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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Inglewing und
James gründlicher und argwöhnischer als der Brückenposten eben.
    „Ich bin Dorian Inglewing. Reparaturen und mehr. Das
ist mein Assistent, James Barrett. Ska Gur erwartet uns.“
    „So. Eure Haare sind nass!“
    „Wie gesagt – das Badehaus.“
    Der Custodian starrte weiter in ihre Gesichter, als
erwartete er, dass diese sich plötzlich veränderten. Dann knurrte er: „Also –
weiterfahren! Und bleibt für den Rest der Nacht mal lieber im Haus!“
    „Hat der sie noch alle?“, empörte sich Inglewing, als
sie eben außer Hörweite waren. „Was gehen den unsere Haare an, verdammt? Und im
Haus bleiben … das kann er sich sonst wohin stecken!“
    „Bitte, Ska Inglewing, ein wenig leiser! Die
Custodians sind überall. Es wäre besser, nicht aufzufallen, glauben Sie mir!“
    „Wie wär’s, wenn du uns endlich erklärst, was hier los
ist?“
    „Verzeihen Sie, aber Ska Gur möchte das selbst mit
Ihnen besprechen.“
     
    2
    Gabriel
Gur kam ihnen diesmal nicht entgegen, als der Karren zehn Minuten später vor
dem Laden des Schneiders hielt. Allerdings musste er direkt hinter der Ladentür
gewartet haben, denn er öffnete, bevor sie klopfen konnten. Wortlos ließ er sie
ein, schloss die Tür und drehte einen großen Schlüssel im Schloss. Dann erst
wandte er sich zu ihnen um.
    „Larenni sei Dank, dass ihr endlich da seid“, sagte er
und steckte den Schlüssel sorgfältig in seine Tasche. Ein breiter Gurt spannte
sich jetzt quer über seinen Oberkörper – und in einem Halfter über der Hüfte
trug er eine Pistole, die aus der Requisite für einen Piratenfilm hätte stammen
können. James wurde nicht wohler bei ihrem Anblick. Als er aufsah, begegnete er
dem Blick des Schneiders, der ihn mit scharfen, dunklen Augen musterte.
    „Ich hatte schon Sorge, Adam findet euch nicht mehr,
bevor ihr beim Präfekten ankommt.“
    „Was ist denn bloß los?“, fragte Inglewing. „Was soll
das alles … deine Nachricht, Kontrollen auf der Brücke … und jetzt trägst du
auch noch dieses Ding da! In weniger als einer halben Stunde soll ich –“
    „Ich weiß, Dorian, ich weiß. Und du hast dich nicht
einmal rasieren lassen, wie ich sehe. Adam wird das erledigen, wenn er den Esel
in den Stall gebracht hat.“ Der Schneider sprach zwar mit Inglewing, aber es
war James, den er nicht aus den Augen ließ. „Doch zuerst –“
    „Rasieren?! Adam hat uns praktisch aus dem Bad
gezerrt, so dringend schien deine Sache zu sein! Jetzt rück schon raus mit der
Sprache, was ist passiert?“
    „Wo sind die anderen?“, fragte James. Seine Stimme
klang metallen vor Anspannung.
    „Mit den Frauen im Salon. Ich wollte dich zuerst
allein sprechen, Dorian, aber –“
    „Du kannst vor James sprechen“, unterbrach Inglewing
ihn ungeduldig. „Wirklich! Ich muss los! Oder – oder ist das Dinner für mich
gestrichen?“
    Gur schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist es sogar ganz
gut, wenn er bei unserem Gespräch dabei ist.“ Er kam einen Schritt näher und
legte nun die Hand ganz offen auf die Waffe an seiner Seite. „All das hier
dreht sich um die Kallisti “, sagte er und behielt James im Blick. „In
der vergangenen Nacht sollen mehrere Personen von diesem Schiff geflüchtet und
an Land geschwommen sein. Man nimmt an, dass sie im Delta untergetaucht sind.
Sie werden überall gesucht.“
    In der tiefen Stille nach diesen Worten hörten sie
Adam draußen über den Hof und dann ins Haus gehen.
    „Und jetzt – denkst du, dass James und die anderen
diese Flüchtlinge sein könnten?“, fragte Inglewing schließlich.
    „Der Verdacht liegt nahe, oder nicht? Adam, wir sind
noch im Laden, komm zu uns herüber!“
    Von Inglewing kam ein hilfloses Auflachen. „Gabriel –
es ist alles ganz anders! Ich hab keine Ahnung, wie ich dir das erklären soll,
aber diese vier hier –“
    „Hör doch auf, Dorian! Mir musst du nichts erzählen!
Du kennst diese Leute erst seit heute, darauf verwette ich meinen Laden! Sie
sind dir irgendwo im Delta über den Weg gelaufen und haben dir zweifellos eine
interessante Geschichte aufgetischt – aber sie kommen von der Kallisti und sind auf der Flucht!“
    Adam betrat den Laden und hörte die letzten Worte mit
überraschter Miene an.
    „Ist es nicht so, junger Mann?“, wandte sich Gur dann
direkt an James. „Du bist ein Strafgefangener aus dem Süden und hast deine
Chance wahrgenommen.“
    James schüttelte nur den Kopf, für den Moment
verschlug ihm die Absurdität der Situation die

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