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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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aber deutlich zu Mum.
    Verblüfftes Schweigen am Tisch.
    »Ich hab euch doch gesagt, dass er glaubt, er kann hier alle herumkommandieren!« Kit nutzt erfreut die Gelegenheit, sich einzumischen. »Willst du wirklich zulassen, dass er dir Vorschriften macht, Mum?«
    Ich blicke Kit warnend an und schüttle dabei den Kopf. Sein Gesicht verfinstert sich. »Wie? Darf ich jetzt gar nichts mehr sagen?«
    »Es wird diesmal nicht so spät werden«, sagt Mum mit einem halb entschuldigenden Lächeln.
    »Du gehst heute Abend nicht aus!«, schreit Lochan sie auf einmal an und schlägt mit der Faust auf den Tisch. Das Geschirr klappert. Alle zucken zusammen. Ich spüre, wie es an meinen Schläfen zu pochen beginnt.
    Mum fährt sich mit der Hand an den Mund und gibt einen hohen, spitzen Überraschungslaut von sich, eine Art schrilles Lachen. »Hört, hört, der große Mann hier im Haus will seiner Mummy sagen, was sie zu tun hat!«
    »Da kannst du mal sehen, wie es mir dauernd geht«, murmelt Kit.
    Lochan lässt seine Gabel fallen, im Gesicht knallrot. »Vor ein paar Stunden warst du noch zu verkatert, um deine beiden Kinder von der Schule abzuholen, und konntest dich noch nicht mal daran erinnern, dass du jemand anders darum gebeten hattest, es für dich zu tun!«
    Mum sperrt die Augen weit auf. »Aber, Schatz, bist du denn nicht froh, dass es mir wieder besser geht?«
    »Das wird nicht lange andauern, wenn du dich wieder die ganze Nacht rumtreibst!«, brüllt Lochan. Er hat die Tischkante mit beiden Händen so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortreten. »Wir mussten heute beinahe die Polizei einschalten. Niemand hatte eine Ahnung, wo Tiffin und Willa waren. Ihnen hätte alles Mögliche passiert sein können, und du warst zu benebelt, um es überhaupt zu bemerken!«
    »Lochie!« Die Stimme meiner Mutter kiekst wie bei einem kleinen Mädchen. »Ich hatte eine Lebensmittelvergiftung. Ich musste mich dauernd übergeben. Ich wollte dich und Maya in der Schule nicht stören. Was hätte ich denn sonst tun sollen?«
    »Lebensmittelvergiftung, dass ich nicht lache!« Lochan springt so plötzlich auf, dass sein Stuhl nach hinten umkippt. »Wann willst du endlich der Wahrheit ins Gesicht sehen und dir eingestehen, dass du ein Alkoholproblem hast?«
    »Oh, ich habe also ein Problem, ja?« In Mums Augen blitzt es auf einmal, ihre Kleinmädchenpose hat sie abgelegt. »Ich bin keine so spießige Mutter – bitte, wenn du mir das vorwirfst! Ich hab ein hartes Leben hinter mir! Und jetzt habe ich endlich jemanden getroffen, der ein großartiger Mensch ist, und ich möchte ausgehen und etwas Spaß haben! Spaß – das würde dir auch guttun, Lochan, falls du überhaupt weißt, was das ist. Immer steckst duden Kopf in Bücher, wie dein Vater. Wo sind denn deine Freunde? Wann unternimmst du denn mal was – oder bringst jemand mit nach Hause?«
    Kit hat sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und beobachtet die Szene genussvoll.
    »Mum, bitte nicht –« Ich will sie besänftigen, aber sie schlägt meine Hand weg. Ihr Atem riecht nach Alkohol – in diesem Zustand ist sie zu allem fähig. Vor allem jetzt, wo Lochan das Unsagbare ausgesprochen hat.
    Lochan ist zu Stein erstarrt, mit einer Hand hat er nach der Küchentheke gegriffen, um Halt zu finden. Tiffin hält sich die Hände über die Ohren, und Willa schaut mit großen Augen von einem zum anderen.
    »Kommt mit.« Ich stehe auf und schiebe sie in den Flur hinaus. »Geht schon mal in euer Zimmer hoch. Ich komme gleich und bringe euch ein paar Sandwiches.«
    Willa saust die Treppe hoch. Tiffin trödelt mürrisch noch etwas herum. »Wir hätten bei Sandra bleiben sollen«, murmelt er, und mir zieht es das Herz zusammen.
    Aber ich kann mich jetzt nicht um ihn kümmern, ich muss in die Küche zurück, um dort das Schlimmste vielleicht noch zu verhindern. Mum ist mit ihrer Rede noch nicht zu Ende. »Schau mich nicht so an! Du weißt genau, wovon ich rede. Du hattest noch nie eine richtige Freundin, du hast noch nicht mal einen Freund! Was bringt es dir, Klassenbester zu sein, wenn mich die Schule ständig anruft, dass du endlich zu einem Psychologen gehen sollst! Wie kann man nur so schüchtern sein, dass man sich mit niemandem zu reden traut. Der Einzige, der hier ein Problem hat, bist du!«
    Lochan hat sich nicht gerührt: Er starrt sie mit dem Ausdruck reinsten Entsetzens an. Seine Reglosigkeit stachelt Mum nur noch weiter an. Um ihren Ausbruch zu rechtfertigen, steigert sie sich

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