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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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ausgiebigen Schluck, dann umarmte er Feyodor und goss diesem die Flasche über den offenen Mund, bis der Luftdampfertechniker sich schließlich verschluckte und hustete.
    »Er war besser als Queequeg in Moby Dick«, gab Jack bekannt, dem dabei egal war, dass die literarische Anspielung völlig untergehen würde. Er lachte vor schierer berauschender Freude darüber, dass sie noch lebten. Feyodor reckte bereits die Hände empor und gestikulierte damit, um zu zeigen, wie Jack sie über die Reihe der Hangars gesteuert hatte.
    »Wie haben sich die anderen geschlagen?«, erkundigte Jack sich letztlich, woraufhin die Gruppe verstummte.
    »Sie haben neun erwischt.«
    »Verdammt, ich wusste, dass Petrov sie hinführen und die Aufgabe erledigen würde. Wo steckt der verfluchte Narr?«
    »Er ist nicht zurückgekehrt«, antwortete der Bodenbesatzungsleiter. »Er hat vier in den Hangars getroffen. Das letzte Feindschiff ist unter ihm explodiert und hat ihn erwischt.«
    »Was ist mit Yuri?«
    »Die California Clipper hat drei außer Gefecht gesetzt und letztlich einen brennenden Pfeil abgekommen. Yuri hat es lebend aus dem Wrack geschafft und ist den Merki in die Hände gefallen.«
    »Jesus steh ihm bei«, flüsterte Jack.
    »Und Ilja Basilowitsch?«, erkundigte Feyodor sich mit tonloser Stimme.
    »Die Republic hat es zurück geschafft. Sie hat die anderen beiden Abschüsse bewältigt, den letzten im Kampf eine Meile in der Luft, dann wurde das Schiff von einer Kartätsche getroffen.
    Sergej Gromica, der Techniker, hat es zurückgeflogen, und Ilja …«
    Der Techniker zögerte.
    »Er starb ein paar Stunden, nachdem ihm das Bein amputiert wurde.«
    Feyodor senkte den Kopf und schlug das Kreuz vor der Brust. Die anderen Männer taten es ihm gleich.
    »Was ist mit der Star of the West f«
    Die Frage stammte vom Besatzungsleiter des verlorenen Schiffes, der am Rand der Menge stand.
    »Ausgelöscht«, flüsterte Jack, der nicht hinzufügen wollte, wie sinnlos der Verlust gewesen war. Er hatte bereits beschlossen, dass er lügen würde, um ein heldenhaftes Ende zu erfinden, das Eurik einen brillanten Abschuss zuschrieb, bevor er in Flammen abstürzte.
    Der Besatzungsleiter des verlorenen Schiffes ließ den Kopf hängen und stapfte davon, um die Neuigkeit den anderen zu überbringen, die während der ganzen langen Nacht gewartet hatten.
    Jack drehte sich um und betrachtete im Mondlicht sein Schiff.
    »Es ist völlig durchlöchert, der Propeller ist hinüber, und wir brauchen einen neuen Motor. Macht es bis Morgen startklar. Sie haben immer noch mindestens fünf Schiffe übrig.«
    »Verdammt, kannst du nicht ein einziges Mal in einem Stück zurückkommen?«, knurrte der Besatzungsleiter. Dann zögerte er kurz und klopfte Jack auf die Schulter.
    »Wir sind stolz auf dich. Es hat funktioniert. Du hast die Bastarde ordentlich erwischt.«
    Jack nickte, konnte jedoch nichts erwidern.
    »Also gut, ihr habt den Mann gehört, gehen wir an die Arbeit«, sagte der Besatzungsleiter. Die Männer setzten sich in Bewegung und ließen die beiden allein.
    »Ich brauche eine Mütze voll Schlaf«, seufzte Feyodor, nahm Jack die halb leere Flasche aus den Händen und trank einen weiteren ausgiebigen Schluck.
    »Drei Schiffe verloren, vier Piloten tot«, klagte Jack. »Ich wünschte, diese Geschichte wäre mir nie eingefallen.«
    »Wir mussten es versuchen«, entgegnete Feyodor. »Es war nicht deine Schuld, außerdem haben wir die Chancen durchaus etwas ausgeglichen.«
    »Ja, sicher.«
    »Versuch, ein wenig zu schlafen«, riet Feyodor. »Du weißt, dass wir morgen wieder losmüssen.«
    »Danke.«
    Der Techniker gab ihm die Flasche zurück, drehte sich um und ging in die Dunkelheit davon.
    Jack blieb alleine stehen. Nach dreißig Stunden des heulenden Motorgeräusches fühlte die Stille sich so seltsam an. Seine Knie schienen aus Gummi zu bestehen, der Boden schwankte unter seinen Füßen.
    »Du hast dich gut geschlagen.«
    Jack schaute auf, erkannte die Stimme und erblickte eine schattige Gestalt vor sich.
    »Danke, Chuck, aber ich habe heute vier gute Piloten verloren.«
    »Hab ich gehört.«
    Jack erwiderte nichts. Stattdessen lehnte er sich zurück, um die Sterne am Himmel zu betrachten. Am Horizont im Osten zeichnete sich bereits das erste Licht der nahenden Morgendämmerung ab.
    »Kommt mit zu mir. Olivia ist noch auf. Sie hat es geschafft, ein paar echte Eier und einen Brocken Pökelfleisch aufzutreiben. Wird dir gut tun.«
    Jack drehte sich um und

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