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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken
Autoren: William R. Forstchen
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Wolkenflieger nicht besiegt worden wären. Alles nur Wenn, und ich sehe die Wirklichkeit, nämlich dass über ein Drittel unserer Krieger tot, ein Drittel nicht mehr kampftauglich ist. Unsere Pfeile sind fast aufgebraucht, ebenso das Zündpulver für die Kanonen, und immer noch besetzt das Vieh die Hügel.«
    »Was glaubst du wohl, wie viele davon noch übrig sind?«, knurrte Gubta. »Ihre Zahl war nie so groß wie die unsere. Selbst wenn drei von uns für einen der ihren gefallen sind, sind nur noch wenige von ihnen übrig. Obwohl mein Umen heute nicht angegriffen hat, bin ich nach vorne in den Durchbruch auf unserer linken Seite geritten. Ich habe die offene Steppe und den klaren Himmel dahinter gesehen, und nur noch eine dünne Linie des Viehs. Wenn Ihr, Haga vom schwarzen Pferd, jenen Angriff unterstützt hättet, wäre der Durchbruch zum Sieg gelungen.«
    Tamuka wandte sich Haga zu.
    »Er hat recht«, sagte er frostig. »Dreizehn Umen waren letztlich jenseits des Flusses, zwei davon die deinen, und sie haben nicht gekämpft.«
    »Wie hätten sie überhaupt je ins Gefecht geschickt werden können?«, knurrte Haga. »Die Signalflaggen waren wegen des Rauchs nicht zu erkennen.«
    »Das Vieh kämpft im Rauch, nicht in sauberer Luft, sodass man Tapferkeit und die Flaggen sehen könnte«, fauchte Yimak, Umenbefehlshaber unter Haga. »Als der Glockenreiter mit meinen Befehlen zu mir gekommen war, wurde der Angriff bereits zurückgeschlagen, und das Feld vor mir war von Kriegern auf dem Rückzug verstopft.«
    Tamuka hob die Hand, um Ruhe einkehren zu lassen, und allmählich verstummte der Streit.
    »Ich sage euch etwas von meinem Ka«, murmelte er mit bewusst leiser Stimme, damit alle zum Schweigen gezwungen waren, um ihn zu hören. »Heute, knapp vor Sonnenuntergang, habe ich in das Herz von Keane gesehen. Und er hatte Angst, sah die Niederlage vor sich. Noch nie habe ich solche Furcht in ihm gespürt. Ich war auf dem Rücken und sah das Licht des Sieges dahinter.«
    Einige murmelten etwas, andere schwiegen noch immer.
    »Meine Brüder, wir sind so weit geritten, haben so viele Male gegen sie gekämpft. Sollen wir jetzt, wie Haga es wünscht, einfach umkehren und uns ihr höhnisches Gelächter anhören?
    Ich sage euch noch etwas. Unser Schicksal hängt vom morgigen Tag ab. Hinter uns ziehen unsere Frauen, unsere Alten, unsere Jungen über die Steppe und erwarten von uns, dass wir ihnen bis zum Verstreichen eines weiteren Mondes die üppige Pracht dieses Landes erschließen, damit sie ihre hungrigen Bäuche füllen können. Sollen wir jetzt mit eingezogenen Köpfen zurückreiten und jammern, dass uns ein paar Überreste des Viehs verscheucht haben?«
    »Zumindest kehren wir zurück, und sie müssen nicht herkommen, um nach unseren ausgebleichten Gebeinen zu suchen«, setzte Haga dem entgegen.
    »Fließt in dir denn Merki-Blut?«, knurrte Tamuka mit einem Blick auf Haga.
    Haga schäumte vor Wut und legte die Hand auf den Schwertgriff.
    »Trügest du nicht den Helm des Qar Qarth, würde ich dich dafür niederstrecken.«
    Plötzlich herrschte in dem Kreis um das Feuer Totenstille.
    »Vielleicht«, fuhr Haga mit leiser, bedrohlich zischender Stimme fort, »sollte ich die Frage stellen, ob du überhaupt unser Qar Qarth bist.«
    Niemand sprach ein Wort. Tamuka musterte Haga, erkannte dessen tödliche Entschlossenheit, sein Verlangen, eine Herausforderung des Schwertes auszusprechen, vielleicht sogar in diesem Augenblick an Ort und Stelle, und tief in seinem Herzen wusste er, dass Haga gewinnen würde. Dennoch loderte auch ihn ihm Zorn auf, und seine Hand wanderte zum Griff des Schwerts des Qar Qarth, bereit, es zu ziehen.
    »In Kriegszeiten sind Blutsherausforderungen verboten.« Sarg betrat den Kreis und stellte sich vor das Feuer. Er ließ den Blick über die Clanoberhäupter und Befehlshaber streichen.
    »Es ist verboten«, betonte Gubta und trat mit halb gezogener Klinge an Tamukas Seite.
    Mit einem kehligen Knurren drehte Haga sich um und verließ den Kreis.
    Tamuka beobachtete, wie er von dannen stapfte, und wusste, dass die Angelegenheit für Haga damit nicht erledigt war.
    Er wandte sich wieder den anderen zu.
    »Ich sage euch dies aus allem, was ich weiß und was ihr nicht sehen könnt«, sprach er mit leiser, aber eindringlicher Stimme. »Wenn wir jetzt umkehren, wird der Tag kommen, an dem das Vieh sich auf die Suche nach uns begibt, mit Waffen, die unsere dunkelsten Albträume übersteigen. Vor drei Zyklen waren
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