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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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sowieso gekommen.«
    »Malcolm meint, daß du mit ihm reden sollst? Ist er übergeschnappt oder was?«
    »Warum gehst du nicht einfach hin und fragst ihn selber? Hör zu, mein Freund ist auf dem Dach, also mach, daß du -«
    Isaac fletschte die Zähne... und taumelte zurück. Ein blutender Schmiß zog sich quer über seine Schnauze. »Dummkopf«, sagte Blackjack und zog die Krallen wieder ein. Isaac machte einen Satz wie ein Hundchen, wenn’s donnert. »Droh niemals einer Katze, außer du meinst es ernst. Genau den Fehler hat dein Bruder gemacht.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, durchquerte er den Laden; Isaac belästigte ihn nicht mehr. Blackjack schnupperte und witterte sofort die Geister von koscherem Speck und Leberpastete. Im Hinterzimmer war der Geruch noch intensiver, und Blackjack erinnerte sich mit Behagen daran, wie der Oberschlachter ihm Abfälle zugesteckt hatte. Für einen Menschen war er schon ein famoser Bursche gewesen, der Schlachter - hatte nie erwartet, daß Blackjack um das Essen bettelte oder Kunststückchen vollführte, noch hatte er jemals versucht, ihn zu streicheln.
    So ein Mensch konnte einem fast Achtung einflößen: ließ einem die Würde und das Futter.
    Er fand die Treppe nach oben und begann mit knurrendem Magen hinaufzusteigen... jetzt bedauerte er, die drei Ratten - oder wenigstens eine davon - nicht gegessen zu haben. Die Treppe führte direkt aufs Dach, das genaugenommen ursprünglich der Fußboden des zweiten Stockwerks gewesen war. Das eigentliche Dach war eingestürzt, ebenso drei Wände; die vierte, die noch stand, ging auf die Seitengasse links vom Fleischerladen. Da saß Luther und starrte durch ein schartiges Loch, das einst ein Fenster gewesen war, in die Gasse hinunter. Er war eine mittelgroße Promenadenmischung mit einem kurzen, schwarzweiß gesprenkelten Fell.
    »Luther?«
    »Blackjack«, begrüßte ihn Luther, ohne aufzublicken. Er projizierte seine Gedanken leise und deutlich, so wie Moses es ihm einst beigebracht hatte. »Du bist gekommen. Ich wußte es.«
    »Es - es war eigentlich gar nicht meine Idee. Ich wußte nicht einmal, daß du hier oben bist, bis Malcolm es mir gesagt hat. Ah... warum bist du überhaupt hier oben, Luther?«
    »Ich habe mir nur die Stelle angeschaut, wo Moses gestorben ist. Nachdem sie ihn angefahren hatten, schleppte er sich in diese Gasse.«
    »Ach ja?«
    »Sein ganzes Leben lang«, fuhr Luther fort, und in seinem Gedanken lag ein Anflug von Ehrfurcht und Trauer, »hat er nur versucht, niemand lästig zu fallen. Als es zu Ende ging, wollte er seinen Kadaver vermutlich nicht mitten auf der Straße liegenlassen.«
    »Ich glaube kaum, daß es irgendwen gestört hätte«, sagte Blackjack und setzte sich neben ihn. »Nicht in dieser Gegend. Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, daß ich’s dir schon gesagt habe, aber es ist mein Ernst.«
    »Es gibt nichts, was dir leid tun müßte. Du kannst ja nichts dafür, daß er gestorben ist. Schuld ist nur Raaq.«
    »Wer?«
    »Raaq. Der Versucher.«
    »Aha.« Blackjack hatte wirklich keine Lust, sich auf eine Diskussion über die Hundeversion des Satans einzulassen.
    »Er ist nicht der Tod, weißt du«, sagte Luther, der in religiöser Stimmung war, »aber sie reisen immer zusammen. Die Aufgabe des Todes ist, die Seelen einzusammeln. Das eigentliche Töten allerdings erledigt Raaq. Wann immer ein Auto einen Hund überfährt, sitzt Raaq am Steuer. Sicher, es ist eigentlich ein Mensch -ein Herr -, aber für den einen Augenblick wird er zu Raaq. Und das Auto wird auch zu Raaq...«
    »Luther«, unterbrach ihn Blackjack sanft.
    »... Er läßt Hund gegen Hund kämpfen, er schickt die Krankheit. Er ist in der Tollwut. Er läßt die Hündin verwerfen. Er -«
    »Luther!«
    »Ha?« Luther riß den Kopf herum, als schüttelte er einen besonders schlimmen Traum ab. »W-was hast du gesagt?«
    Blackjack sah Luther forschend in die Augen. Er sah nicht gut aus. Hätten Hunde weinen können, wäre sein Gesicht jetzt von hysterischen Tränen überströmt gewesen.
    »Ich finde es nicht fair«, sagte Luther, und der Gedanke war sanft und demütig. »Ich war der einzige aus meinem Wurf, der den ersten Monat überlebte. Und meine Mutter ist eines Tages einfach verschwunden. Moses hat immer geglaubt, die Fänger hätten sie erwischt. Neuerdings frage ich mich aber, ob’s nicht etwas Schlimmeres gewesen sein könnte. Was, wenn sie eines
    Nachts ganz allein ausgegangen und Raaq in Person begegnet wäre?«
    »Raaq ist

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