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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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überfüllt mit Verwundeten.
    »Schaff mich raus hier«, bat Jack, als er hineinsah und einen unkenntlichen Mann erblickte, der sich mit geschwärzter Haut auf einem Tisch wand. Der Geruch versengten Fleisches hing durchdringend in der Luft.
    Feyodor holte eine Decke, breitete sie an der gegenüberliegenden Seite der Hütte aus und half Jack gemeinsam mit dem Bodenbesatzungsleiter dabei, sich hinzulegen.
    Rauch vom brennenden Pulverwerk trieb durch den Wald. Wie ein Gespenst löste sich Chuck Ferguson aus dem Qualm. Benommen stapfte er vor sich hin. Er blieb kurz stehen und spähte über das Feld, dann begab er sich zu Jack.
    »Also waren sie hier auch.«
    »Sie lernen schnell«, sagte Jack. »Was ist dort hinten passiert?«
    »Ich war gerade aus dem Gebäude gekommen, weil ich wegen des Alarms hierherwollte. So eine verfluchte Scheiße. Ihr Luftdampfer hielt schnurstracks auf die Fabrik zu und sank genau darauf. Dann sprangen vier Merki mit Fackeln heraus und gingen rein. Sie haben sich selbst und das Schiff in die Luft gejagt. Verfluchte Scheiße.«
    Ungläubig schüttelte er den Kopf.
    »Da drin waren zweihundert Menschen«, flüsterte er.
    »Theodor?«, fragte Feyodor besorgt.
    »Ihrem Bruder geht es gut. Er war bei mir und regelt die Dinge gerade. Obwohl es nicht viel zu regeln gibt.«
    Immer noch in den Klauen eines Schocks stand Chuck wieder auf.
    »So eine verfluchte Scheiße.«
    Plötzlich tauchte Theodor rennend aus dem Rauch auf. Sein Zwillingsbruder eilte ihm entgegen und umarmte ihn innig. Offenbar hatten beide um die Sicherheit des jeweils anderen gefürchtet. Dann löste sich Theodor aus Feyodors Umarmung und näherte sich vorsichtig Chuck.
    Ferguson sah ihn an.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Siesollen bei der Fabrik bleiben.«
    Feyodor schwieg mit qualvoller Miene.
    Chuck wandte sich von Theodor ab und drehte sich Jack zu.
    »Wir bringen dich und die anderen Verwundeten zu meiner Hütte. Olivia kann dabei helfen, sie zu versorgen.«
    »Mr. Ferguson?«
    Von Theodors förmlichem Tonfall überrascht, drehte er sich um.
    »Was ist?«
    »Sie ist nicht in Ihrer Hütte.«
    »Was soll das heißen?« Seine Stimme drohte zu kippen. »Ich habe sie erst vor einer Stunde dort zurückgelassen.«
    »Sie kam zur Fabrik, um nach Ihnen zu suchen.«
    »Was soll das heißen?« Diesmal brach seine Stimme endgültig.
    »Sie lebt, Sir, aber …«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Er packte Theodor und schüttelte ihn.
    »Sie hat Verbrennungen erlitten, Sir, schlimme Verbrennungen, wirklich schlimm. Sie wurde gerade herausgezogen.«
    Chuck stieß Theodor von sich und verharrte schweigend, schwankend.
    »Olivia!« Es war ein langgezogener Schrei puren Schmerzes, mit dem er wie ein Wahnsinniger zurück in den Rauch losrannte. Theodor folgte ihm.
    »Da kommen sie«, sagte Andrew in kühlem Tonfall.
    Aus dem Westen war endlich eine leichte Brise aufgekommen, die den Rauch über dem Schlachtfeld zerstäubte und das gegenüberliegende Ufer offenbarte. Ein fester Keil der Merki, ein ganzes Regiment breit und drei oder mehr Umen tief, setzte sich den Hügel herab in Bewegung. Daneben protzten Kanoniere ihre Artillerie auf und bereiteten sich darauf vor, die Kanonen vorwärtszuschieben. Hinter dem mächtigen Block formierte sich ein weiteres Umen berittener Krieger mit funkelnden Krummschwertern.
    Andrew blickte zum strahlenden Himmel und der unbewegten Sonne empor. Die Hitze lag bei gut über dreißig Grad. Das Gefecht tobte seit fast acht Stunden ohne Unterbrechung. Zwei Mal war das Vierte Korps beinahe überrannt worden. In den Schützengräben war es bereits zu Handgemengen gekommen, bis Pat schließlich seine gesamte Reservedivision zum Einsatz brachte.
    Der Angriff erfolgte links der Mitte. Andrew kam aus dem Hauptquartier, gefolgt von Schneid.
    »Bringen Sie Ihre Reservedivision an Bord der Züge, schaffen Sie die Männer direkt zur Mitte, und lassen Sie sie bereit zum Eingreifen auf dem vorderen Hang in Position gehen. Und jetzt los.«
    Er duckte sich tief, als ein Geschoss über ihn hinwegkreischte und in die Seite seines Hauptquartiers einschlug. Mit einem Donnerschlag detonierte die Kugel, Kalkstaub und Splitter spritzten über den Hof. Andrew richtete sich wieder auf und blickte zurück zu seinem Hauptquartiersstab an der Rückseite der Bastion.
    »Barry soll eine seiner Reservebrigaden hierher verlagern -er hält sich auch mit dem, was er hat. Ich bin im Hauptquartier des Dritten Korps.«
    Ein Offiziersbursche brachte ihm

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