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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Monats stand nicht auf Horrorfilme, wie er
sagte. Trotzdem wurde aus dem Ausflug dann doch noch ein Fünferdate, weil Tim
gerade in der Phase war, in der er nichts ohne seine neue Freundin Alice tat.
Vielleicht bestand sie auch darauf, dass er nichts ohne sie unternahm. Wie auch
immer, sie war mit dabei, und zwar in ihrem eigenen Auto, weil sie auf keinen
Fall einen Fuß in Adrians Schrotthaufen setzen wollte. In dem fuhren dann er, Sam
und Adrian und überließen Tim und Alice der trauten Zweisamkeit in ihrem Mini.
Und das auf dem Rückweg umso lieber, weil die beiden schon in dem von
Brandflecken und Graffiti bedeckten, verqualmten Vorraum des Kinos angefangen
hatten zu streiten. Alice machte ziemlich klar, dass sie auf das kultige
Ambiente verzichten konnte und auf den Film sowieso, und Tim war stinksauer
darüber, dass sie auf einmal die Zicke herauskehrte und ihn blamierte.
    Die anderen verdrückten sich also schnellstens und
zwängten sich fröstelnd in Adrians ausgekühlten Wagen. James fand zwar, dass
zumindest der Cola-Automat im Kino hätte funktionieren können und es nicht ganz
so penetrant nach Gras und Pisse hätte riechen müssen, aber alles in allem
hatte ihn die Unternehmung erfolgreich von der Chudderley abgelenkt. Es gab
einige nervtötende Minuten, als der Wagen wieder nicht anspringen wollte, aber
die gab es immer, und auch diesmal sprang er dann irgendwann an. Sie rollten
auf die dunkle Landstraße, und Alice und Tim tuckerten hinter ihnen her. Im
Rückspiegel konnte man sehen, dass die beiden immer noch stritten. Er dachte an
Karen und fühlte sich auf verschwommene, wohlige Weise glücklich.
    Noch heute, noch jetzt, als er da leergekotzt am
Bachufer in Halmyre lag, über sich den absurden Himmel von Nimmerland, noch
jetzt konnte er dieses schläfrige Glücksgefühl von damals spüren: zu wissen,
dass Karen auf ihn wartete und sein Zimmer und sein ziemlich geordnetes Leben
und die klaren Pläne, die er für die nächsten Jahre gefasst hatte. Wie er sich
damals gähnend auf dem Beifahrersitz ausgestreckt hatte, in den Ohren eine
grauenhafte Folk-Band und die Stimmen seiner Freunde, die den Film zerlegten.
Und irgendwo in der Dunkelheit hatten schon in diesem Moment die Treppenstufen
gewacht, die blassen Augen aufmerksam in die Nacht gerichtet – und fast das
Schlimmste war der Gedanke, dass sie das vielleicht schon seit Jahren getan
hatten, immer gewacht und gelauert und gewartet hatten, bis endlich die Stunde
herangekommen war, diese Stunde, in der sie hinausgerollt waren von der
Kino-Auffahrt auf diese Landstraße.
    James, am Bachufer, ächzte. Er wollte nicht, wollte
das alles nicht mehr hören, aber da waren sie schon, die Stimmen, frisch und
munter und lebendig.
    „Klar war Blair Witch besser, ganz klar, um
Längen! Effizienter, wenn ihr versteht, was ich meine –“
    „Dieser ganze Handkamera-Müll ist doch Quatsch! Ich
mein, wer glaubt denn, dass jemand immer noch filmt, wenn er –“
    „Sam würd noch filmen, wenn ihm der Arsch in Flammen
steht!“
    „ Gerade dann!“
    „Ist ’n Wunder, dass du das Ding heut nicht dabei
hast!“
    „Was ich sagen wollte – für Blair mussten sie
keine Stadt in Trümmer legen, und trotzdem war es viel beklemmender und –“
    „Ja, weil du Angst im Dunkeln hast!“
    „Mann, Ade, mach mal diesen Scheiß aus! Das kann ja
keiner mit anhören!“
    „Das ist Zoes CD, wenn’s euch beruhigt. Wird gleich
besser.“
    „Und dann dieses Monster … das funktioniert doch nie!
Wenn sie das Monster zeigen, ist die Sache doch gelaufen, jedes Mal. Das
zerstört jede Illusion!“
    „Nicht bei Alien !“
    „Na gut, Teil eins – das würd ich noch zugeben. Ist
aber die absolute Ausnahme!“
    „Das Monster eben war doch gar nicht schlecht –“
    „Wieso mussten die gerade die Frau abknallen – die
fand ich extrem scharf!“
    „Die ist explodiert.“
    „Quatsch. Die haben sie abgeknallt!“
    „Haben sie nicht. Und seit wann stehst du auf den
abgefuckten Typ?“
    „Tut er doch schon immer! Also, wenn da überhaupt
einer scharf war, dann dieser Rob!“
    „Ah ja, klar, Adrian, alte Schwuchtel!“
    „Und wieso muss eigentlich immer die Freiheitsstatue
dran glauben? Das sollte mal so ’n Psychoklempner untersuchen, warum die
immer die –“
    „Streiten die dahinten immer noch?“
    „Sieht ganz so aus. Was schleppt er auch seine Tussi
mit.“
    „Ach komm, Alice ist ganz okay. War eben nicht ihr
Film. Die ist mehr der Harry-Potter-Typ.“
    „Ich hab

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