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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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nickte.
    Hamilcar wendete sich ab und ging zur Geschützpforte hinüber. Die Mauern von Suzdal waren jetzt in der zunehmenden Dunkelheit kaum zu erkennen. Kein einziges Feuer beleuchtete die Stadt oder die Hügel dahinter. Das einzige Geräusch stammte von den Trommeln, den ständig schlagenden Trommeln … und wenn sie endeten, dann würde das Leben von jedem aus seinem Volk, der gefangen war, enden.
    »Es klingt grauenvoll, Sir«, sagte Bullfinch, der herauskam, um sich neben Hamilcar zu stellen, »aber Ihr Volk war in dem Augenblick verdammt, als es von den Merki gefangen wurde. Letztendlich wären trotzdem alle gestorben.«
    »Es ist einfach für Sie, das zu sagen«, flüsterte Hamilcar.
    Er musterte Bullfinch.
    »Sie wissen, dass meine Frau verschwand, höchstwahrscheinlich letztes Jahr von ihnen gefangen genommen wurde. Es könnte sein, dass sie inzwischen tot ist – ich bete zu Baal, dass sie es ist. Aber es könnte sein, dass sie gerade jetzt in ihren Lagern ist, jene Trommeln hört, und weiss, was sie bedeuten. Oh, glaub mir, Yankee, das Volk dieser Welt weiß, was jene Trommeln bedeuten, was der Tod eines Qar Qarth durch die Hand eines Viehs bedeutet.«
    »Tut mir leid, Sir. Das wusste ich nicht.«
    »Keane wusste es.«
    Er musterte Bullfinch, wollte seiner Wut freien Lauf lassen, war aber im Augenblick nicht in der Lage, es zu tun.
    »Tut mir leid, Sir. Ich wünschte, es gäbe etwas, das wir tun könnten.«
    »Ihr Kummer ändert nichts. Ihr Kummer ändert nichts an der Tatsache, dass, wenn Sie nie hier gewesen wären, die Welt so wäre, wie sie immer war. Die Merki wären in diesem Frühjahr ostwärts geritten. Zwei von zehn meines Volks wären gestorben, aber der Rest von uns hätte überlebt, um für weitere zwanzig Jahre in Frieden zu leben.
    Wie viele sind in diesen Kriegen gestorben, seit ihr verdammten Yankees gekommen seid! Die Hälfte aller Rus, höre ich. Die Hälfte Ihrer Rus, und jetzt besitzen Sie nicht einmal mehr ein Land.«
    »Wenigstens besitzen wir noch unsere Freiheit«, antwortete Bullfinch, aber seine Stimme klang hohl, nicht überzeugend.
    Hamilcar schnaubte vor Verachtung.
    »Ihr Wort ist ein geringer Trost. Ein geringer Trost, wenn die Merki mit Rache in ihren Herzen losreiten. Es wird ein geringer Trost sein, wenn sie euch beiseitefegen, wie Staub vor dem Wind, und sich auf die Roum stürzen. Sie sind ein besiegtes Volk, der Mord an Jubadi ein letzter verzweifelter Versuch, der nur das Ende hinauszögert.«
    »Und was ist mit meinem Volk?« Seine Stimme wurde lauter, kalt und zornig. »Wir wollten diesen Krieg nicht, ich wollte ihn nicht. Es war euer Kommen, das unsere Welt zerstörte, wie sie einst war. Was glauben Sie, werden sie uns antun, wenn dies vorbei ist?«
    »Es betrifft uns alle. Der Krieg zwischen Menschen und den Horden musste früher oder später kommen.«
    »Dann, verdammt noch mal, hätte er auch später kommen können. Cromwell hatte recht damit. Er wollte die Horden durchreiten lassen und dann auftauchen und die zwanzig Jahre nutzen, um sich auf sie vorzubereiten. Ich glaube, dass er sogar davon träumte, als er Sie letztes Jahr angriff. Er wollte Zeit gewinnen, wissend, dass sie schließlich weiterreiten würden.«
    »Ereignisse zwangen uns zum Handeln«, antwortete Bullfinch und erinnerte sich mit Schuldgefühlen daran, wie er Hawthornes leidenschaftlicher Rede gegen Cromwells Position ganz am Anfang der Ereignisse zugehört hatte. Hawthorne hatte ihn überredet, diesen Weg zu wählen, sich nie all der Auswirkungen bewusst, die kommen würden. Er hatte nie geglaubt, dass er ihn an diesen Punkt führen würde, dass er einem Mann sagen musste, dass Hunderttausende seines Volks jetzt verloren waren.
    »Keane hatte nicht einmal den Mut, es mir zu sagen, bevor er diesen Wahnsinn plante«, sagte Hamilcar kalt.
    »Niemand wusste es«, erwiderte Bullfinch und fühlte einen Anflug von Ärger bei der Anfechtung der Ehre des Colonels. »Keiner, nicht Marcus, Kai, niemand. Es musste ein Geheimnis bleiben, sonst hätte es nie funktioniert.«
    Hamilcar griff an die Seite der Geschützpforte. Das Eisen war von der Hitze des Tags immer noch warm.
    »Möchten Sie jetzt ein Getränk, Sir?«, fragte Bullfinch beflissen.
    Hamilcar schüttelte den Kopf und sah zu einem seiner Helfer hinüber, die auf dem offenen Deck warteten.
    »Schafft die suzdalische Maschinenmannschaft vom Schiff, und lasst unsere Leute, die sie überwachen, den Dienst antreten. Wir laufen jetzt

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