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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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schnell weg, und sein Kuss landet auf meiner Wange.
    Er wirkt überrascht. »Okay, na dann. Bis nächstes Mal!«
    Ich atme einmal tief durch, greife nach meiner Handtasche und bin froh, dass er nicht sehen kann, wie rot ich geworden bin. »Ich mag dich wirklich sehr gern, Nico«, sage ich hastig. »Aber als Freund, wenn du weißt, was ich meine. Wir sollten vielleicht besser nicht mehr miteinander ausgehen.«
    »Oh.« Er klingt überrascht und auch etwas verletzt. »Hmm, na ja, denk einfach noch mal drüber nach, okay?«
    »Okay. Dann bis Montag.« Ich steige aus dem Auto und schlage die Tür zu. Ich winke zum Abschied, und er hat immer noch diesen überraschten und ungläubigen Ausdruck im Gesicht, als glaubte er, ich würde plötzlich ein blödes Spielchen mit ihm treiben wollen. Dann fährt er los.
    Ich lehne mich gegen einen dicken Baumstamm und starre in den Himmel. Es regnet, dicke Wolken, kein Mond. Nie in meinem Leben habe ich mich so verlegen gefühlt. Warum habe ich ihn einen ganzen Abend lang an der Nase herumgeführt? So getan, als würde ich ihm interessiert zuhören, mich über sein Vertrauen freuen? Warum habe ich ihm gesagt, ich würde mich gern ein weiteres Mal mit ihm treffen – um ihm dann zehn Sekunden später mitzuteilen, wir könnten nur Freunde sein? Warum habe ich einen Jungen abblitzen lassen, der nicht nur wahnsinnig attraktiv, sondern auch richtig nett ist? Weil du komplett verrückt bist, Maya. Weil du verrückt und dumm bist und offensichtlich den Rest deines Lebens als komplette Außenseiterin verbringen willst. Weil du wolltest, dass es funktioniert; du wolltest so sehr, dass es funktioniert, dass du schließlich selber daran geglaubt hast. Bis du dann gemerkt hast, dass die Vorstellung, Nico zu küssen oder irgendeinen anderen Jungen, den du kennst, nicht das ist, was du wirklich willst.
    Nur, was heißt das dann? Habe ich Angst davor? Angst vor körperlicher Nähe? Nein. Ich sehne mich danach. Ich wünsche es mir so sehr. Aber für mich gibt es keinen. Keinen. Jeder Junge, das spüre ich in diesem Augenblick, würde sich für mich nur wie zweite Wahl anfühlen. Und was wäre dann die erste Wahl? Ich habe noch nicht mal ein Bild davon, wie der Junge, von dem ich träume, denn sein sollte. Doch ich weiß, es muss ihn geben. Denn ich habe alle diese Gefühle in mir – ich sehne mich danach, jemanden wirklich zu lieben, ihn zu berühren, ihn zu küssen. Nur ist da niemand, mit dem ich mir das alles wirklich wünsche. Vor Frustration würde ich am liebsten laut schreien. Ich fühle mich auf einmal ganz einsam und verlassen, wie für immer verloren. Und gleichzeitig bin ich verwirrt, dass ich mich so täuschen konnte. Den ganzen Abend lang, bis jetzt, habe ich geglaubt, Nico könnte es sein. Er wäre genau der Richtige für mich. Und dann, als er eben im Auto versuchte, mich zu küssen, erkannte ich auf einmal mit einer absoluten Gewissheit, dass es sich niemals richtig anfühlen würde.
    Ich gehe zu unserem Haus. Dieses idiotische Kleid ist so kurz und dünn, dass ich zu frieren anfange. Ich fühle mich so leer, so verlassen. Aber das ist allein meine Schuld. Warum konnte ich mich nicht ein Mal normal verhalten? Warum konnte ich ihn nicht küssen? Wenn ich mich nur ein bisschen dazu gezwungen hätte. Vielleicht wäre es ja gar nicht so schlimm gewesen. Vielleicht hätte ich es ja ertragen können … Im Wohnzimmer brennt immer noch Licht. Ich schaue auf die Uhr: Viertel vor elf. Bitte nicht schon wieder ein Streit zwischen Kit und Lochan. Ich sperre die Tür auf, aber sie klemmt. Mit den Absätzen meiner Stöckelschuhe, die ich wahrscheinlich nie mehr anziehen werde, trete ichdagegen. Das Haus ist wie ein riesiges Grab, kein Geräusch ist zu hören. Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und tapse in Strümpfen weiter, um im Wohnzimmer das Licht auszumachen. Ich will nur noch ins Bett und diesen erbärmlichen Abend und meine große Enttäuschung vergessen.
    Einen Moment zucke ich zusammen. Auf dem Sofa sitzt jemand. Es ist Lochan. Er hat sich vornübergebeugt und hält den Kopf in den Händen.
    »Ich bin wieder da.«
    Keine Reaktion.
    »Ist Kit noch mit seinen Freunden weg?«, frage ich beklommen, weil ich eine weitere Szene befürchte.
    »Seit ungefähr zwanzig Minuten wieder da.« Lochan blickt nicht einmal auf. Wie reizend von ihm.
    »Ich hatte übrigens einen wirklich schönen Abend.« Mein Tonfall ist sarkastisch. Aber wenn er sich gerade selbst bemitleidet, weil er ein einziges Mal

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