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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Kies knirscht unter unseren Füßen. Die Luft ist so klar, dass die ganze Welt von Licht und Sonne erfüllt ist. Ich werfe Lochan meine Tasche zu, mache erst ein paar schnelle Schritte, dann einen großen Schritt und schlage ein Rad. Meine Handflächen berühren den rauen Boden. Die Sonne verschwindet einen Augenblick, als wir in den kühlen blauen Schatten unter einer Brücke eintauchen. Das Geräusch unserer Schritte hallt laut unter den sanft geschwungenen Bögen und scheucht eine Taube auf, die vor uns hochflattert. Links neben mir geht Lochan, die Hände in den Hosentaschen, die Hemdsärmel bis über die Ellenbogen hochgerollt. Er hält einen Sicherheitsabstand zu mir und meinen Kapriolen. An seiner rechten Schläfe schimmert bläulich eine Ader. Die Schatten unter seinen Augen geben ihm ein fast gespenstisches Aussehen. Aber seine grünen Augen strahlen mich an, und er lächelt. Sein typisches kleines Lächeln mit dem einen heraufgezogenen Mundwinkel. Ich lächle zurück und schlage noch einmal ein Rad, und Lochan beschleunigt seine Schritte, um wieder zu mir aufzuholen. Er wirkt einen Moment richtig heiter und gelöst. Doch dann schweift sein Blick erneut ab, sein Lächeln verschwindet, und er fängt wieder an, auf seiner Unterlippe herumzukauen. Obwohl er neben mir geht, spüre ich den Abstand zwischen uns, eine kaum benennbare Distanz. Selbst wenn er seine Augen auf mich gerichtet hat, scheint er mich nicht wirklich zu sehen, scheinen seine Gedanken ganz woanders zu sein, in unerreichbarer Ferne. Als ich mich nach einem Handstandüberschlag wieder aufrichte, verliere ich das Gleichgewicht und taumle gegen ihn, fast erleichtert, ihn lebendig neben mir zu spüren. Er lacht kurz und stützt mich, aber gleich darauf nagt er wieder an seiner Lippe. Er fährt mit der Zunge über den wunden Fleck. Als wir noch kleiner waren, konnte ich durch irgendetwas Kindisches den Bann brechen, ihn aus diesem Zustand herausreißen, nur jetzt ist es viel schwieriger geworden. Ich weiß, dass es viele Dinge gibt, die er mir nicht erzählt. Dinge, die ihn sehr beschäftigen.
    Als wir die Läden erreichen, kaufen wir uns Pizza und Cola an einem Imbissstand und machen uns dann in Richtung Battersea Park auf. Dort angekommen, schlendern wir in die Mitteder weiten grünen Fläche, fort von den Bäumen, und lassen uns so nieder, dass uns die allmählich untergehende Sonne in die Gesichter scheint. Ich sitze im Schneidersitz auf dem Gras und untersuche eine Aufschürfung an meinem Ellenbogen, während Lochan den Pizzakarton öffnet und mir dann ein Stück reicht. Ich nehme es, strecke die Beine aus und spüre die Sonne auf meinem Gesicht.
    »Das ist eine Million Mal netter, als mit diesen Idioten von der Schule herumzuhängen«, sage ich. »War eine gute Idee von dir, einfach abzuhauen.«
    Lochan kaut vor sich hin. Er wirft mir einen forschenden Blick zu, und ich spüre, dass er in meinen Gedanken zu lesen versucht, wissen will, warum ich das gerade gesagt habe. Ich schaue ihm direkt in die Augen, und sein rechter Mundwinkel geht leicht nach oben, als er merkt, dass ich es wirklich ehrlich gemeint habe.
    Ich bin bald satt, lehne mich zurück und beobachte mit aufgestützten Ellenbogen, wie er isst. Er scheint wirklich am Verhungern gewesen zu sein. Ich will ihm schon fast sagen, dass ihm Tomatensoße übers Kinn läuft, aber dann lasse ich es. Er bemerkt mein Lächeln.
    »Was denn?«, fragt er mit einem kurzen Lachen, schluckt den letzten Bissen hinunter und wischt sich die Hände am Gras ab.
    »Nichts.« Ich versuche, das Lächeln zu unterdrücken, aber mit seinem rot befleckten Kinn, den unordentlichen Haaren und dem Hemd, das ihm aus der Hose hängt, sieht er wie eine größere, dunkelhaarige Version von Tiffin am Ende eines ereignisreichen Schultags aus.
    »Warum schaust du mich so an?«, fragt er und blickt mich dabei leicht verunsichert an.
    »Nichts. Ich hab nur gerade daran gedacht, was Francie über dich gesagt hat.«
    In seinen Augen schimmert es misstrauisch auf. »Oh, nicht schon wieder das …«
    »Deine Grübchen sind anscheinend sehr hübsch.« Ich verkneife mir ein Grinsen.
    »Ha. Ha.« Ein ganz kleines Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht. Er blickt nach unten, zupft an einem Grashalm, errötet ein wenig.
    »Und du hast ›fesselnde Augen‹ – was auch immer das bedeutet.«
    Er grinst verlegen. »Hör auf damit, Maya. Das hast du dir gerade ausgedacht.«
    »Nein, ich schwör’s dir! Sie sagt die ganze Zeit solche

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