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Fool on the Hill

Fool on the Hill

Titel: Fool on the Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Menschen einzufühlen, aber völlig außerstande, die Komplexität seines Denkens zu begreifen - begegnet ihm schon seit langem mit der größten Ehrfurcht und schreibt ihm eine wenigstens teilweise göttliche Natur zu. Die Katze andererseits wurde, nachdem sie jahrhundertelang Zeugin der gewaltigen Dummheit des Menschen gewesen war, mit der Zeit zurückhaltend und einzelgängerisch und verkehrt mit ihm seitdem - wie sie meint - nur noch unter ihren eigenen Bedingungen. Katzen sind außerdem weit weniger religiös und abergläubisch als Hunde; Blackjack selbst war ein überzeugter Atheist.
    Auf den ersten Blick könnte es also scheinen, als ob sich die zwei Gruppen - bei so diametral entgegengesetzten Anschauungen - in einem ständigen Kriegszustand befinden müßten. Indes kommt es trotz eines grundsätzlichen wechselseitigen Mangels an Respekt gelegentlich zu engen Freundschaften zwischen einzelnen Katzen und Hunden. Eine solche Beziehung bestand zwischen Blackjack und Luther, und nur um dieser Freundschaft willen verfügte sich der Kater an jenem Tag sofort zu Malcolm, anstatt sich durch eine gebührende Verspätung für den Verlust der Ratte schadlos zu halten.
    Dasselbe Gefühl der Freundschaft führte außerdem dazu, daß Blackjack sich zu guter Letzt mit Luther auf die Reise begab - um etwas zu suchen, dessen Existenz der Kater nicht einmal für möglich hielt.
    Den Himmel.
     
    III
     
    Malcolm hielt hof in der Ruine einer verlassenen Kirche. (Das Attribut »verlassen« traf übrigens auf die Mehrheit der Gebäude dieses Viertels zu, eines der ärmsten Gettos der südlichen Bronx.) Riva ging voraus, obwohl Blackjack den Weg selbstverständlich kannte. Als sie sich der Treppe vor der Kirche näherten, drehten sich mehrere herumlungernde Hunde - alles Mischlinge - nach ihnen um. Beim Anblick des Manxkaters wichen sie ein Stückchen zurück.
    Eine von Blackjacks ersten Taten, nachdem er sich in dieser Gegend niedergelassen hatte, war eine Schlägerei mit einem berüchtigten Hund namens Bluto-der-Furchtlose gewesen. Bluto war ein erklärter Katzenhasser, und kaum hatte er Blackjack mit Luther zusammen gesehen, war er schier tollwütig geworden. Als bleibendes Andenken an den nachfolgenden Kampf hatte Blackjack noch heute eine lange Narbe an seiner linken Flanke. Bluto-der-Furchtlose aber hieß fortan Bluto-der-Klötenlose, und Gerüchten zufolge hatte er seitdem bei Katzen nicht einmal mehr einen Blick riskiert.
    »Ihr könnt ruhig aufhören zu zittern«, telepathierte Blackjack (insgeheim stolz auf seinen Ruf) den Hunden, während er die Treppe hinaufstieg. Nach dem, was er Bluto angetan hatte, gab es im Umkreis von fünf Meilen keinen einzigen Kerl, der nicht nervös geworden wäre, wenn er vorbeischlenderte.
    Mit Ausnahme von Malcolm.
    Sie betraten die Kirche. Die meisten Bänke waren von Rowdys umgeworfen worden; keine war unversehrt. Mehrere grimmig dreinschauende Mischlinge kauerten zwischen den Trümmern, und vor dem demolierten Altar am Ende des Hauptschiffs lagerte, von den vier bestaussehenden Hündinnen des Viertels flankiert, Rex Malcolm.
    »Hallo, Kater«, sagte Malcolm. Er war eine Mischung aus Schäferhund, Dobermann und Dogge... mit einer Spur Timberwolf, wenn man den Geschichten Glauben schenken wollte. Was Blackjack nicht tat.
    »Ich habe einen Namen«, entgegnete Blackjack. »Benutze ihn.«
    »Schlechte Laune heut, Kater? Mal sehn...« Er konzentrierte sich für einen Augenblick. »Hat’s möglicherweise was mit ner Ratte zu tun, die dir entwischt ist?«
    »Ja«, sagte Blackjack etwas verunsichert. In der Regel ließen sich mit Hilfe der Telepathie nur auswärts gerichtete Gedanken wahrnehmen, aber Malcolm war eines jener seltenen Tiere, die wirklich in die Tiefen eines fremden Bewußtseins einzudringen vermochten - wie weit, wußte wohl nur er selbst.
    »Und möglicherweise«, fuhr Malcolm fort, »meinst du, ich bin dran schuld.«
    »Och, schuld ist die da«, sagte Blackjack und zeigte auf Riva. Die Hündin knurrte ihn an. »Sie hat die Ratte verscheucht. Aber da sie in deinem Auftrag kam und da sie dein Eigentum zu sein scheint -«
    »Mein Eigentum? Ach, Kater, du kränkst mich. Hündinnen und Eigentum... das ist ja ne Rassi-Vorstellung, wie sie im Buche steht. Ein alter Mischmasch wie ich hat wahrhaftig Beßres zu tun, als andere Hunde zu besitzen.«
    Blackjack warf einen Blick auf die vier Hündinnen vor dem Altar. Wenn sie läufig waren, durfte sie kein Kerl ohne Malcolms Aufforderung und

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