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Forever in Berlin

Forever in Berlin

Titel: Forever in Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Landorf
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kleiner Schritt bis 35 zu sein. 35-jährige Schwangere galten als Spätgebärdende, hatte sie irgendwo gelesen. Wenn das nicht nach Altersheim klang und Ende allen Spaßes, was dann?
    Wie lange noch konnten sie und ihre Freunde in ihrer Berliner Coffee-Laden-Idylle leben?, fragte sie sich in letzter Zeit immer häufiger. Was kam danach? Oder, anders gedacht: Musste danach überhaupt etwas kommen? Konnten sie nicht einfach ewig so weitermachen?
    »Lil ist in Gedanken schon wieder bei ihrem E-Mail-Fuzzi«, holte Tim sie aus denselben zurück.
    »Stimmt gar nicht!«
    »Stimmt doch!«
    Lilly hatte morgens im Bad nur Emily verraten, wie ihr Date gelaufen und wer Darth Vader wirklich war. Sie hatte keine Lust auf die todsicheren Sticheleien von Tim und Nick gehabt.
    »Wie war denn Dein Date?«, bohrte Tim jetzt weiter nach.
    »Wer ist er? Was macht er?«, wollte Nick wissen. »Rück schon raus!«
    »Ist er gut im Bett?«, legte natürlich Tim nach, der dafür unter dem Tisch einen Tritt vors Schienbein erntete.
    Lilly verdrehte die Augen, sah ihre Freundin hilfesuchend an, aber die zuckte nur mit den Schultern. Lilly kam wohl einfach nicht drum rum, die Wahrheit zu sagen. Also erzählte sie die Kurzfassung.
    Planetarium. (Tim verdrehte die Augen, steckte sich den Zeigefinger in den Mund und machte Würggeräusche.)
    Fragestunde im Gugelhof. (»Wie romantisch«, schwärmte Emily und ihre Augen glänzten.)
    Dinner bei ihm zu Hause morgen Abend. (Alle drei grinsten erwartungsvoll.)
    Für Emily und Nick war es eine Riesenüberraschung gewesen, dass Darth Vader und Mr. Porsche ein und dieselbe Person waren. Tim hatte diese Tatsache eher sportlich hingenommen: »Ich fand den Typen von Anfang an gut, Lilly. Du brauchst jemand, der Deiner adeligen Schnodderschnauze Paroli bieten kann.«

9
     
    Als Lilly am Freitagabend um 19.59 Uhr in Chris’ Hausflur stand, wehte ein köstlicher Vanilleduft in ihre Nase. Die Tür der Mansardenwohnung in der Charlottenstraße, direkt am Berliner Gendarmenmarkt, war nur angelehnt. Sie hörte, wie leise Jazzmusik zu ihr auf den Hausgang hinausdrang und hielt einen Moment inne, bevor sie eintrat. Sie war nervös. Lilly und Chris. Chris und Lilly. Konnte das tatsächlich etwas werden? Wie konnte sie sich sicher sein, dass Christopher Wortmann kein Hochstapler war? Oder gerade aus der geschlossenen Psychiatrie entlaufen? Lilly gab sich einen Ruck. Sie mochte Chris. Sehr sogar. Und wenn sie an die Waldmeisterküsse zurück dachte, fragte sie sich, was heute Abend…
    »Warum stehst Du denn vor meiner Tür herum und kommst nicht herein?«, fragte Chris, der plötzlich im Türrahmen auftauchte. »Dachte schon, Du wärst verloren gegangen zwischen Sprechanlage unten und Dachgeschoss hier oben.«
    Dann küsste er sie zur Begrüßung auf beide Wangen, und Lillys Herz begann noch ein bisschen schneller zu rasen. Sie folgte ihm in eine helle Dachgeschosswohnung, deren große Fenster auf den Gendarmenmarkt hinausgingen. Die Aussicht war atemberaubend. Mehr Berlin ging nicht! Sie sah sich um. Wie in einem klassischen Loft waren Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche ein einziger riesiger Raum.
    »Hübsch hast Du’s hier.«
    »Schön, dass es Dir gefällt. Komm mit zur Küche. Ich habe gerade eine Flasche Champagner aufgemacht.«
    »Willst du mich beeindrucken oder betrunken machen?«
    Chris grinste. »Beides.«
    Die Bar an der Küchentheke war für zwei Personen gedeckt. Sogar eine Kerze hatte er angezündet. Chris reichte Lilly ein Glas Bubbly und schenkte sich selbst eines ein. Sie prosteten sich zu.
    »Auf den Erfinder des Waldmeistergeschmacks.«
    »Auf den Erfinder des Waldmeistergeschmacks.«
    Lilly trank einen Schluck und schnupperte dann. Wieder hatte sie einen deutlichen Vanilleduft in der Nase.
    »Was gibt es denn heute Feines, Herr Chefkoch?«
    »Crème Brulée. Ich muss nur noch die Zuckerschicht karamelisieren.«
    »Crème Brulée? Das ist ein Dessert, wenn ich mich nicht irre.«
    Chris lachte zufrieden. Dann gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Genau so ist es. Die Speisenfolge des heutigen Abends ist: Crème Brulée, gefolgt von Lachsspaghetti. Und zum Abschluss ein kleiner Vorspeisensalat.«
    »Du bist sensationell«, rief Lilly und schlang die Arme um seinen Hals. Sie hielt einen Moment inne bevor sie Chris küsste. Der hob sie, ohne den Kuss zu unterbrechen, auf einen der Barhocker und schob sanft ihre Beine auseinander, so dass er sich zwischen sie stellen konnte. Er vergrub beide

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