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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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etwas damit zu tun hatte, dann hatte sie das geplant. Es war sicher keine Affekthandlung gewesen. Einen Mann am helllichten Tag in einer Bar … ausgeschlossen. Niemand außer ihr und Kiran hatte gewusst, dass sie sich im Babs treffen wollten. Die Unbekannte musste ihm also gefolgt sein. Inzwischen war sich Patricia sicher, dass die Frau ihm Drogen verabreicht hatte. Das war die einzige und zugleich die logischste Erklärung. Alles passte zusammen. Das hatte sie auch der Polizei erzählt.
    Aber von wo aus war sie ihm gefolgt? Vom Studio? Von seiner Wohnung? Beides war möglich. Patricia hatte sich vorgenommen, keine Möglichkeit ohne guten Grund auszuschließen. Der Fehler nach ihrem ersten Gespräch mit dem Barkeeper hatte sie Zeit gekostet. Nur weil die Frau Kiran als ihren Freund bezeichnet hatte, hieß das noch lange nicht, dass er ihr Freund war . Patricia hatte einfach einen falschen Rückschluss gezogen – und das auch noch vorschnell.
    Die Unbekannte hatte zwei Fixpunkte zur Verfügung, um Kiran zu einer Verabredung zu folgen, von der sie nichts wissen konnte. Erstens seine Wohnung und zweitens, ganz klar, das Studio. Wie lange hatte sie ihn wohl beobachtet? Einen Tag, eine Woche? Das konnte man nicht wissen. Aber vielleicht hatte sie jemand gesehen. Es konnte jemandem aufgefallen sein, dass sie sich übermäßig häufig vor der Wohnung herumtrieb. Ein neugieriger Nachbar konnte sie beobachtet haben. War sie ein Fan? Wahrscheinlich. Es gab nur zwei Sorten Frauen, die an Kiran solch starkes Interesse entwickeln konnten: Fans und Journalistinnen. Von den beiden kam eine als Tätergruppe in Frage. Patricia entschied, als erstes zum Studiogelände zu fahren, denn man konnte davon ausgehen, dass die Täterin nicht von Anfang an seine Adresse kannte.
    Sie schnallte sich an und fuhr los. Während sie vom Parkplatz auf die Straße abbog, stellte sie sich vor, wie dumm sie dastehen würde, wenn sich alles am Ende als riesiges Missverständnis herausstellte. Wenn Kiran am Montag schuldbewusst, aber gesund auftauchte. Etwas verlegen vielleicht wegen seinem Liebeswochenende.
    Unsinn.
     Sein Fortbleiben war unnormal. Sie musste sich darauf konzentrieren und ihrer Intuition vertrauen. Wenn sie sich irrte, war sie blamiert. Wenn sie recht behielt, dann war Kiran in Gefahr. Was tat diese Frau mit ihm? Wo war er, dass er sich nicht melden konnte? Patricia hielt an einer roten Ampel und sah den Wagen, der auf der Spur neben ihr hielt. Sie stellte sich Kiran in so einem Auto vor. Benebelt auf dem Beifahrersitz. Wohin fuhr so jemand? In eine Privatwohnung? Möglich. Ein Hotelzimmer kam nicht in Frage. Zu öffentlich. Patricia fuhr weiter und bog ab in das etwas verlassene Wohngebiet, in dem das BIH-Studio lag. Wenige Minuten später hielt sie in der Nähe des Studioparkplatzes. Am Wochenende war hier kaum jemand und man brauchte einen Schlüssel für die Schranke, deshalb parkte sie außerhalb. Sie stieg aus und sah die Straße entlang. Wie dumm sie gewesen war. Hier gab es niemanden, der etwas beobachten konnte, denn hier wohnte praktisch keiner. Patricia wollte gerade wieder einsteigen, als ihr die Erkenntnis kam. Das Cafe! Natürlich. Die Unbekannte konnte dort gesessen und die Straße beobachtet haben. Fans saßen oft dort und strömten dann aus dem Eingang, wenn die Schauspieler das Studio verließen. Patricia beschleunigte ihre Schritte. Sie sprang die Treppe hinauf und stieß die Tür auf, sodass die Bedienung hinter der Theke erschrocken aufsah.
    „Entschuldigen Sie“, sagte Patricia. „Ich war etwas flott. Aber es ist wichtig.“
    Sie erklärte den Sachverhalt, ohne zu viele Details zu verraten oder Kirans Namen zu erwähnen. Die Frau hörte ihr zu und schien betroffen zu sein, aber sie konnte sich an keinen auffälligen Gast erinnern. Patricia bat sie, ihre Kolleginnen zu fragen. Nachdem sie etwas drängender sprach, willigte die Frau schließlich ein. Sie rief ihre Kollegin mit Namen Nathalie an. Die sei letzte Woche fast jeden Tag hier gewesen, sagte sie. Patricia bekam den Hörer in die Hand gedrückt und schilderte Nathalie das Problem. Sie sprachen eine Weile und zunächst war Patricia enttäuscht, aber dann hörte sie etwas, das ihren Herzschlag beschleunigte.
    Nathalie sagte, eine Frau sei in der Woche öfters im Cafe gewesen, habe die Toilette benutzt, mal einen Kaffee gekauft und sei dann wieder zu ihrem Wagen gegangen. Nathalie konnte sich erinnern, dass sie die Frau im Wagen hatte sitzen sehen. Einmal

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