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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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gegen den Koloss, der was
Zappelndes auf den Schultern hat – und jetzt sieht er: Was da zappelt, das ist
Sandrou! Schon wieder das blöde Balg! Pix kriegt das Kind tatsächlich zu
fassen! Aber jetzt –!! Jetzt ist es vorbei – er sieht den Totschläger schon
fliegen – Pix duckt sich, rennt, zerrt Sandrou mit sich –
    Mit dem Kind schafft sie das niemals! Der Kerl setzt
sich in Bewegung, schwerfällig, aber schnell genug – Pix stolpert – und er hat
sie, alle beide.
    „ Rennt !“, brüllt James und springt dem Mann
sozusagen ins Gesicht, als der sich bückt, um seine Beute über die Schulter zu
werfen. Er riecht nach Tod. Etwas Mumifiziertes hängt um seinen Hals, schlägt
James in die Augen. Er krallt sich in schmierige Haut, einen Hals, den er mit
beiden Händen nicht umspannen kann. Der Arm, der nicht Pix festhält, stößt in
seinen Magen. Seine Atmung setzt aus. Dann fällt er plötzlich, immer noch ohne
zu atmen. Auch Pix fällt. Der Mann steht noch da, er grunzt. Aus seinem linken
Auge ragt ein Pfeil. Er taumelt rückwärts.
    James keucht, hustet, röchelt nach Luft … dann klemmt
er sich Sandrou unter den Arm, zerrt Pix auf die Füße, sie rennen, rennen –
Stanwell nimmt ihm Sandrou ab, irgendwie kommen sie alle hinauf auf den Wagen –
    Er tritt schon in die Pedalen des Galiziaks, als sein
Denken, seine Sinne wieder einsetzen.
     
    6
    Unter
ihren rasenden Rädern flog der Staub der Trukantagyja. Sie fuhren über die
nachtfahle Straße, so schnell die Gilwissel und die Galiziak-Fahrer konnten.
Das Feuer war nur noch ein flackernder Schein über einer Felskuppe hinter
ihnen. Das tremolierende Schreien hätte von einem Vogelschwarm stammen können.
Sie fuhren wie die Wahnsinnigen, der Chef hatte Befehl gegeben, alles
niederzufahren, was sich ihnen in den Weg stellte. Aber mehr als Schwärme
flatternden Gelichters begegnete ihnen nicht. Einmal bemerkte er aus dem
Augenwinkel einen blassen Schemen am Wegrand, aber sie rasten unbehelligt daran
vorbei. Mit schaumbedeckten Gilwisseln, mit kreischenden Muskeln fuhren sie,
bis sie in der Morgendämmerung die Stadtmauer von Fasmechora auftauchen sahen.

24. Im Auge des Éllambru
     
    1
    „Nicht
vor dem dritten Xandrus!“, knurrte der Mann hinter der Mauer. „Vorher dürfen
wir keinen in die Stadt lassen! Nicht mal, wenn du der Präfekt persönlich
wärst!“
    Also schoben sie die Wagen dicht an der Mauer zu einem
engen Viereck zusammen und zogen das neue Netz über ihr Lager. Gilwissel, Hunde
und die Männer, die die ganze Nacht hindurch die Galiziaks gefahren hatten,
teilten sich das restliche Trinkwasser; alle anderen mussten warten. Eins der
Ponys hatte eine große Wunde an der Flanke davongetragen, die sie säuberten und
mit Gilwisselsalbe bestrichen.
    Es war kalt in dieser halben Stunde, bevor die
Dämmerung lichter wurde und die Wächter den Tagesanbruch verkündeten. Sie
hüllten sich in ihre Decken und warteten die heulenden Xandrulentöne ab, die
von den Türmen über die Umgebung schallten. Sobald das Westtor geöffnet wurde,
machte sich der Chef auf den Weg in die Stadt. Er nahm Brogue mit und ordnete
an, dass die anderen sich für einen prunkvollen Einmarsch bereithalten sollten.
    Inzwischen waren die beiden seit einer Stunde weg –
vermutlich empfing der Winkelmeister niemanden vor dem Frühstück, meinte John,
gelassen wie immer. Sie krochen einer nach dem anderen aus ihren Decken hervor.
Die Betäubung, in der sie die letzten Stunden verbracht hatten, fiel von ihnen
ab, als die Sonne zu wärmen begann, stattdessen machte sich der Hunger nun wütend
bemerkbar. Sie hatten nicht einmal ein Abendessen gehabt gestern, nach einem
harten Reisetag!
    Keiner von ihnen hätte es zugegeben, aber sie waren in
Panik gewesen während dieser wilden Flucht und hätten nicht einmal für Geld auf
der dunklen Trukantagyja, fern von einer Ortschaft, angehalten. So hatte sich
James die ganze Nacht neben Juniper auf dem Galiziak abgestrampelt. Jetzt
spürte er jeden Muskel und hatte solchen Hunger, dass er schon deshalb keinen
weiteren Gedanken an das Gemetzel verschwendete, dem sie gerade noch entkommen
waren. Er wollte etwas zu essen und dann so lange wie möglich schlafen. Danach
würde er vielleicht bereit sein für die nächste irrwitzige Begegnung. Dass die
kommen würde, daran zweifelte er nicht, das nahm er schon ganz ergeben hin.
    Den anderen schien es ähnlich zu gehen. Über den Kampf
oder die Wüsten Rotten oder die wilde Nachtfahrt war bisher

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