Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
weiteren Monat dort sein werden.«
    »Sie müssen die Tiere versorgen, und wir haben beschlossen, nicht zu kooperieren.« Er bellte die letzten Worte kalt und böse, und im ganzen Raum strotzte es vor Herausforderung. Andrew sah die Männer mit Stolz an. Vor fünf Jahren waren sie verängstigte Bauern gewesen, die ihre Köpfe gesenkt hätten und in die Schlachtgruben gegangen wären. Jetzt waren sie Soldaten.
    »Sie haben den günstigsten Zeitpunkt ausgewählt, um zu kämpfen, und in gewisser W 7 eise hat ihnen die Verzögerung eines Monats auf kurze Sicht geholfen. Das Gras hier in Rus ist jetzt am saftigsten; auf einem Morgen erstklassigen Weidelands kann man mehrere Dutzend Pferde einen Tag lang weiden lassen.
    Wenn die Merki vorrücken, haben sie über eine Million Pferde bei sich. Ich schätze, momentan brauchen sie hundert Quadratmeilen Land pro Tag für ihre Pferde, tausend Quadratmeilen pro Woche, den Bedarf an Wasser oder Lebensmitteln ihrer eigenen Armee nicht mitgerechnet. Wir schätzen, dass sie, wenn es sein muss, beginnen, ihre Pferde zu essen, um weitermarschieren zu können.«
    Er hielt inne und blickte auf die Karte zurück.
    »Mit anderen Worten, momentan sollte ihre Armee in der Lage sein, Rus in einer vierzig Meilen breiten Front zu überqueren, ein Umen pro Frontmeile, und sich mit beinahe Höchstgeschwindigkeit zu bewegen.«
    »Also werden sie dann mit voller Wucht auf uns treffen«, fragte Rick Schneid, Kommandant des Zweiten Korps, und drehte die Zigarre, die er halb geraucht und halb gekaut hatte.
    Andrew nickte.
    »Also, warum zur Hölle haben wir unser eigenes Land aufgerissen?«, fragte der Rus-Brigadekommandant.
    Fletcher lächelte.
    »Wegen dem, was hinter dem Vorrücken kommt. Oh, sie bewegen sich schnell, in Ordnung, aber ich behaupte, dass es um Suzdal herum verdammt voll sein wird und Grünfutter knapp ist. Es muss ein logistischer Albtraum sein, dieses Volk durch hundert Meilen Wald zu schaffen, mit höchstwahrscheinlich nicht mehr als zehn oder fünfzehn Meilen pro Tag. Diese ganze Horde bewegt sich hinter der Armee, wird über die Furten der Flüsse geschleust, und verteilt sich weitläufig, und es werden keine bereitwilligen Menschen da sein, um ihnen ihre Nahrung zu geben, während sie vorrücken. Es beginnt, hart zu werden. Jene, die sich entlang des nördlichen Rands des Walds oder unten entlang des Meeres bewegen, haben andere Probleme.«
    Er sah zu Andrew hinüber.
    »Bullfinchs Leute werden zermürbende Überraschungsangriffe durchführen. Wenn sie eine Chance sehen, werden sie einige Abteilungen landen, einige töten und wieder abziehen. Wir haben ein paar vereinzelte Freiwillige in den Wäldern gelassen. Sie schwärmen nachts aus, machen Überfälle und ziehen sich in der Morgendämmerung wieder zurück. Die Schikanierung zwingt sie, sich in Richtung Zentrum zusammenzuziehen, und gibt ihnen weniger Möglichkeiten zur Nahrungssuche.«
    Es bedeutete auch, erkannte er, dass er Befehl gegeben hatte, nicht am Kampf beteiligte Merki zu töten. Das war eine harte Entscheidung gewesen, auf die zu seiner Überraschung Kathleen mit der kalten Aussage gedrängt hatte: »Sie sind auf unserem Land.«
    »Das Land ist immer noch fruchtbar genug, um sie jetzt zu ernähren«, sagte Fletcher. »Sie werden allerdings ihre Gürtel ein bisschen enger schnallen und langsamer marschieren müssen. Die von der Armee genutzten besten Weidegebiete werden abgegrast worden sein, und es gibt keine Vorräte für den Rest.«
    »Die Armee wird dennoch im Laufe der Woche hier sein«, sagte Schneid.
    Andrew nickte.
    »Wenn wir es versuchten, wären wir vielleicht in der Lage, sie hier aufzuhalten, wie wir vor fast einem Monat darüber gesprochen haben. Falls wir sie für zwei Wochen aufhalten könnten, besser noch einen Monat, wären sie in Schwierigkeiten, gezwungen einen guten Teil ihrer Pferde und aller Reittiere zu töten, um sich am Leben zu erhalten.«
    Er zögerte.
    »Ich erwarte jedoch nicht mehr, dass wir das tun.«
    Es entstand eine Unruhe im Raum.
    »Wir haben hier vier Korps, um eine Front von vierzig Meilen abzudecken«, stellte jemand aus dem hinteren Teil des Zelts fest. »Verdammt, wir versuchten einen doppelt so langen Teil des Potomac mit nur drei zu halten.«
    »Und wir verloren den Potomac«, erwiderte Andrew, »zusammen mit über zehntausend Männern, vierundfünfzig Kanonen und über einer Million Schuss Gewehrmunition. Die Wahrheit ist, dass wir nach den Opfern der letzten siebzig

Weitere Kostenlose Bücher