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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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wollte aufbegehren, überlegte es sich jedoch anders.
    »Meine Herren, wir haben hier sechzehntausend Verluste erlitten, Barry weitere zweitausend oben in den Wäldern.«
    »Wir haben im Gegenzug aber verdammt viele getötet«, gab Vincent zu bedenken. »Vielleicht siebzig- oder achtzigtausend.«
    »Damit bleiben trotzdem noch fünfundzwanzig Umen oder mehr. Wenn sie wieder so anstürmen, brechen wir weit auf.«
    Seufzend blickte er zurück auf die Karte.
    »Ich gebe die vordere Linie auf«, verkündete Andrew leise.
    »Was?«
    Vincent sprang auf und sah Andrew an, ungläubig darüber, was er soeben gehört hatte.
    »Irgendwelche Einwände, Mr. Hawthorne?«, fragte Andrew ruhig.
    »Sir, die Front quer durch das Tal erstreckt sich über fast vier Meilen, und der Rücken dahinter misst fünf Meilen von der südlichen großen Batterie zur nördlichen, sechs insgesamt bis zum Fluss. Sie sagen, wir haben über fünfzehntausend Mann verloren und wollen unsere Linie dennoch um zusätzliche fünfzig Prozent ausweiten. Das verstehe ich nicht.«
    Andrew musste Vincent mehr als nur halb Recht geben, und die Entscheidung hatte ihm stundenlang Höllenqualen bereitet.
    »Sie haben die Front durchbrochen, als wir noch am stärksten waren – wir mussten zwanzigtausend Mann einsetzen, um die Lücke zu schließen. Fast so viele Männer fehlen uns inzwischen. Ich denke, wir können getrost davon ausgehen, dass ihnen der Durchbruch morgen neuerlich gelingt, und dann werden sie weiter vorpreschen.
    Hätten wir die Gräben nicht zurückerobert, wäre das Vierte Korps bis auf den letzten Mann ausgelöscht worden, und die gesamte Korpsartillerie wäre verloren gewesen. Morgen will ich diese sechzig Kanonen sowie jedes andere Feldgeschütz von der Grabenlinie oben auf den Hügeln haben.
    Ich glaube, sie werden wie heute eröffnen, mit einem mehrere Stunden dauernden Bombardement, mit dem sie glauben, uns noch mehr zerrütten zu können. Vergessen Sie nicht, dass, wenn Sie diesmal angreifen, keine Fallen mehr da sind, weil die längst mit ihren Leichen bedeckt sind. Darüber hinaus ist der Baumverhau gefallen, und die Grabenabdeckungen wurden während des Kampfes zerstört. Sie würden die Linie binnen Minuten überrennen. Tja, diesmal werden sie gegen leere Luft prallen. Ich glaube, allein das wird sie verlangsamen und verwirren. Sie werden sich neu formieren und anschließend warten, bis ihre Artillerie über den Fluss geschafft und für den nächsten Angriff vorbereitet ist. Bis dahin wird es Mittag sein, vielleicht sogar Nachmittag. Wir werden die Hügel haben, dazu ein klares Schussfeld für Sperrfeuer, wenn sie die Hänge hinaufkommen. Bedenken Sie, dass sie bergaufschießen werden. Dadurch sind ihre Pfeile weniger wirksam, während wir geradewegs in ihre verdammten Kehlen hinabfeuern.«
    Im Raum herrschte Stille. Die Männer lauschten aufmerksam.
    »Wenn Sie im Morgengrauen ihre Luftdampfer ausschicken, werden sie feststellen, dass die Linien verwaist sind«, warf Vincent ein.
    Andrew nickte.
    »Ich glaube, Sie wissen, dass wir heute bei einem Selbstmordangriff aus der Luft das Pulverwerk verloren haben und zwei der drei verbliebenen Luftdampfer zerstört wurden.«
    Die meisten der Anwesenden hatten noch nichts davon erfahren. Die Neuigkeiten trafen sie schwer. Die erschöpften Männer waren zu keiner Erwiderung in der Lage.
    »Wir haben noch ein Luftschiff übrig. Laut unseren Berichten besitzen sie noch zwei, vielleicht drei. Die Aufgabe unseres Schiffes wird darin bestehen, sie fernzuhalten.«
    »Das ist das Ende der Luftflotte«, meinte Schneid nüchtern.
    Andrew entgegnete nichts. Er hatte Jack befohlen, wieder aufzusteigen, da er nicht die unerfahrene Besatzung der Republic mit der Aufgabe betrauen wollte. Unwillkürlich musste er an Homula denken und schloss die Augen.
    Vincent schwieg. Er betrachtete nur die Karte.
    »Marcus, Ihr gesamtes Siebentes Korps wird links von Vincent eingesetzt, außerdem will ich eine Division Ihres Fünften Korps als Reserve.«
    »Andrew, was ist mit dem Fluss im Süden?«
    »Darum kümmert sich eine Division. Ich glaube allerdings, dass der feindliche Befehlshaber sich in seiner Wut hier konzentrieren wird. Fast alle seine Krieger waren zu Fuß – die Pferde werden höchstwahrscheinlich hinter den Linien gehalten. Wir müssen darauf vertrauen, dass er im Süden nichts versucht. Ich glaube auch nicht, dass er das tun würde.«
    Marcus nickte.
    »Schneid, Sie verbreitern Ihre Linie, um an Vincents

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