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Forbidden

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Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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    »Bestimmt gab es hier ein Missverständnis«, sagt er und versucht verzweifelt, optimistisch zu klingen. »Irgendeine andere Mutter, die spät dran war, muss sie mitgenommen haben. Alles ist gut. Das wird sich gleich aufklären. Wir schaffen das schon gemeinsam, Maya. Okay?« Er drückt meine Hand und lächelt mich aufmunternd an.
    Ich nicke, bemühe mich, ruhig durchzuatmen. »Okay.«
    »Ich gehe jetzt lieber rein und versuche selbst mit –«
    »Soll ich das tun?«, frage ich.
    Seine Wangen werden rot. »Nein! Musst du nicht – ich – ich kann das –«
    »Natürlich.« Ich rudere schnell zurück. »Das weiß ich doch.«
    Er lässt mich im Gang stehen, um der Sekretärin ins Büro zu folgen. Ich kann hören, wie er tief Luft holt. »Immer – immer noch kein Glück?«
    »Nein. Vielleicht steckt sie in einem Stau. Wäre gut möglich. Sie kann aber überall sein.«
    Ich höre Lochan verzweifelt ausatmen. »Hören Sie, ich bin sicher, dass die Lehrerin nicht fahrlässig gehandelt hat und meine beiden kleinen Geschwister einfach mit einer fremden Person hat mitgehen lassen. A-aber Sie müssen verstehen, wir machen uns einfach große Sorgen. Am besten, Sie rufen jetzt den Schulleiteran. Wahrscheinlich werden wir auch die Polizei benachrichtigen müssen.«
    Im Korridor, außerhalb der Sichtweite der blonden Sekretärin, sacke ich gegen die Wand und presse die Hand vor den Mund. Polizei bedeutet Behörden. Behörden bedeutet Jugendamt. Und dann wird unserer Mutter vielleicht das Sorgerecht entzogen. Lochan muss wirklich Angst haben, dass Tiffin und Willa womöglich entführt worden sind, wenn er bereit ist, dieses Risiko einzugehen.
    Ich fühle mich immer wackeliger, deshalb setze ich mich auf die Treppe. Ich begreife nicht, wie Lochan neben der Sekretärin so vernünftig und beherrscht sein kann. Aber als er kurz zu mir herauskommt, bemerke ich die Schweißflecken auf seinem Hemd, das Zittern seiner Hände. Ich würde gern aufstehen und seine Hände fest drücken und ihm sagen, dass alles gut wird. Nur – ich kann es nicht, weil ich mir selbst nicht sicher bin, dass wirklich alles gut wird.
    Der Schulleiter, ein untersetzter, grauhaariger Mann, trifft gleichzeitig mit Miss Pierce ein – Willas Lehrerin. Sie berichtet, dass sie über eine halbe Stunde mit beiden Kindern gewartet habe, bis schließlich eine Frau, eine gewisse Sandra, aufgetaucht sei, die sie offensichtlich abholen sollte.
    »Bestimmt haben Sie die Frau auch nach ihrem Nachnamen gefragt?«, sagt Lochan jetzt schon zum zweiten Mal.
    »Wir haben selbstverständlich eine Liste mit den Namen der Eltern, der Tagesmütter oder anderer Betreuungspersonen. Bei Tiffin und Willa haben wir nur den Namen der Mutter und daneben eine einzige Telefonnummer«, antwortet Miss Pierce, eine junge Frau, die selbst vor Aufregung ein rotes Gesicht hat. »Trotzaller Versuche haben wir ihre Mutter telefonisch nicht erreicht. Als die Frau dann auftauchte und erklärte, sie sei von der Mutter gebeten worden, die Kinder abzuholen, gab es für mich keinen Grund, ihr zu misstrauen.«
    Ich beobachte, wie sich Lochans Hände hinter seinem Rücken zu Fäusten ballen. »Vielleicht wäre da etwas mehr Misstrauen durchaus angebracht!« Ich spüre, wie er allmählich die Selbstbeherrschung verliert. Er hat schon zu lange gegen sich selbst angekämpft.
    »Meiner Meinung nach wäre es auch Aufgabe der Eltern, ihre Kinder rechtzeitig abzuholen«, antwortet Miss Pierce aufgebracht, und plötzlich möchte ich am liebsten ihren Kopf nehmen und ihn gegen den Kopf der blonden Sekretärin schmettern und brüllen: Begreift ihr denn nicht, dass, während ihr hier herumsteht und euch darüber streitet, wer wofür verantwortlich ist, sich vielleicht schon ein Pädophiler über meinen kleinen Bruder und meine kleine Schwester hermacht?
    »Wo sind eigentlich die Eltern?«, mischt sich der Schulleiter ein. »Warum sind nur die älteren Geschwister gekommen?«
    Mein Atem setzt kurz aus.
    »Unsere Mutter hat gesundheitliche Probleme«, sagt Lochan, und während er diesen schon so oft benutzten Satz ausspricht, kann er nur noch mit größter Mühe seine Stimme beherrschen.
    »Ist sie plötzlich so krank, dass sie nicht herkommen kann, um selber nachzuforschen, was mit ihren Kindern passiert ist?«, fragt Miss Pierce.
    Einen Augenblick Schweigen. Lochan starrt die Lehrerin an. Bitte raste jetzt nicht aus, flehe ich ihn innerlich an. Ich presse die Fingerknöchel an meine Lippen.
    »Nun, ich

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