For the Win - Roman
Gewalt, könne sie aber irgendwie finden! Am liebsten wäre er durch die Leitung gekrochen, um Banerjee zu erwürgen.
»Wie wäre es, wenn wir uns um das Gold kümmern?«, mischte sich der Mächtige Krang da ein.
»Ach, es gibt noch mehr von euch? Bist du auch eine indonesische Nutte zweieinhalbtausend Kilometer vor Hongkong, oder hast du dich von einem anderen exotischen Ort aus zugeschaltet?«
»Wir bekommen das Gold schneller zusammen als irgendwer von Ihren Leuten. Die besten Goldfarmer sind alle in der Gewerkschaft. Die paar Streikbrecher, die momentan noch unterwegs sind, haben so wenig drauf, dass sie wahrscheinlich ganz von selbst aus dem Spiel fliegen.« Ashok war froh, dass auch Krang nicht auf Banerjees höhnisches Spiel einging.
Banerjee schnaubte. »Das wäre nicht schlecht«, sagte er.
»Wir können uns auf einen Treuhänder einigen.« Die Goldmärkte waren auf solche Treuhänder angewiesen – vertrauenswürdige Parteien, die das Gold und die Bezahlung in Verwahrung nahmen, bis das Geschäft abgeschlossen war, und dafür einen kleinen Prozentsatz verlangten.
»Und Sie würden uns Mala zurückgeben?«
»Ich würde alles tun, was ich kann, um das arme Ding zu finden und zu euch zurückzubringen.« Er hätte eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille im Schleimen auf hundert Meter verdient.
Sie feilschten noch über den Betrag und das Timing – Nor versprach ihm schließlich 300000 Svartalfheim-Runensteine – , dann warf Krang Banerjee aus der Leitung.
»Großartig!« Ashok versuchte, etwas Enthusiasmus in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, während er innerlich bei dem Gedanken daran zitterte, dass Mala sich in den Händen Banerjees befand.
»Sehr gut, wir danken euch«, sagte Yasmin.
»Gern geschehen«, erwiderte Schwester Nor. »Euer Team besorgt die Runensteine. Ich bin mir sicher, es wird schnell und zuverlässig arbeiten, wo es doch um euren General geht. Wenn nur all unsere Probleme so leicht zu lösen wären … Also, Ashok, wie steht es um unser kompliziertes Problem?«
Ashok warf einen Seitenblick auf Yasmin, die keine Anstalten machte zu gehen.
»Ich glaube, wir sind so weit. Das Entscheidende war, eine Situation herbeizuführen, aus der sie ohne unsere Hilfe nicht mehr rauskommen. Unsere Konten kontrollieren so große Mengen des Golds in diesen Wertpapieren, dass sie einen gewaltigen Crash riskieren, wenn sie uns alle rauswerfen, sowohl in-game als auch außerhalb des Spiels. Sie können es sich aber auch nicht leisten, uns einfach weitermachen zu lassen, denn wir könnten das System auf hundert verschiedene Arten zum Absturz bringen – ob wir nun einfach alle gleichzeitig das Spiel verlassen oder noch einmal dasselbe machen wie in Mushroom Kingdom .«
Mushroom Kingdom zum Absturz zu bringen, war leicht gewesen. Das Spiel war immer schon voll kleinerer Schwindeleien gewesen, direkt unter den Augen von Nintendos inkompetenten Wirtschafts- und Sicherheitsteams. Mithilfe der Webblys und einiger MT s, die Nors geheimnisvoller Insider rekrutiert hatte, hatte Ashok eine vollständige Liste dieser Lücken im System erstellt. Dann hatte es nur noch einen Schubs in die richtige Richtung gebraucht, und sie konnten so viel Gold herstellen, wie sie wollten.
Anfangs hatte Ashok geglaubt, es werde ihnen niemals gelingen, das Pilzkönigreich wirtschaftlich zu übernehmen. Er hatte angenommen, die Security sei allwissend und allmächtig. Doch in Wirklichkeit hatten nur Bindfaden und jede Menge Wunschdenken das Spiel zusammengehalten. Die Nähte hatten sich bereits gelöst, und so war es nicht schwer gewesen, erst alles zu unerreichten Höhen aufzublähen und dann in einem glorreichen Feuerwerk zerplatzen zu lassen.
»Allerdings können wir uns ein solches Vorgehen wie bei Mushroom Kingdom diesmal wohl kaum leisten«, fuhr Ashok schließlich fort. »Bei Mushroom Kingdom gab es keine Chance mehr, den Sturzflug zu beenden, nachdem er einmal begonnen hatte. Das Spiel war von Anfang an zum Untergang verdammt. Im Fall von Coca-Cola-Games müssen wir ihnen zusagen können, dass wir auch alles wieder hinbiegen, wenn sie nach unseren Regeln spielen.« Über seine Arbeit zu reden, ließ ihn Mala für einen Moment vergessen, und die Last auf seiner Brust lockerte sich ein wenig.
»Wenn wir uns an den ursprünglichen Zeitplan gehalten hätten, wäre alles einfacher gewesen. Aber in dem ganzen Chaos musste ich auf die Tube drücken. Ich werfe jetzt seit Stunden unsere Goldreserven auf die Märkte, und
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