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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Sachen. Warte mal, was noch …? Ja, jetzt fällt es mir wieder ein: Du hast angeblich einen Mund, der zum Küssen wie geschaffen ist. Sagt sie!«
    Er verschluckt sich, prustet sein Cola heraus. »Maya!«
    »Ich mach keinen Spaß! Das waren ihre Worte!«
    Er wird jetzt richtig rot und starrt auf die Coladose. »Darf ich austrinken, oder hast du auch noch Durst?«
    Ich lache. »Versuch nicht, vom Thema abzulenken«, sage ich.
    Er wirft mir einen bösen Blick zu und trinkt dann den letzten Rest aus.
    »Sie hat sogar gesagt, dass sie einmal durch die offene Tür der Turnhallenumkleide einen Blick auf dich erhascht hat und dass dein Oberkörper wirklich –«
    Er tritt nach meinem Schienbein. Halb im Scherz. Aber es tut trotzdem weh.
    Ich bin verwirrt. Wir machen nur Witze, doch tief drinnen scheint er auf einmal zornig zu sein. Ohne es zu merken, habe ich eine unsichtbare Linie überschritten.
    »Okay.« Ich hebe die Hände hoch und kapituliere. »Du weißt jetzt ungefähr, was ich meine, oder?«
    »Ja, danke. Aber mehr brauch ich davon nicht.« Er lächelt noch einmal ein dünnes Lächeln, um mir zu zeigen, dass er nicht wütend ist, wendet sich dann ab und hält sein Gesicht dem Abendwind entgegen. Ein langes Schweigen. Ich schließe die Augen und spüre die letzte Sommersonne. Nach einiger Zeit macht mich die Stille nervös. Vom Spielplatz, der unendlich weit weggerückt wirkt, wehen Kinderstimmen herüber. Irgendwo zwischen den Bäumen bellt ein Hund, ein kurzes, scharfes Kläffen. Ich rolle mich auf den Bauch und stütze das Kinn auf die Hände. Lochan bemerkt nicht, dass ich ihn anschaue. Alle Spuren von Lächeln sind aus seinem Gesicht verschwunden. Er hat die Knie zu sich herangezogen und blickt über die weite Grünfläche. Ich spüre, wie es in ihm arbeitet. Ich mustere sein Gesicht, um irgendwelche Anzeichen zu erkennen, ob er vielleicht sauer auf mich ist. Nein. Nur Trauer.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Er schaut weiter in die Ferne.
    »Wirklich?«
    Er scheint etwas sagen zu wollen, tut es dann aber doch nicht. Er reibt nur mit dem Daumen über die entzündete Stelle unter seiner Lippe.
    Ich setze mich auf. Ziehe ihm sanft die Hand vom Gesicht. Seine Augen wenden sich mir zu. »Maya, zwischen Francie und mir, das wird nie was werden.«
    »Ich weiß. Schon okay. Das macht doch nichts«, sage ich hastig. »Sie wird drüber hinwegkommen.«
    »Warum liegt dir so viel daran, uns zusammenzubringen?«
    Ich fühle mich plötzlich ganz verlegen. »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich … wahrscheinlich hab ich gedacht … also, wenn du mit einer Freundin von mir zusammen wärst, dann würde ich immer noch was von dir haben … Das wäre dann weniger so, als würdest du uns verlassen.«
    Er blickt mich verständnislos an.
    »Ich meine nur, falls du nächstes Jahr an der Universität jemanden kennenlernst –« In meiner Kehle spüre ich weit hinten einen Schmerz und kann den Satz nicht zu Ende sagen. »Ich meine, natürlich wünsche ich dir das, aber ich … ich weiß nicht, ich hab Angst davor, dass –«
    Er schaut mich lange an. »Maya, du weißt, dass ich dich nie verlassen würde – dich und unsere Familie.«
    Ich zwinge mich, zu lächeln, und blicke dann zur Seite, rupfe an den Grasbüscheln. Aber eines Tages wirst du es tun, denke ich. Eines Tages werden wir alle auseinandergehen, um unsere eigenen Familien zu gründen. Denn so ist der Lauf der Welt.
    »Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass ich jemals mit jemandem zusammen sein werde«, sagt Lochan leise.
    Ich blicke überrascht hoch. Er schaut mich an und dann schnell weg. Wieder Schweigen zwischen uns.
    Ich muss lächeln. »Was für ein Unsinn! Von allen Jungs an unserer Schule siehst du mit Abstand am besten aus. Jedes Mädchen in meiner Klasse ist in dich verknallt.«
    Schweigen.
    »Bist du vielleicht schwul? Ist es das?«
    Seine Mundwinkel gehen belustigt nach oben. »Wenn ich eine Sache weiß, dann, dass ich nicht schwul bin!«
    Ich seufze. »Wie schade. Ich hab es mir immer ziemlich cool vorgestellt, einen schwulen Bruder zu haben.«
    Lochan lacht. »Noch ist nicht jede Hoffnung verloren. Es gibt immer noch Kit und Tiffin.«
    »Kit? Ausgerechnet! Der soll schon eine Freundin haben. Und Francie schwört, dass sie ihn in einem leeren Klassenzimmer beim Herumknutschen mit einem Mädchen aus der Klasse über ihm beobachtet hat.«
    »Na, dann wollen wir mal hoffen, dass sie nicht von ihm schwanger ist«, sagt Lochan.
    Ich versuche, diesen Gedanken aus

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