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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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nach, was
ich da nachher sagen soll.“
    „Alles über Flugapparate“, sagte James lakonisch. „Die
sind dein anderes Hobby, hab ich das richtig verstanden?“
    „Und ich hab meine Notizen dazu gar nicht bei mir. Die
liegen bei Oona in Halmyre. Falls Merelle nicht alles gestohlen hat, heißt das
… Da fällt mir ein, du wolltest mir doch etwas darüber erzählen! Über
eure Flugapparate!“
    James warf ihm einen entnervten Blick zu.
    „Es war doch nur ein Witz, oder? Es gibt nicht
wirklich welche?“
    „Verdammt noch mal, natürlich gibt es sie! Aber wenn
du glaubst, dass ich dir deine Fragen beantworte, während du meine einfach
überhörst, dann hast du dich geirrt!“
    Aus dem Badesaal hinter ihnen erklangen in diesem
Moment empörte Rufe, ein Krachen, laute Flüche. Dann wurde die Tür zur Terrasse
aufgerissen, und jemand schoss auf die Bassins zu. Beinahe wäre er mit dem
Jungen zusammengestoßen, der gerade die Laternen angezündet hatte. Ein
aufgebrachter Badediener war dem Fliehenden dicht auf den Fersen.
    „Bleib stehen! Du hast hier keinen Zutritt!“, brüllte
er. „Schon gar nicht in Schuhen!“
    Der Flüchtling schüttelte den Diener ab und hastete
zum Beckenrand, wo er ausgerechnet vor Inglewing stehenblieb. Als er sich
keuchend zu ihnen hinunterbeugte, erkannten die beiden zu ihrer größten
Überraschung Adam, Gabriel Gurs Diener.
    „Endlich finde ich Sie, Ska Inglewing!“
    „Adam! Was machst du denn hier? Und wie hast du uns
gef-“
    In der Tür erschien die bullige Gestalt des Wächters
aus der Umkleide. „Wirf ihn raus!“, befahl ihm der Badediener.
    „Ich habe einen Brief zuzustellen!“, erklärte Adam mit
Würde. „Und zwar persönlich! Ich habe den Eintritt bezahlt!“
    „Das war ein Missverständnis! Treibser haben hier gar
keinen Zutritt!“
    „Hier, Ska Inglewing! Bitte lesen Sie ihn sofort.“
Adam hielt Dorian einen Umschlag hin, bevor er sich wieder an das aufgebrachte
Personal wandte. „Nur die Ruhe, Freunde. Ich gehe schon. Und ich verlange nicht
einmal mein Eintrittsgeld zurück, obwohl es ja, wie ihr sagt, euer Fehler war,
es überhaupt zu kassieren.“ Er schüttelte den Diener ab, der ihn hinauszerren
wollte.
    „Behandele ihn lieber etwas rücksichtsvoller“, rief
Inglewing. „Er ist Gabriel Gurs rechte Hand!“
    Daraufhin knurrte der Wächter etwas, ließ aber die
Hände sinken.
    „Ich werde draußen auf Sie warten“, sagte Adam und
verließ dann, eskortiert von Wächter und Dienern, aber unbehelligt, die
Terrasse des Badehauses.
    Inglewing riss an dem Umschlag herum. „Was ist da wohl
los?“
    „Hoffentlich ist alles in Ordnung mit den anderen!
Hoffentlich ist diese bescheuerte Pix nicht abgehauen oder so was!“
    Das Papier des Briefbogens wellte sich in Inglewings
nassen Fingern, als er die Zeilen im Licht der Laternen zu lesen versuchte.
„Hier steht: ‚Dorian! Komm vor dem Dinner unbedingt noch vorbei! Nimm auf gar
keinen Fall deinen Gast mit zum Abendessen. Wir müssen vorher dringend etwas besprechen.
Adam hat Anweisung, nicht ohne euch zurückzukommen. Beeil dich! Gabriel’.“

5. Peregrini-Tricks
     
    1
    „Ist
dir aufgefallen, wie sparsam er das Wort bitte in dieser Nachricht
verwendet? Und wenn Gabriel schon die Höflichkeit beiseitelässt!“ Dorian
Inglewing faltete den Briefbogen fest zusammen, nur um ihn Sekunden später
wieder auseinanderzuzerren und erneut zu glätten. Das tat er jetzt schon seit
zehn Minuten. „Und wenn er riskiert, dass ich dieses Dinner da oben verpasse …
er mag ja immer vor diesen Leuten warnen, aber in Wirklichkeit findet er es
wichtig, dass ich bei denen Erfolg habe. Also, das hier muss schon ziemlich
dringend sein.“
    Es war inzwischen fast dunkel, und der kühle Wind, der
vom Fluss aufkam, ließ James frösteln. Sein Haar war noch nicht wieder ganz
trocken, und seit ihrem überstürzten Aufbruch vom Badehaus fühlte er sich wie
ein Pfeil auf der Bogensehne. Seit dem Unfall überfiel ihn diese Stimmung
manchmal – zum Beispiel, wenn er sich in sein Auto setzte. Heute! ,
dachte er dann. Heute passiert es! Er wusste selbst nicht, was – vielleicht,
dass das Schicksal umkehrte und ihn doch noch mitnahm, weil es ihn vorher nur
vergessen hatte. Dass der Fehler korrigiert wurde. Es war nicht Angst. Es war
mehr ein Ausschauhalten. Gestern allerdings, als er sich ans Steuer gesetzt
hatte, um Alices Gören übers Land zu fahren, hatte er nichts davon gespürt. Was
nur wieder mal zeigte, wie unzuverlässig der

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