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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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Raumfahrtzeitalters verwischen auch die ältesten Über-lieferungen aus dem Blut. Ja, das war es: Ihre Kontaktleute waren unecht.“
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    Die beiden Männer starrten ihn wortlos an.
    „Wie gesagt“, fuhr Tait ruhig fort, „diese Naturmenschen haben ein feines Gefühl für Unechtheiten. Wenn sie einen Bluff ahnten, wollten sie nichts mehr damit zu tun haben. Und alle Ihre Pakistaner, Japaner oder Afrikaner waren Bluff. Denn sie waren in Wirklichkeit nichts als moderne Terraner.“
    „Sie brannten unser Zelt nieder, weil es ihnen Spaß machte“, murmelte Rossiter. „Das glaubten wir auch …“
    „Dann hätten Sie daraus die Konsequenzen ziehen sollen“, warf Tait ihm vor. „Martin und Ferrari, meine beiden Leute, taten es. Sie haben eine Medaille dafür verdient. Sie machten den Eingeborenen nichts vor, als sie sich betranken und fröhlich mit ihnen waren. Das spürten die Brüder – und sie machten ebenso fröhlich mit. Sie waren glücklich, endlich ,echten’ Ter-ranern zu begegnen.“
    Er legte einen Hebel um und sagte ins Mikrophon:
    „Charlie? Alles in Ordnung?“
    „Ja, Capt’n.“
    „Gut, danke.“ Und zu McGilligan: „Wir starten in genau fünfzehn Minuten.“
    „Zu Befehl, Capt’n.“
    Rossiter trat einen Schritt vor.
    „Was haben Sie vor, Tait?“
    „Ich führe nur meine Befehle aus“, sagte Tait und sah zu, wie der erste Offizier seine Anordnungen durchgab. „Mein Schiff muß sich bei der SAUMAREZ melden. Ich habe Leaburg mit-geteilt, daß ich starten würde, sobald meine Leute an Bord sind.“
    „Ja, das stimmt“, gab Leaburg zu. „Befehl – eh – Befehl von der SAUMAREZ, Rossiter.“
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    „Falls Sie mich nicht zu begleiten wünschen, meine Herren, würde ich Ihnen raten, mein Schiff auf der Stelle zu verlassen.“
    Rossiter wollte fluchen, aber er besann sich anders. Er bewies, daß die irdische Raumflotte nicht nur Hohlköpfe und eng-stirnige Egoisten zu Offizieren beförderte, sondern auch echte Männer. Er streckte Tait die Hand hin.
    „Sie haben gute Arbeit geleistet, Tait. Ich möchte Ihnen da-für danken. Ich werde der SAUMAREZ einen entsprechenden Bericht senden. Wir Terraner haben es nötig, immer neue Freunde zu gewinnen. Viel Glück.“

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    IV. Teil

    Jemand sagte einmal, die Bezeichnung ,Terranisches Erkundungskorps’ sei falsch, denn schließlich sei es ja die Galaxis, die zu erkunden wäre, nicht Terra.
    Diese Bemerkung, wenn sie vielleicht auch nur witzig sein sollte, zeigt Loftus Tait, daß der Sprecher nichts mit ihnen gemein hatte und den Sinn der Bezeichnung nicht verstanden hatte. Natürlich erforschten sie nicht die Erde, sondern strebten hinaus in die unermeßlichen Weiten der Milchstraße, aber sie stammten doch von Terra, dem Heimatplaneten. Sie waren Männer und Frauen von Terra. Jeder sollte das wissen, denn es war wichtig. Das Bewußtsein, Terraner zu sein, verband sie mit der Heimat.
    Dieses Bewußtsein mußte sich auf die Kinder übertragen, die in den großen Schiffen geboren und erzogen wurden. Jinty Winslow war zwar noch auf der Erde geboren worden, aber die längste Zeit ihres noch jungen Lebens hatte sie in einem Schiff zugebracht. Tait selbst wurde fünfzig Lichtjahre von der Erde entfernt zur Welt gebracht und hatte seinen Heimatplaneten nur zweimal besuchen können. Drei Jahre hatte er auf der Erde gelebt, aber er liebte sie vielleicht mehr als jene Millionen, die ständig auf ihr lebten.
    Als seine Eltern von einem Flug nicht zurückkehrten, verspürte er Trauer und Schmerz, aber das hatte seine Pläne nicht ändern können. Seine Lebensaufgabe lag in der Erforschung des Unendlichen.
    Der junge Fähnrich Samson war ebenfalls ein Raumgebore-ner. Man hatte ihn inzwischen in Baskerville abgeholt und auf seine Bitte hin der Mannschaft Taits zugeteilt. Sein neuer Me-85

    tallkörper war eine derartige Sensation, daß er von Laboratorium zu Laboratorium gereicht wurde, bis man ihn endlich gehen ließ. Er meldete sich auf der OUTRIDER. Ein grüner Overall bedeckte seinen Metallkörper, und eine Mütze saß auf dem Me-tallschädel.
    Als Tait ihn begrüßte, fühlte er einen Schock. Aber Sam war so fröhlich und guten Mutes, zeigte der Mannschaft erstaunliche Tricks und erfreute sich so offensichtlich seines neuen Lebens, daß Tait seine Sorgen bald vergaß. Anpassungsfähigkeit, hatte Ferrari behauptet. Tait hatte jedoch das Gefühl, daß es bei Sam noch mehr als das war. Und er ahnte auch, daß Sam so etwas wie ein Blick in die Zukunft war,

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