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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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dagegen hätte, aber es sieht irgendwie nich danach aus.«
    »Fangen wir jetzt auch noch an zu prophezeien?« stichelte Blackjack. »Na, ist ja wohl ganz passend, wo wir uns aufmachen, ein mythisches Reich zu suchen.«
    »Das is so ne Sache mit dir, Kater«, erwiderte Malcolm. »Für so ‘n extrakluges Tier bist du manchmal ganz schön dämlich. Was weißt du, ob ich nich doch in die Zukunft sehen kann? Hab ich dich nich ganz ordentlich durchschaut? Die Zukunft is ein trüberes Glas, aber nich völlig undurchsichtig.«
    »Und du glaubst nicht, daß wir zurückkommen?« fragte Luther traurig.
    »Nein«, sagte Malcolm. »Dir steht Großes bevor, Luther. Wer weiß, vielleicht wartet irgendwo da draußen wirklich der Himmel auf dich. Aber ich hab so meine Zweifel, daß wir uns in dieser Welt noch mal sehen werden.«
    »Wenn’s wirklich noch ne Welt außer dieser gibt«, warf Blackjack ein, »wird das wahrscheinlich ein solcher Schock für mich, daß ich sogar froh sein werde, deine häßliche Schnauze wiederzusehen. Du bist allerdings ein Hundesohn, Malcolm, aber ich schätze, man kann sich auch an dich gewöhnen.«
    »Mach’s gut, Kater. Du auch, Luther. Lebt wohl.«
    »Leb wohl, Malcolm«, sagte Luther und wandte sich ab. Blackjack folgte ihm auf den Fersen.
    Als sie aufbrachen, zog die Nacht gerade herauf. Der Himmel war bedeckt, versprach aber keinen Regen, und im Süden leuchteten die Wolken matt im Widerschein von Manhattan. Malcolm stand an der Grenze des Heimatreviers, seines Reviers, und sah ihnen nach, bis Hund und Kater in der zunehmenden Dunkelheit verschwunden waren.
    Während er allein zur Kirche zurückging, erhob sich ein leichter Wind.
     
    Prinzessin Aurora . . .
     
    I
     
    Am Morgen, an dem seine Tochter für ihr letztes Jahr im College abreisen sollte, stand Walter Smith noch vor Tagesanbruch auf, zog sich lautlos an und schlüpfte in den kühlen Morgen Wisconsins hinaus, noch bevor Eos sich des Himmels bemächtigte. Walt betrieb zwar keine Milchwirtschaft, war vielmehr Fabrikarbeiter - beziehungsweise Fabrikarbeiter in Rente -, doch sein Grundstück grenzte an eine der größten Weideflächen des Staates. Dorthin machte er sich auf. Unterwegs flankte er seinem Alter zum Trotz über zwei Zäune und durchwatete ein seichtes Flüßchen. Von der Arthritis war er, jedenfalls bis jetzt, glücklicherweise verschont geblieben, aber er bezweifelte, daß selbst schmerzende Gelenke ihn im Haus gehalten hätten. Frühmorgens war seine Zeit der Rebellion. Ganz besonders an diesem Morgen.
    Walter Smiths in nahezu jeder Hinsicht hoffnungslos normales Leben hätte ohne weiteres zur Definition des Begriffes »durchschnittlich« herangezogen werden können. Anfang der zwanziger Jahre als Sohn weder reicher noch armer lutheranischer Eltern geboren, hatte er die große Wirtschaftskrise, den Zweiten Weltkrieg, die Hexenjagden der McCarthy-Ära, die Bürgerrechtsbewegung, den Vietnamkrieg und den Watergate-Skandal erlebt, ohne von diesen nationalen Umwälzungen mehr als kaum wahrnehmbare Erschütterungen mitzubekommen. Er hatte mit fünfundzwanzig geheiratet und sich am Rand des verschlafenen Städtchens niedergelassen, wo er, seine Frau und seine Tochter heute noch wohnten. Die nächsten vierzig Jahre seines Lebens hatte er in einer Farbenfabrik der Great Midwest Paint Company gearbeitet (und während dieser ganzen Zeit war das aufsehenerregendste Ereignis in der Fabrik die Einführung einer brandneuen Serie von Holzbeizen gewesen - die »Great-Midwest-Beizen«). Walt war mittlerweile ein vertrautes und respektiertes Gesicht in der Stadt, nicht gerade die Sorte Mensch, die man zum Bürgermeister wählt, doch zweifellos jemand, den man zum nächsten Wohltätigkeitsbasar einlädt. Ein netter, unauffälliger Normalbürger.
    Das jedenfalls war, was jedermann glaubte. Nicht einmal Prudence, Walters Frau, wußte von seiner Angewohnheit, gelegentlich Dinge zu tun, die... nun... nicht ganz so normal waren. Diese »Abschweifungen«, wie Walter sie nannte, waren keine besonders häufigen oder groß angelegten Aktionen. Im Grunde seines Herzens war ihm wohl bewußt, daß er ausschließlich zum Normalbürger taugte, doch im Lauf der Jahre hatte er sich zu einem großen Bewunderer jener seltenen Glückspilze entwickelt, die aus dem Rahmen fallen, aus der Reihe tanzen. Seine Abschweifungen waren eine Art Ehrenbezeigung, eine kleine Verneigung vor der Aufsässigkeit, der Verrücktheit... dem Anderssein.
    Vielleicht hatte diese

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