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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Gefühls erwiderte und nichts sagte.
    Sie drangen in die Gießerei durch die offenen hohlen Türen ein, die Hufe von Tamukas Pferd schlugen Funken auf den Schienen, die direkt ins Gebäude führten. Das Gebäude war dunkel und kühl, ein gewaltiger, offener Schuppen, in dem die Pferde eines ganzen Regiments von tausend Mann hätten untergebracht werden können. Der dreckige Boden war kahl, mit Ausnahme der großen Steinfundamente der Maschinen. Die steinernen Essen waren nun kalt. Eine hölzerne Antriebswelle, die nicht mehr mit dem Blasebalg, den sie einst in Gang gehalten hatte, verbunden war, bewegte sich langsam in der Luft auf und ab, angetrieben von dem dürftigen Rinnsal, das weiterhin eines der Räder außerhalb des Gebäudes bewegte. Das Rad ächzte und quietschte langsam, sein dünner Klang strömte durch die enorme Weite wie das Flüstern einer Stimme, eine Erinnerung an die donnernde Kakophonie, die einst hier ertönte.
    Tamuka blickte sich mit einem vagen Gefühl der Furcht um. Er hatte unzählige Stunden in den Fabriken gestanden, die in Gartha gebaut worden waren, die Fabriken, die die Hunderte von Kanonen, die Musketen, die eiserne Ummantelung für die Schilfe ausgestoßen hatten. Aber sie waren nichts, verglichen mit dem hier.
    Die Räder der Cartha-Fabriken waren von zehntausend Stück Vieh angetrieben worden, die im Inneren liefen, bis sie umfielen und starben, nur um durch noch mehr ersetzt zu werden. Die Maschinen waren primitiv gewesen, schwer, verschwenderisch, selbst für seine ungeschulten Augen. Doch hier drin konnte er sehen, wie anders seine Feinde waren.
    Er lenkte sein Pferd über den Boden der Gießerei. Jetzt wusste er genug über die Fähigkeiten des Viehs, Metall zu verarbeiten, dass er die weiteren Schritte planen konnte. Außerhalb des Gebäudes hatte er die lange Rampe aus Erde gesehen, die zur Spitze der Gebäude führte und auf der die Wagenladungen mit Erz, Koks und Flussmittel mit Hilfe von Kabeln, die an Wasserrädern befestigt waren, hochgezogen worden sein mussten.
    Hier, im Innern, konnte er sehen, wo das Metall heraus- und in Tröge geflossen war und dann durch das ganze Gebäude transportiert wurde, und er bewunderte die großen, immer noch in den Boden eingebetteten Rahmen der Hämmer. Weiter unten waren die Formen für die Kanonen und noch mehr Schmieden und Brennöfen. Oben baumelten Kabel zum Heben. Seitentüren führten zu noch anderen Gebäuden, durch die auch Eisenschienen verlegt waren. Alles war so methodisch, so perfekt angeordnet, so Furcht erregend in seiner Genauigkeit.
    »Dies ist unsere Zukunft, wenn wir sie nicht vernichten«, sagte Tamuka kalt. »Dies ist es, was ich beim Blut meiner Ahnen geschworen habe, zu beenden, bevor es noch weiter geht. Nicht du, nicht die Bantag, keiner von uns darf jemals verführt werden von dem, was dies herstellen kann, oder unsere Welt ist tot. Nur der verdrehte Verstand von Vieh konnte sich dies ausdenken.«
    Muzta lächelte.
    »Und wenn du mit ihnen fertig bist, frage ich mich, was du mit mir vorhast, nachdem dies alles vorbei ist«, sagte Muzta.
    »Vuka ist der Qar Qarth, nicht ich«, antwortete Tamuka.
    »Aber natürlich.«
    Tamuka starrte Muzta lange an.
    »Du hättest mit deinen Kriegern sterben sollen. Wenigstens wäre das ehrenvoll gewesen«, sagte er.
    »Vielleicht erhältst du selbst die Gelegenheit dazu, wenn du euch in die Vernichtung führst«, antwortete Muzta. »Ich stimme zu, dass das Vieh unser Feind ist. Doch unsere Arroganz ist ebenfalls unser Feind. Die Welt ist groß, der Krieg erst im Anfangsstadium. Lass dich nicht von deinem Wunsch blenden, sie zu zerstören.«
    Er zögerte einen Moment.
    »Oder von deinem Wunsch, dich selbst zum Qar Qarth zu machen und diesen Krieg als Entschuldigung zu verwenden für dein Streben nach Macht.«
    Tamuka rang um Beherrschung, und außerstande, den aufsteigenden Wutanfall zu bekämpfen, lenkte er sein Pferd herum.
    Muzta beobachtete, wie er verschwand, und folgte ihm dann langsam, wendete sein Pferd Richtung Norden, um die fließenden Gewässer des Vina zu überqueren und dorthin zurückzukehren, wo die zwei Umen, die immer noch unter seinem Befehl standen, lagerten, während der Wind den Widerhall der Trommeln mit sich trug, die während der nächsten neunundzwanzig Tage klingen würden wie ein gewaltiges, schlagendes Herz.
    »Maschinen stopp!«
    Hamilcar Baca, Führer des verbannten Volks von Cartha, beobachtete, wie der Kapitän des Kanonenboots Antietam, benannt

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