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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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immer genannt, was ich damals total lustig fand. Er hat das hingenommen und mit Fassung getragen, wie alles.
    Aber in der letzten Zeit hat sich zwischen uns irgendetwas verändert. Obwohl er so wahnsinnig schüchtern ist, sind die meisten Mädchen aus meiner Klasse heimlich in ihn verliebt – woraufich einerseits ganz klar stolz bin, andererseits macht es mich wütend. Lochan bringt es immer noch nicht fertig, ganz normal mit Gleichaltrigen zu reden; er lächelt kaum, sobald er das Haus verlässt, und hat immer, immer denselben abwesenden, gehetzten Blick, immer diese leichte Traurigkeit in den Augen. Zu Hause allerdings, wenn die Kleinen nicht zu schwierig sind oder wenn mir miteinander rumalbern und er sich entspannt fühlt, kommt manchmal ein ganz anderer Lochan zum Vorschein: einer, der gern Unfug macht, ein breites Lächeln mit tiefen Grübchen haben kann, humorvoll und selbstironisch ist. Aber selbst in diesen kurzen Augenblicken spüre ich, dass er eine dunkle, unglückliche Seite in sich trägt – den Lochan, der in der Schule und in der Welt draußen hart ums Überleben kämpft, einer Welt, mit der er sich aus irgendeinem Grund noch nie im Einklang gefühlt hat.
    Ein Auto fährt mit laut knatterndem Auspuff auf der Straße vorbei und reißt mich aus meinen Gedanken. Lochan stößt einen leisen Schrei aus und schreckt verwirrt auf.
    »Du bist eingeschlafen«, sage ich lächelnd zu ihm. »Ich finde, wir sollten Trigonometrie als neues Mittel gegen Schlaflosigkeit vermarkten.«
    »Scheiße. Wie spät ist es?« Er wirkt einen Moment fast panisch, stößt die Decke fort, setzt sich aufrecht hin und fährt sich mit den Fingern durch die Haare.
    »Gerade mal neun vorbei.«
    »Was ist mit …?«
    »Tiffin und Willa sind schnell eingeschlafen, und Kit ist damit beschäftigt, in seinem Zimmer ein wütender Teenager zu sein.«
    »Okay.« Er entspannt sich sichtlich, reibt sich ein paarmal über die Augen und blinzelt schläfrig.
    »Du wirkst total geschafft. Besser, du lässt das mit den Hausaufgaben heute mal sein und gehst auch ins Bett.«
    »Nein, wird schon wieder.« Er deutet zum Bücherstapel auf dem Couchtisch. »Außerdem muss ich die alle vor dem Test morgen durchgearbeitet haben.« Er streckt die Hand aus, um die Lampe anzuknipsen, die ihren kleinen Lichtkreis auf den Teppich wirft.
    »Du hättest mir sagen sollen, dass du morgen einen Test hast. Dann hätte ich heute Abend gekocht!«
    »Dafür hast du dich um alles andere gekümmert.« Eine unbeholfene Pause. »Danke … danke, dass du sie auf ihre Zimmer verfrachtet hast.«
    »Gern geschehen.« Ich gähne, drehe mich im Sessel zur Seite, sodass ich meine Beine über die Lehne baumeln lassen kann, und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. »Vielleicht sollten wir von jetzt an Kits Essen auf einem Tablett vor seiner Tür abstellen. Wir könnten das Zimmerservice nennen. Als Maßnahme zur Förderung des Hausfriedens.«
    Die Ahnung eines Lächelns ist auf seinen Lippen zu erkennen. Aber dann wendet er sich ab, um aus dem dunklen Fenster zu starren, und Schweigen breitet sich im Zimmer aus.
    Ich hole energisch Luft. »Kit war heute echt ein kleines Arschloch. Was er da mit der Schule …«
    Lochan erstarrt förmlich. Ich kann beinahe zusehen, wie seine Muskeln sich verkrampfen, während er da vor mir auf der Couch sitzt, einen Arm über die Lehne gelegt, einen Fuß auf dem Boden, den anderen unter den Körper gezogen. »Ich mach jetzt besser weiter …«
    Ich habe den Hinweis verstanden. Ich würde gern noch etwaszu ihm sagen, etwas wie: Das ist doch alles nur Show. Die anderen kochen auch nur mit heißem Wasser. Kit hat sich jetzt zwar in der Schule mit einer Gruppe von Jungs umgeben, die auf jede Autorität pfeifen, aber die haben genauso Schiss wie alle übrigen; sie machen sich über andere lustig und hacken auf den Außenseitern rum, nur um sich selber zugehörig zu fühlen. Und ich bin auch nicht viel besser. Ich mag vielleicht selbstbewusst wirken und kann zu allem was sagen, aber die meiste Zeit lache ich über Witze, die ich gar nicht lustig finde, und sage Sachen, die ich gar nicht wirklich meine. Denn am Ende geht es uns allen doch nur darum: dazuzugehören, auf die eine oder andere Weise. Und deshalb versuchen wir um jeden Preis, so zu tun, als wären wir alle gleich.
    »Dann gute Nacht! Und arbeite nicht mehr zu lange.«
    »Nacht, Maya.« Und plötzlich lächelt er, sein Lächeln mit den Grübchen in den Wangen. Doch als ich mich in der

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