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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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ruhig da und beobachtete konzentriert das Geschehen. Sein Stab unterhielt sich nervös miteinander, einige von ihnen nahmen die Revolver aus dem Holster. Die zwei Infanteriekompanien auf den Plattformwagen des Zugs stiegen hinunter und begannen auszuschwärmen. Die tiefen gutturalen Schreie des Feind wurden vom Wind zu ihnen getragen.
    Die Flammen auf der Brücke flackerten tief, ein dünner dunkler Rauchkringel wirbelte auf. Der erste Merki erreichte die Brücke und galoppierte schnell darüber. Die Flamme wurde von den Hufen zerstreut, und der Reiter hatte Mühe, sein Pferd vorwärtszutreiben. Dann kam ein weiterer. Eine schnell reitende Kolonne, über zwanzig Reiter, sauste die Straße hinunter, folgte einer Pferdeschwanzstandarte, und mehrere Hundert pflügten durch die Felder hinter ihnen. Die Kolonne traf an der Brücke ein, ignorierte das niedrige schwelende Feuer, peitschte ihre Pferde hindurch auf die andere Seite des Flusses. Ihr Anführer stand aufrecht in den Steigbügeln, das Krummschwert blitzte über seinem Kopf. Der Anführer hielt für einen Moment an, bedeutete mehreren seiner Reiter abzusteigen, um das Feuer zu bekämpfen, und wies dann mit einem Wink seines Krummschwerts auf den Hügel.
    »Komm schon, du Bastard«, zischte Pat. »Komm und hol’s dir.«
    Der Anführer gab seinem Pferd die Sporen und ging zum Angriff über. Die Reiter hinter ihm folgten mit erhobenen Bögen ihrem Anführer und der Pferdeschwanzstandarte.
    Hunderte von Merki liefen auf die Brücke zu, mühten sich ab, um sie zu überqueren, Pferde wieherten, als ihre Reiter sie durch die niedrigen Flammen und den dunklen wirbelnden Rauch zwangen.
    Die dreißig Yard lange Brücke war voller Merki.
    Pat drehte sich um und nickte einem grinsenden suzdalischen Ingenieur zu. Der Junge brachte eine Batterie zu einer Telegraphentaste und schloss die Kabel an.
    Die Brücke verschwand in dem Feuerblitz einer Fünfzig- Pfund-Ladung. Zwei Dreißig-Gallonen-Benzolfässer, die am Schießpulver festgeschnallt waren, entzündeten sich in einem Inferno, das mit der Explosion aufstieg, und spritzte in sämtliche Richtungen in einem rot-gelb leuchtenden Feuerball.
    Die triumphierenden Schreie der Merki wurden augenblicklich durch hohe durchdringende Schreie ersetzt. Pferde und Reiter, in Flammen eingehüllt, stürzten sich in den Fluss, der in Flammen stand. Die angreifende Kolonne, außerstande anzuhalten, drängte weiterhin auf die brennende Brücke zu, und die Merki an der Spitze der Kolonne fielen in die Flammen. Pferde gingen durch. Das kochende Wasser schäumte wild auf.
    »Brennt ihr Bastarde, brennt!«, brüllte Pat und sprang aufgeregt herum. Die Stabsoffiziere um ihn herum jubelten und klopften sich gegenseitig auf die Schulter.
    Die suzdalische Kavallerieschwadron wendete, die Kanoniere schwenkten um, protzten ihre Geschütze ab und sandten innerhalb von Sekunden einen Kartätschenregen in die dicht gedrängte Kolonne, die nun versuchte, zurück auf die andere Seite der Brücke zu gelangen. Die Soldaten begannen, den Hügel hinunterzustürmen, hielten ihre Pferde für einen Moment ruhig und feuerten auf diejenigen, die auf der östlichen Seite der Brücke in der Falle saßen. Die Hauptkolonne der Merki, die sich hundert Yards weiter oben auf dem Hang befand, machte Halt und versammelte sich um ein Banner und schoss Pfeile auf die sich nähernden Soldaten. Ein Soldat mit gezogenem Revolver begann zu galoppieren, ein Hornist neben ihm blies zum Angriff. Hohe menschliche Schreie erklangen. Die Kavallerie fegte den Hang hinunter, krachte gegen die Merki.
    »Verdammt, sie sollten nicht aufhören. Sie waren hingerissen«, fauchte Pat missmutig. Die Merki wurden überströmt, das Banner verschwand und tauchte dann wieder in den Händen eines suzdalischen Kavalleristen auf. Ein Pfeilhagel flog von der anderen Seite des Flusses heran, dem mehrere von der Kavallerie zum Opfer fielen. Die übrigen Soldaten schnappten sich die Zügel der reiterlosen Merki-Pferde, drehten sich um und ritten den Hang hinauf, der mit den Toten übersät war. Die Vierpfünder feuerten weiterhin zur Unterstützung, es war unmöglich, das Gewühl aus Merki und Pferden, die am Ufer zusammengepfercht waren, zu verfehlen.
    Direkt hinter Pat krachten die beiden am Heck des gepanzerten Wagens montierten Geschütze los, die Zwölf-Pfund-Kartätschen flogen heulend ins Tal, eine von ihnen explodierte über der Brücke und übersäte die andere Seite mit Granatsplittern, die andere

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