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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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aber die steilen Böschungen am gegenüberliegenden Ufer hätten den Merki einen todbringenden Höhenvorteil verliehen.
    Die Gesänge wurden lauter, näherten sich. Ein Hörn erklang, in dessen metallischen Laut weitere Hörner einstimmten.
    Pat stellte fest, dass er heftig atmete. Es hörte sich an wie ein heranbrandender Ozean, eine Woge kreischenden Wahnsinns, die im Laufmarsch vorrückte und deren Donner die Welt erfüllte.
    Der Rauch kräuselte sich, und Schemen bewegten sich darin.
    »Schussbereit machen!«
    Zu seiner Linken hörte er eine brüllende Explosion. Vincents Divisionen eröffneten das Feuergefecht mit einer krachenden Salve. Pat zog sich durch eine schmale Ausfallspforte aus dem Graben hoch. Sein Stab schrie wütend auf.
    »Ach, haltet doch die Klappe«, brüllte er, hob den Feldstecher an und schaute nach Süden.
    Eine solide Mauer der Merki kam aus dem Flussbett auf die Ebene des Tals. Sie erlitten hunderte Verluste durch die Artillerie und das Gewehrfeuer von links. Aus Vincents Schützengräben stieg ein dichter Rauchvorhang auf.
    »So ist’s recht, Hawthorne!«, schrie Pat. »Heizt ihnen ein! Möge Gott ihre Seelen verfluchen, macht ihnen die Hölle heiß!«
    »General O’Donald, um Perms willen, kommen Sie runter!«
    Pat drehte sich nach hinten und schaute zurück nach Westen.
    Weniger als hundert Meter entfernt rückten Scharen der Merki im Laufschritt aus dem Qualm vor. Sie brüllten ihre Schlachtgesänge, hielten die Standarten hoch erhoben und hatten die roten Flaggen gesenkt, die nach vorne wiesen.
    Pat streckte den Arm empor.
    »Zielen!«
    Er vernahm das ernüchternde und doch tröstliche Geräusch tausender klickender Musketenschlösser.
    »Feuer!«, brüllte er und ließ den Arm sinken.
    Die Salve krachte los und erweckte den Eindruck, als bräche der gesamte vorderste Rang des Merki-Angriffs einfach zusammen. Artillerie brüllte auf, und das hohe, peitschende Geheul der leichten Vierpfünder bildete einen Kontrapunkt zum tiefkehligen Grollen der Napoleons.
    Der Angriff setzte sich fort. Aus der Qualmwolke stieg eine dunklere Wand auf – über zwanzigtausend Pfeile, abgefeuert von den beiden Umen, die den Sturmangriff der zwei geradewegs vorrückenden Umen unterstützten.
    Pat sprang zurück hinab in den Graben und presste sich gegen die Wand.
    »Salve im Anflug!«, schrie er.
    Ein Pfeilhagel schlug auf dem Dach aus mit Erde bedeckten Brettern ein, und die Eisenspitzen entfachten ein explosionsartiges Prasseln, während die Schäfte unvermittelt vorne und hinten niedergingen. Weitere Pfeile schnellten in einer flacheren Flugbahn heran. Ein Schütze stürzte wortlos von der Feuerstufe zurück; aus seinem Hinterkopf ragte ein Pfeil.
    Das stete, abgehackte Gebrüll von Kanonenfeuer raste die Linie auf und ab. Pat spähte nach vorn. Die Merki fielen unvermindert. Kartätschengeschosse löschten ganze Abschnitte auf einmal aus, dennoch setzten sie den Vormarsch fort. Sie stürzten in Fallgruben, stolperten und fielen auf angespitzte Pfahle, krümmten und wanden sich vor Qualen. Ein anhaltendes, an Hysterie grenzendes Geschrei stieg von beiden Seiten auf, hier das kehlige Grollen der Merki, dort das höhere Kreischen der Menschen; bei beiden Gruppen entlud sich die aufgestaute Wut in einer an Wahnsinn grenzenden Raserei des Tötens.
    Doch so schnell sie fielen, sprangen weitere herbei, um den Platz der Gefallenen einzunehmen. Bogenschützen schlichen tief geduckt heran, feuerten mit tödlichem Können und lenkten die Pfeile durch die Schießscharten.
    Der überdachte Schützengraben war von einer erstickenden Rauchwolke erfüllt, die jegliche Sicht nach vorn verhüllte, sodass die Männer nur noch auf Schatten feuerten. Pat begann, die Linie auf und ab zu laufen.
    »Heizt ihnen ein! Möge Gott ihre Seelen verfluchen, macht ihnen die Hölle heiß!«
    Er blieb stehen und kletterte zu einer Batterie über dem Schützengraben hinauf, die durch hohe Erdwalle und ein Bretterdach geschützt wurde. Die Kanoniere erlitten Verluste, da die Pfeile durch die breiten Geschützpforten einschlugen. Er drängte einen Artillerieoffizier beiseite und spähte den Lauf entlang. Fluchend ergriff er den Schraubgriff unter dem Geschützverschluss und kurbelte ihn höher, sodass es den Anschein hatte, der Schuss müsste fast direkt vor ihnen in den Boden einschlagen. Nachdem das Laden beendet war, schob die Mannschaft die Kanone zurück, und Pat zielte abermals.
    »Achtung!«
    Damit riss er an der Abzugsleine.

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