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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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fuhr dann fort: „Ich werde mit ihr sprechen. Aber – aber es könnte sein,
dass sie schon –“
    „Klar, klar, ich bin Witwer und nicht mehr so jung,
das weiß ich auch, brakka . Aber ich habe gute, beste Einnahmen,
es reicht für einen schönen Brautpreis! Und bei mir hätte sie es gut, da kannst
du sicher sein, ich bin nicht gern immer allein unterwegs!“
    „Oh, verkauf sie, James!“ Carmino flüsterte, aber laut
genug. „Bitte, verkauf sie doch bloß! So ’ne Chance kann man sich doch nicht
entgehen lassen!“ Und wieherte wieder los. James verpasste ihm einen harten
Tritt.
    „Also, dann red ich mal mit ihr –“
    „Bis Krai ist ja auch noch viel Zeit, da kannst du es
dir gründlich überlegen. Erkundige dich über mich, wo immer du willst – Gaetano
Pellicano hat überall einen guten Ruf!“, fiel ihm Pellicano eifrig ins Wort,
anscheinend hatte er Angst vor einer endgültigen Absage. „Nach Krai kommt ihr
doch bestimmt, oder?“
    James, der das Gekicher und die grinsenden Blicke um
sich herum satt hatte, nickte einfach und hoffte, dass das Thema damit beendet
war. War es. Erst einmal.
    „Danke dir, brakka . Dann sprechen wir uns in
Krai wieder!“
    Mann, musste der es nötig haben. Ein, zwei Blicke quer
übers Feuer, und schon eine Brautwerbung …! Er fragte sich, ob Pix sich
geschmeichelt fühlen würde. Vermutlich würde sie ihm eher ins Gesicht spucken,
wenn er ihr davon erzählte.
    Pellicano wandte sich wieder an Montagu. „Und ihr
kommt also aus dem Delta … wie stehn denn die Dinge in Rhondaport? Konnte mich
in Windywatt nicht mal nach den neuesten Nachrichten umhören – hätt mich
wahrscheinlich ’nen ganzen Aureol gekostet.“
    „Wir hatten ’ne gute Woche da, aber zum Schluss lief
so einiges schief. ’ne Menge Unruhe unter den Krampern … irgendwas mit ’nem
Schiff aus dem Süden, das sie nicht reingelassen haben … ’ne Menge dumme
Gerüchte –“
    „In Rhondaport also auch …“ Pellicanos Miene
verdüsterte sich. „Vor zwei Wochen war ich in Katgalley, und da sind wirklich schlimme Gerüchte im Umlauf!“
    „Geht’s um diese angeblichen Seemonster?“, fragte
Montagu ein bisschen abfällig und nahm sich nach sorgfältiger Prüfung ein Stück
von dem Käse, den Pellicano auf einem Teller anbot.
    „Die sind aber nicht angeblich , brakka ,
bestimmt nicht! Ich hab die Biester gesehen. Na ja, Teile davon, um genau zu
sein. Jemand hatte eine ganze Karrenladung davon auf den Markt von Katgalley
gebracht – könnt euch denken, wie das Zeug roch, nach anderthalb Tagen Reise
von der Küste rauf. Aber man konnte noch genug erkennen, um einen Schrecken zu
kriegen. Da war ein Auge dabei, das war so groß wie dieser Teller hier!“
    „Guten Appetit auch“, murmelte Jakobe, die sich wieder
einmal an den Kesseln am Feuer zu schaffen machte.
    „In Rhondaport wurde auch darüber geredet“, bestätigte
Brogue Montagu, der Bruder des Chefs. „In den Sümpfen im Delta und im Karuleiru
sollen auch solche Ungeheuer angetrieben worden sein. Allerdings hat der
Präfekt bestritten, dass das stimmt, und deshalb stimmte es eben nicht und man
durfte nicht weiter darüber reden.“
    „Und wenn es stimmte – was soll’s schon?“,
mischte sich John Montagu gelassen ins Gespräch. Er war der älteste Sohn des
Chefs, der Vater von Halfast, Horgest und Haminta, und mit der graugelockten
Haarmähne, die ihm lang über den Rücken fiel, die auffälligste Erscheinung in
der Truppe.
    „Aber habt ihr denn nichts davon gehört?“ Pellicanos
aufgeregte Knopfaugen quollen hervor, dass er aussah wie eine aufgeschreckte
Maus. „Es heißt, dass diese Seemonster das nächste Zeichen sind! Ihr
wisst schon – der Mond … und der Berg … und jetzt die Seeungeheuer!“
    Das war der Moment, in dem James seine Aufmerksamkeit
wieder ganz dem Gespräch zuwandte.
    „Ach, das ist doch alles Quatsch!“, schnaubte John. „Das
ist so ein Kramper-Zeugs, ein Blödsinn über Dunkle Zeitalter und was weiß ich.
Den Krampern trocknet von der ganzen Rumhockerei von Zeit zu Zeit einfach das
Hirn ein, und da brüten sie dann so was aus.“
    „Oho, das Dunkle Zeitalter ist aber kein Blödsinn,
John“, warf da Jakobe ein – im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen hier
hatte sie keinerlei Hemmungen, sich in ein Männergespräch zu mischen, wie James
schon festgestellt hatte. Sie machte das regelmäßig, und immer in wohlmeinendem
Tonfall. „Die Dunkelheit kommt, daran kann gar kein Zweifel bestehen.

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