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For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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die er auf YouTube hochlud. »Den Versuch ist es wert. Vielleicht will er ja Lösegeld.«
    »Machst du Witze?«
    Der gelassene Tonfall war verschwunden. »Nein, Yasmin, ich mache keine Witze. Die Webblys sind mächtig, und Leute wie Banerjee verstehen das. Ich habe mithilfe seiner Telefonnummer ein bisschen recherchiert. Wir haben einiges gegen ihn in der Hand. Möglicherweise bringen wir ihn zur Vernunft. Und wenn nicht … « Er verstummte.
    »Dann sind wir auch nicht schlimmer dran als jetzt«, führte Schwester Nor den Satz zu Ende.
    »Wann rufen wir ihn an?«
    »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt. Verhandlungen führt man am besten gleich am Morgen. Augenblick, ich suche die Nummer raus.« Der Mächtige Krang tippte. »Okay, ziehen wir’s durch.«
    »Okay«, sagte Yasmin leise.
    »Okay«, sagte Ashok.
    »Ich behalte euch in der Leitung. Er kann euch nicht hören, denkt aber bitte dran, dass es für mich etwas verwirrend wird, wenn ihr über ihn redet.«
    »Wir schalten unser Telefon auf stumm«, erwiderte Ashok. Er bemerkte, dass seine Batterie fast leer war, angelte nach dem Stromkabel auf dem Tisch und schloss es an. Dann schaltete er das Telefon auf stumm und legte es vor sich hin. Unwillkürlich steckten sie die Köpfe darüber zusammen, so dass er Yasmins sauren Atem riechen konnte, der nach Erbrochenem stank. Yasmin war es die letzte Zeit nicht gut gegangen. Er schloss die Augen, und es fühlte sich an, als wäre die Innenseite seiner Lider aus Sandpapier.
    Nach ein paarmal Klingeln murmelte eine schläfrige Stimme »Rama zum Siege« – die traditionelle Hindi-Formel am Telefon. Ashok rümpfte verächtlich die Nase. Banerjee war ungefähr so fromm wie eine Rübe. Oder ein Schakal.
    »Mr. Banerjee«, sagte Schwester Nor auf Hindi mit leichtem Akzent. »Guten Morgen.«
    »Wer spricht da?«, fragte er, jetzt auf Englisch.
    »Die Webblys«, sagte Schwester Nor.
    »Für einen Webbly«, grunzte Banerjee, noch immer im Halbschlaf, »klingst du aber schwer nach einer minderjährigen chinesischen Nutte. Von wo rufst du an, Püppchen? Aus einem Puff in Hongkong?«
    »Eigentlich bin ich zweieinhalbtausend Kilometer von Hongkong entfernt. Und ich bin Indonesierin.«
    Banerjee grunzte wieder. »Aber eine Nutte bist du schon, oder?«
    »Mr. Banerjee, ich bin eine sehr beschäftigte Frau … «
    »Ah, eine sehr beliebte Nutte also!«
    Yasmin zischte, und Ashok vergewisserte sich rasch, dass das Telefon wirklich stummgeschaltet war.
    »Nein, eine beschäftigte Frau. Ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten.«
    »Ich habe schon alle Nutten, die ich brauche. Auf Wiederhören.«
    »Mr. Banerjee! Ich will über Malas Freilassung verhandeln«, sagte Schwester Nor eilig. »Und ich bin sicher, wenn Sie kurz darüber nachdenken, werden Sie erkennen, dass ich Ihnen für Malas sichere Heimkehr eine Menge bieten kann.«
    »Ist Mala denn etwas passiert?«, fragte er. Wäre Lügen eine olympische Disziplin gewesen, hätte Banerjee wohl kaum eine Medaille darin gewonnen.
    »Treiben Sie bitte keine Spielchen mit mir. Sie wissen, dass wir nicht die Polizei sind. Wir werden Sie nicht verhaften lassen. Wir wollen bloß Mala zurück.«
    »Kann ich mir denken. Sie ist ein so reizendes Mädchen.«
    Yasmin hielt ihre Ellbogen so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ashok hatte seine Fäuste in den Taschen geballt. Er zwang sich dazu, sie zu lösen. Schwester Nor jedoch fuhr einfach fort, als ob Banerjee gar nichts gesagt hätte.
    »Sie haben sicher gesehen, was auf den Goldmärkten los ist. Die Preise schießen in die Höhe. Dank meiner Webblys kann niemand mehr Gold farmen. Jetzt stellen Sie sich mal vor, was Sie verdienen könnten, wenn Sie einem Farmer Zugang zu nur einer Stelle garantieren könnten.«
    Banerjee kicherte. »Und alles, was ich dafür tun muss, ist, Mala für euch zu finden und sie euch zu übergeben, habe ich das richtig verstanden?«
    »Das ist der Gedanke, ja.«
    »Und du wirst dich natürlich an deine Vereinbarung halten.«
    »Selbstverständlich.«
    Ein langes Schweigen breitete sich aus. Schließlich sprach Schwester Nor weiter.
    »Ich kann Ihre Bedenken verstehen. Ich geben Ihnen mein Ehrenwort.«
    Banerjee gab ein unhöfliches Geräusch von sich. Es klang wie ein nasser Furz. »Wie wäre es umgekehrt: Ich kümmere mich erst um das Gold, und dann suche ich Mala.«
    Der Mann trieb Ashok noch zur Weißglut mit seinen Spielchen – dieser Unverschämtheit, so zu tun, als hätte er Mala nicht in seiner

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