen zum Eingang des Babs hinauf und stieß die Tür auf. Ihre Augen suchten die Bar ab und sie war erleichtert, als sie den Barkeeper sah. Sie zog ihre kleine Digital Kamera heraus und schaltete sie ein. Sie hatte mehrere Fotos von Kiran gespeichert, Anschlussbilder, damit er in jeder Szene gleich aussah. Die knipste sie routinemäßig und die Fotos waren ganz aktuell. Sie winkte den Barkeeper zu sich.
    „Bitteschön“, sagte er.
    „Ich möchte nichts bestellen. Erinnern Sie sich noch an mich? Ich war gestern Abend schon mal hier und habe Sie nach einem jungen Mann gefragt.“
    Der Barmann runzelte die Stirn, dann schien es ihm wieder einzufallen.
    „Ja, ich erinnere mich“, sagte er.
    „Bitte schauen Sie mal. Haben Sie diesen Mann hier gesehen?“ Patricia hielt ihm die Kamera hin und er warf einen Blick auf das kleine Display.
    „Ja … das war er, würd ich sagen. Der war schon öfters hier.“ Er lächelte und Patricia kam zum ersten Mal auf die Idee, dass der Barkeeper vielleicht schwul sein könnte.
    „Ist es der, der mit der Frau zusammen weggegangen ist?“, fragte Patricia.
    „Ja, die sind zusammen raus. Das weiß ich noch.“
    Patricia spürte die Aufregung, die sich in ihr ausbreitete. Kiran war doch hier gewesen. Aber warum war er mit einer anderen Frau verschwunden, wenn er sie, Patricia, treffen wollte?
    „Sind Sie ganz sicher?“, fragte sie.
    „Ja, ganz sicher. Ich habe noch gefragt, ob alles in Ordnung ist, weil dem Mann schien es schlecht zu gehen. Sie wollten an die frische Luft.“
    „Können Sie schätzen, wie lange die beiden schon weg waren, bevor ich hier angekommen bin?“
    Er überlegte. „Kam mir vor wie etwa zehn Minuten. Ich hab aber nicht auf die Uhr geguckt.“
    „Würden Sie mir einen Gefallen tun? Ich habe ihn bei der Polizei als vermisst gemeldet, aber die machen nichts, bevor nicht vierundzwanzig Stunden rum sind. Wenn er hier noch mal auftaucht, dann rufen Sie mich doch bitte an. Hier ist meine Nummer.“ Sie legte eine ihrer Visitenkarten auf den Tisch.
    „Und wenn Ihnen noch was einfällt, dann bitte auch.“
    Der Barmann nahm die Karte und sah sie sich an.
    „Sie sind Visagistin!“, rief er und der Ton seiner Stimme bestätigte Patricias Verdacht, dass er wohl eher auf Männer stand.
    „Maskenbildnerin“, sagte Patricia.
    „Und Sie glauben, ihm ist etwas zugestoßen?“, fragte er.
    „Ich weiß nicht. Sie haben doch gesagt, die beiden hätten was getrunken. Was war das noch mal?“, hakte sie nach.
    „Die Dame hatte zweimal Orangensaft bestellt und einer davon war für ihn.“
    „Hatten Sie das Gefühl, dass er die Frau kannte? Dass sie verabredet waren?“
    „Nicht direkt. Er wurde erst von zwei anderen Damen angesprochen und danach von ihr.“
    „Wie hat er reagiert?“, fragte Patricia. Sie wusste noch nicht, was sie von all dem halten sollte.
    „Ich habe nicht darauf geachtet. Es ist ja nicht so, dass ich die Leute hier ausspähe.“
    „Ja … tut mir leid. Ich mache mir nur Sorgen, verstehen Sie? Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen“, sagte Patricia. „Können Sie die Frau beschreiben?“
    „Nein. Kann mich nicht so an sie erinnern. Unauffällig würd ich sagen. Mittelgroß, normale Figur. Haarfarbe weiß ich nicht.“
    Schwul, dachte Patricia. Wahrscheinlich hat er die ganze Zeit nur Kiran im Blick gehabt. Wer konnte diese Frau sein, mit der Kiran weggegangen war?
    „Okay, danke. Sie haben mir wirklich sehr geholfen.“
    Er lächelte ihr zu. „Sehr gerne. Ich hoffe, es wird alles wieder gut.“
    „Das hoffe ich auch“, sagte Patricia

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